Wandern mit Baby und Kleinkind: Tipps für die entspannte Familientour

Wandern mit Baby und Kleinkind

Raus an die frische Luft: Wer immer schon gerne aktiv war, muss auch mit Baby oder Kleinkind nicht pausieren. Kleine Wanderungen tun Mamas und Papas Seele gut und lassen Kinderaugen leuchten. Setzen Sie sich aber keine zu großen Ziele. Es soll für Eltern und Kind ein angenehmes Erlebnis werden und keine Hetzjagd auf den nächsten Berggipfel. Lesen Sie hier, wie das Wandern mit Ihrem Kleinen gelingt.

Ab wann kann ich mit Baby wandern?

Grundsätzlich kann es schon kurz nach der Geburt losgehen, sofern Eltern und Baby fit genug dafür sind. Gewöhnen Sie Ihr Baby langsam an immer längere Wegstrecken. Die ideale Dauer für die ersten Wanderungen ermitteln Sie am besten zuvor in gewohnter Umgebung: Wie lange bleibt das Baby beim Stadtbummel gerne in der Trage? Liegt es während des Spaziergangs für längere Zeit friedlich im Kinderwagen? Dann auf zur Wanderpremiere mit Kind! Beim Wandern mit Baby oder Kleinkind sollten Sie sich jedoch nicht an vorgegebenen Gehzeiten orientieren: Inklusive Pausen, essen und trinken, Windel oder Kleidung wechseln, Umgebung erkunden und die Kinder beim eigenständigen Krabbeln oder Gehen unterstützen, kann aus der geplanten 2-Stunden-Strecke schnell eine Halbtagestour werden.

Kinderwagen, Tragetuch oder Rückentrage: Was denn nun?

Babys werden in den ersten Lebensmonaten am besten im Tragetuch getragen. Auch einige Babytragen-Modelle können geeignet sein, sofern der Kopf gut gestützt wird und die Stegbreite verstellbar ist. Achten Sie darauf, dass das Baby in der Anhock-Spreizstellung mit rundem Rücken in der Trage sitzt. Viele Familien-Erlebniswege mit wenig Steigung sind auch mühelos mit dem Kinderwagen passierbar. Auf Schotterwegen sollte der Kinderwagen mit großen Reifen ausgestattet sein oder Sie satteln ab dem sitzfähigen Alter auf eine Rückentrage um.

Wandern mit Baby und Kleinkind
StockSnap / Pixabay

Ist mein Baby bereit für die Rückentrage?

Voraussetzung für den Wechsel in die Rückentrage – in Österreich vorwiegend als Kraxe bekannt – ist stabiles Sitzen und eine hervorragende Kopfkontrolle. Bei wenigen Kindern ist das schon mit 8 Monaten der Fall, manche Kinder sollten besser noch bis zum 1. Lebensjahr in der Babytrage oder im Tragetuch bleiben – und sei es nur, weil sie die Nähe zu den Eltern so gerne haben.

Vorteile einer Kindertrage:

  • Kinderwagen und Buggy stoßen auf Gehwegen mit grobem Schotter schnell an ihre Grenzen und Waldpfade sind ganz tabu. Die Kinderkraxe ist eine echte Alternative, wenn es höher hinauf über Stock und Stein geht.
  • Mit einem Baby oder Kleinkind auf dem Rücken sind Sie schnell bei 10 kg und mehr angelangt. Durch die gepolsterte Konstruktion mit Brustgurt, Hüftgurt und verstellbaren Schultergurten, verteilt sich das Gewicht ideal auf den gesamten Körper.
  • Entdeckt Ihr Kind liebend gern seine Umgebung, mag es ruhig sitzen schon gar nicht. Die Bewegungsfreiheit ist in der Kraxe höher als in einem Tuch und es kann einen besseren Blick auf das kletternde Eichhörnchen oder Hase Hoppel erhaschen, der sich auf dem Erlebniswanderweg hinter dem Baum versteckt.
  • Beim Wandern lässt sich Ihr Kind schon mal gerne in den Schlaf schaukeln. Im Unterschied zum Tragetuch können Sie mit der Kraxe während der Rast Ihre Schultern entlasten und sie ganz einfach abstellen – mit dem ausklappbaren Bügel kann auch nichts kippen.
  • Die meisten Rückentragen verfügen über genügend zusätzliche Taschen mit Stauraum für Windeln, Babykekse usw. Ein separater Rucksack wird somit überflüssig.

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Welche Wanderkleidung eignet sich für Babys und Kleinkinder?

