Die fünf schlechtesten Gründe, um ein Kind zu bekommen!

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“Schatz, ich möchte ein Kind von dir!” Ein Satz der vieles bedeuten kann. Dem einen die Erfüllung eines Traums, dem anderen ein Graus. Doch im Anbetracht dessen, dass Experten immer noch über den perfekten Zeitpunkt zum Kinder bekommen grübeln, stellt sich natürlich die Frage, ob es diesen wirklich gibt und welche Gründe für so ein Kind sprechen. Die fünf schlechtesten Gründe die solchen Überlegungen entspringen, finden sich hier:

1. Ich möchte ein Kind, weil Babys so niedlich sind und um es zu knuddeln.

Oh ja, Babys sind tatsächlich ziemlich niedlich. Wenn sie schlafen, wenn sie zufrieden und/oder gesund sind. Doch das sind sie nun mal leider nicht immer. Es gibt Unmengen an Gründen, die ein Baby unzufrieden machen können. Da gibt es die, die leicht heraus zu finden und zu beheben sind und die, bei denen es unter Umständen eine ganze Nacht oder länger braucht, um den Nachwuchs wieder glücklich zu machen. Beispiele finden sich schnell: eine Krankheit, das Zahnen und Koliken. Manchmal reicht schon ein fehlender Schnuller um das Dilemma perfekt und die Nacht kurz zu machen. Deswegen sei allen angeraten, die bloß was Niedliches zum kuscheln brauchen: Kauft euch doch lieber ein Plüschtier!

2. Ich möchte ein Kind, weil ich dann etwas habe um das ich mich kümmern kann.

Achtung Denkfehler! Eltern können sich nicht um ihr Kind kümmern, sie müssen es! Egal ob Liebeskummer einen quält oder eine wichtige Prüfung ansteht. Egal ob Mama und/oder Papa krank, verletzt oder nur genervt sind, der Nachwuchs verlangt zu jeder Zeit nach der Aufmerksamkeit seiner Eltern und verdient diese auch, denn Eltern bringen dieses kleine Wesen in die helle und kalte Welt. Klein, schwach und auf Hilfe angewiesen, nicht nur dann, wenn es einem gerade passt. Die Pflicht eines jeden Elternteils ist es, das Kind für lange Zeit zu seiner Lebensaufgabe zu machen. Dafür müssen alle Parteien bereit sein. Unter optimalen Voraussetzungen sollte auch eine Basis vorhanden sein, auf die sich das restliche Leben aufbauen lässt. Doch gerade unter jungen Menschen gibt es viele andere Dinge, um die es sich noch zu kümmern gilt. Um Ausbildung, Job, um ein stabiles Umfeld, ums erwachsen werden. Bevor ein Baby geboren wird, nur damit sich drum gekümmert werden kann, sollte sichergestellt sein, dass sich um diese Dinge denn auch wirklich schon genug gekümmert wurde.

3. Ich möchte ein Kind, um meinen Partner an mich zu binden.

Dieser Plan kann erst mal aufgehen, muss aber nicht. Nicht jeder Mann ist bereit, unerwartete Vaterfreuden einfach so hin zu nehmen. Vor allem wenn eine Beziehung bereits zerrüttet ist, kann die Nachricht einer Schwangerschaft auch ihren Tod bedeuten. Gerade junge Männer „fliehen“ oftmals lieber vor der zusätzlichen Verantwortung. Welcher Mann will schließlich eine Frau, die anstatt Problemlösungen zu suchen und anzubieten, ein Kind mit in den Beziehungsabgrund reißt? Denn selbst wenn es einstweilen funktionieren sollte, so ist ein Kind selbst für eine glückliche Beziehung immer eine Zerreißprobe. Die plötzliche Dreisamkeit und die wenige Zeit als Paar eröffnen unbekanntes Streitpotenzial z. B. wegen der Erziehung des Kindes, wegen zu viel oder zu wenig Hilfe im Haushalt oder ähnliches. Wer also den Partner an sich binden möchte, sollte es mit dem eigenen Charme probieren. Funktioniert die Beziehung zu zweit schon nicht, wird sie das zu dritt erst recht nicht.

4. Ich möchte ein Kind, weil ich mich nach Liebe und Geborgenheit sehne.

Klar, der Wunsch nach Liebe und Geborgenheit kann riesige Dimensionen annehmen, gerade wenn die eigene Familie eher der lieblosen Gattung angehört. Doch ein Baby sollte nicht geboren werden, um Liebe und Geborgenheit zu geben, sondern um sie nehmen zu können. Sicher gibt ein Kind im Laufe der Zeit auch die Liebe zurück, die es bekommt. Allerdings muss eine Menge hierfür getan werden. Große Erwartungen, dass die bloße biologische Mutter- bzw. Vaterschaft allein das Kind zur Liebe verpflichtet, könnten über kurz oder lang enttäuscht werden. Spätestens im Schulkindalter, wenn die Pubertät näher rückt, müssen Eltern nämlich auch mal Entscheidungen zum Wohle des Kindes treffen, die dann zum Teil auch heftig auf Ablehnung stoßen können. Ein Kind ist kein Garant für Liebe und Geborgenheit, eine Mutter oder ein Vater jedoch sollten es sein.

5. Ich möchte ein Kind, um Kinder- und Elterngeld zu bekommen.

Wem ist das Prinzip einer Milchmädchenrechnung nicht geläufig? Ein interessanter Artikel aus der „Welt-Online“ vom 19.02.2012 beschreibt das, was Eltern schon lange wissen. Kinder kosten weit mehr Geld als sie einbringen. Was im übrigen natürlich auch gut so ist. Im Artikel ist von durchschnittlich 120.000,00 € die Rede (die Zahl heute dürfte also noch höher sein), die Eltern durchschnittlich -bis zur Volljährigkeit- pro Kind berappen müssen. Also rechnen wir mal zusammen:

Ausgegangen von einer (noch) nicht berufstätigen Mutter beträgt die Höhe des Mindestsatzes für das Elterngeld 300,00 € à 12 Monate, also insgesamt 3.600,00 €. Die monatliche Höhe des Kindergeldes für das erste Kind beträgt momentan 192,00 €. Macht im Jahr 2.304,00 € und in 18 Jahren somit immerhin 41.472,00 €. Werden diese beiden Positionen addiert, ergibt dies zwar einen stattlichen Betrag von 45.072,00 €, doch es bedarf keines Mathe-Genies, um spätestens dann zu merken, dass es sich ganz bestimmt nicht lohnt, wegen der staatlichen Unterstützung ein Kind zu bekommen.

Zum guten Schluss…

… sei folgende Anmerkung erlaubt: Dies hier ist kein grundsätzliches Plädoyer gegen eine Elternschaft. Mit einem oder gleich mehreren Kindern gesegnet zu sein, ist gleichermaßen wundervoll wie anstrengend. Aber die Wahrheit ist nun mal, dass es gerade in der heutigen Zeit gut überlegt werden will: „Wann und warum kriege ich ein Baby und bin ich wirklich schon bereit?“ Doch auch “ungewollt Schwangere” können diesen Spagat schaffen, wenn der unbändige Wille dazu vorhanden ist, obgleich sie sich mit den selben Fragen auseinandersetzen müssen. Deutlich einfacher ist es jedoch wahrscheinlich immer, wenn die Chance genutzt wird, den Zeitplan und die Rahmenbedingungen selber bestimmen zu können.

Ramona Neohoridis

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