Abnehmen leicht gedacht

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Hilfe, meine Waage geht vor!
Teil II

Jeder Tag ist ein guter Tag, um damit anzufangen aufzuhören.

Wenn das nicht schon mal grosse Philosophie ist. Dabei ist das doch der eigentliche Sinn jeder Veränderung in Leben. Wenn ich meine grauen Zellen in Schwung bringe und über mein Leben nachdenke, komme ich zu der Erkenntnis dass ich alles (lernen) kann. Das geht sogar im liegen, also das Denken.

Jetzt gerade das Problem mit dem Gewicht.
Ich wache morgens auf und was esse ich? Nichts. Guter Anfang.

Das war mit dem Rauchen damals auch so. Beim Aufwachen hatte ich gar keine Kippe zwischen den Lippen. Die Erste kam erst als ich schon aufgestanden war. Und wer hat sie mit einem Ruck aus der Schachtel geholt, kurz zwischen den Fingern gerollt und dann in den Mund geschoben, um sie anzuzünden und den ersten tiefen Zug zu nehmen? ICH!

Mal ehrlich, der erste tiefe Zug schmeckt doch immer eklig. Kratzig, brennend, matt und trocken. Als das im Kopf bewusst war, war es einfach, darauf zu verzichten. Obwohl “Verzicht” sich danach anhört, etwas Benötigtes zwangsweise wegzulassen. Das ist nicht so, ich habe auf etwas verzichtet, was ich nicht brauche und vermisse es nicht.

Prinzipiell ist das ja nun mit dem Übergewicht, dem Schwimmring, den Speckrollen, der Bierwampe, der Schwungmasse, oder was sonst noch an meinem Körper so rumschwabbelt genau so.
Ich brauche es nicht und schlimmer, es schränkt mich ein.
Meine Kondition ist am Boden der Tatsachen angelangt. Jede Erhebung im Gelände bringt mich dazu eine Dampflok zu imitieren.

Gestern Abend sind wir noch rasch eine Runde mit dem Hund durchs Moos gegangen. Flache Wege durch saftige Wiesen und Weiden, gerahmt von den nahen Bergen. Nebelschwaden ziehen mystisch durch die Strahlen der untergehenden Sonne.

Apopros Sonne, wenn sie sich hinter dem Horizont zurück zieht, merkt man erstmal, dass man ja nur einen Pullover übergeworfen hat und die Jacke friedlich in der Garderobe hängt. Ein lockerer Trab bringt den Kreislauf in Schwung.

Ist es von innen die Reibung des Blutes an den Gefässwänden oder die plötzlich aufgebrachte Energiemenge zur beschleunigten Bewegung der Zellmassen? Mir wird warm. So warm, dass meine natürliche Klimaanlage startet und ich schwitze. Dann die leichte Erhebung und die Lungen gebärden sich so, als hätte ich nie mit dem Rauchen aufgehört. Trockener Husten und beim Einatmen das Gefühl, die Luft schneidet sich durch die Bronchien. Gut dass der Hund die Geräusche, die mir entweichen, als Spiel und nicht als Angriff interpretiert. Na ja, Hauptsache er hat Spass.

 

 

Wo war ich stehen geblieben, ah ja, beim Denken im Liegen.

Es ist nunmal so, dass mein Körper noch in der Evolution feststeckt, während mein Bewusstsein seiner Zeit voraus ist. Meine animalischen Triebe sagen mir: Schaffe Reserven für die nächste Hungersnot, sie kommt bestimmt. Die Endorphine unterstützen das auch noch: Nimm es, es ist lecker, iss alles – nur dann hast du ein (ge-) er-fülltes Leben.

Quark mit Sauce.

Ich brauche nicht wirklich so viel, auch wenn es lecker ist. Die Sonne scheint auch, wenn ich nicht alles aufesse. Das ist nur so ein Oma-Argument, weil sie viel zu viel gekocht hat und nix wegschmeissen will. Omas sind so.

Ernährungsmedizinisch ist das Abnehmen ganz einfach: Führe weniger Energie zu, als du benötigst, dann greift dein Körper auf Reserven zurück.

Sozusagen: Mathematisch-physikalische Biochemie.

Wenn ich liegen bleibe und nichts esse, müsste ich also abnehmen.
Funktioniert, dauert aber so lange, dass ich bestimmt zwischendurch Hunger bekomme.

Amadeus Stur

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