Wenn sich das Kind im Tragetuch ganz nah an Mama oder Papa kuschelt, kann es auch bei strahlendem Sonnenschein ganz schön feucht werden. Nämlich dann, wenn beide durch den engen Körperkontakt zu schwitzen beginnen. Beachten Sie diese Tipps für die richtige Kleiderwahl:

  • Baumwolle ist zwar gut zu Babys Haut und nimmt Feuchtigkeit schnell auf, gibt diese jedoch nicht wieder ab. Deshalb sollten Sie genug Wechselkleidung mithaben, um Ihr Baby umzuziehen, wenn es nassgeschwitzt ist.
  • Alternativ und ebenso hautfreundlich ist Merinowolle oder Kleidung aus einem Wolle-Seide-Gemisch, das für ein gutes Körperklima sorgt.
  • Mit in den Rucksack müssen auf jeden Fall eine Überziehjacke, eine Überziehhose und eine dünne Mütze. Bedenken Sie, dass Ihr Kind in der Kraxe kühlem Luftzug ausgesetzt ist, kaum Bewegung hat und somit schneller auskühlt.
  • Umgekehrt sollten Sie an Sonnentagen darauf achten, dass Sie Ihr Kind ausreichend mit Sonnenschutz eincremen und Kopf und Nacken mit einer Kappe schützen. Gewöhnen Sie Ihr Kind auch schon früh an eine Sonnenbrille.
  • Socken oder Lederpuschen sind als Schuhwerk bei Babys ausreichend. Legt Ihr Kind bereits einige Schritte selbst zurück, reichen dennoch normale Lauflernschuhe aus. Wichtig dabei ist eine flexible Sohle. Erst wenn das Kind längere Strecken alleine geht und die Bodenbeschaffenheit es erfordert, sollten Sie auf einen Wanderschuh mit griffigem Profil umsteigen.
  • Regenschutz: Tragejacken, Regenhüllen für Kinderwagen und Kraxe halten Nässe vom Kind fern. Wenn Ihr Kleinkind schon erste Schritte wagt oder den Spielplatz erkunden möchte, sollten Sie dennoch Kinder-Regenbekleidung griffbereit haben.

Weitere Ausrüstung:

  • Windeln und Feuchttücher bei Wickelkindern
  • Bei nicht stillenden Mamis im Babyalter: Portionierte Flaschennahrung und Thermoskanne mit abgekochtem, warmem Wasser
  • Für etwas ältere Babys und Kleinkinder: Ausreichend Wasser, Babybrei, Babykekse, Obst, Brot, Fruchtriegel usw.
Wandern mit Baby und Kleinkind
tookapic / Pixabay

Ein quengelndes Kind auf dem Rücken, was tun?

Ja, auch getragen werden kann müde oder unruhig machen. Deshalb ist es oft die Regel, dass Ihr Kind im Tragetuch oder in der Rückentrage die Wanderung nicht so spannend findet wie Sie selbst. Probieren Sie es mit:

  • Aufmerksamkeit auf die Umgebung lenken: Dem Vogelgesang lauschen, Käfer und Schnecken beobachten, an duftenden Blumen riechen – es gibt genug Möglichkeiten, das Kind aktiv am Leben in der Natur teilhaben zu lassen.
  • Singen: Viele Babys und Kinder lieben es heiß, wenn Ihnen Mama und Papa etwas vorsingen. Nur keine Schüchternheit, wenn Ihnen andere Wanderer begegnen, sondern einfach drauflossingen. Es ist einen Versuch wert.
  • Pause machen und das Kind aus der Trage nehmen: Ob strampeln, krabbeln oder laufen, gönnen Sie Ihrem Kind zwischendurch immer wieder genug Bewegungsfreiheit. Hat es sich ausgepowert, kommt es meist auch gerne in die Tragehilfe zurück. Vorerst zumindest.

Tragehilfen kaufen

Streifen Sie mit Ihrem Kleinkind gerne durch die Natur, können Sie in eine gute, jedoch nicht billige Tragehilfe investieren. Vielleicht können Sie sich bei Freunden oder Verwandten für den ersten Ausflug eine Tragehilfe leihen. So finden Sie heraus, ob Sie und Ihr Kind sich damit wohlfühlen. Wenn ja, dann können Sie auch in Gebrauchtwarenbörsen nach Tragehilfen stöbern. Meist werden dort sehr gut erhaltene Modelle angeboten, die nur wenige Male benutzt wurden. Wandern Sie nur selten oder im Urlaub, bieten einige Wanderregionen Rückentragen und geländegängige Kinderwagen auch leihweise an. Spätestens mit einem Alter von etwa 3 Jahren wird Ihr Kind übrigens kaum noch im Buggy oder in der Tragehilfe bleiben wollen – oder es wird schlicht und ergreifend zu schwer für Mamas oder Papas Schultern. Wir haben hier ein paar Tipps, wie Sie Ihr wanderndes Kindergartenkind oder Schulkind für die Natur begeistern können.

Regina Langreiter

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