Nachhaltigkeit und Zero Waste: 3 Tipps für den Einstieg

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Überall wird über Umweltschutz und Klimarettung diskutiert. Es ist als schwebe dauerhaft ein erhobener Zeigefinger über einem selbst. Zugleich ermahnt eine Stimme ständig zur Nachhaltigkeit des eigenen Handelns. Jahrelange Gewohnheiten beziehungsweise Gedankenmuster sind jedoch schwer abzulegen und dauerhaft zu ändern. Es ist wie mit Neujahrsvorsätzen, spätestens nach drei Wochen kehrt der Alltag zurück, alle guten Gedanken sind hinüber und der Zeigefinger ist wieder da. Dabei gibt es ein paar Dinge, die jeder sofort anwenden kann. Mit vorhandenen Produkten aus dem eigenen Haushalt.

1. Glas am Leben halten

Viele Produkte werden in Glas verkauft. Marmelade, Milch, passierte Tomaten und Pesto sind nur wenige Beispiele dafür. Sind die Gläser geleert, landen sie oft im Glascontainer. Recycling ist eine gute Sache, upcycling macht dazu sogar noch Spaß. Vor der Wiederverwendung sollten die Gefäße gründlich gereinigt werden. Am besten gelingt es, sie in der Geschirrspülmaschine bei 60°C zu säubern. Oder per Hand mit heißem Wasser und etwas Spülmittel. Die kleinen Gläser, in denen Pesto verkauft wird, eignen sich hervorragend für die Lagerung von getrockneten Kräutern und anderen Gewürzen. Mittelgroße Marmeladengläser sind wohl der Allrounder unter den Behältern. Angeschnittene Zitronen oder Zwiebeln werden, darin verschlossen aufbewahrt und im Kühlschrank gelagert, sogar um eine Woche länger haltbar. Mit Strohhalmen aus Metall, Papier oder Glas, machen sie sich wunderschön als Trinkgläser für Smoothies oder selbstgemachte Limonade. Passierte Tomaten und Milch gibt es ebenfalls in Glasflaschen zu kaufen. Meist haben sie ein Fassungsvermögen von 0,7 bis 1 Liter. Das ist die perfekte Größe um darin selbstgemachte Öle, Getreideflocken oder Reinigungsmittel zu lagern. Diese Flaschen sehen, wie manche Wein- oder Spirituosenflaschen zudem als Vasen sehr dekorativ aus. Damit holt man sich den angesagten Vintage- oder Shabbylook nach Hause.

2. Essig – die Universalsäure

Essig wird zum Würzen von Speisen genutzt. Unter anderem zu finden sind Tafelessig, Essig Essenz, Rotweinessig, Apfelessig, Himbeeressig. Die Auswahl ist riesig und teils überfordernd. Ist Tafelessig (Synonyme: Branntweinessig, weißer Essig) im Haushalt vorhanden, reicht das in den meisten Fällen aus. Essig ersetzt Weichspüler. Für eine Ladung Wäsche reichen 1-2 gefüllte Verschlusskappen der Flasche aus. Diese werden, anstatt des teuren und umweltschädigenden Weichspülers, in die dafür vorgesehene Kammer der Waschmaschine gegeben. Die Wäsche wird nicht nur weich, sondern ist gleichzeitig vor unangenehmen Gerüchen geschützt. Durch die antibakterielle Wirkung haben Keime, die schlechten Geruch verursachen, keine Chance. Genau diese Wirkung macht sich der Essig als Reinigungsmittel zu nutzen. Edelstahloberflächen
erhalten außerdem durch ihn ihren Glanz zurück und als Fensterreiniger verwendet, gibt es keine lästigen Streifen mehr. Vorsicht ist allerdings bei Oberflächen mit Aluminium, Kalkstein und bei Silikon geboten. Die Säure könnte die Oberflächen angreifen und sie damit porös werden lassen.

Mit ein wenig Geduld und grundlegender Küchenhygiene, lässt sich Himbeeressig selbst herstellen.
Dafür werden ca. 500g frische Himbeeren und 500ml Weißweinessig benötigt. Die Himbeeren sollten in einem einwandfreien Zustand sein. Das ist sehr wichtig, damit der Essig nicht verunreinigt wird. Beides wird in ein sauberes und gut verschließbares Gefäß gegeben. Ungefähr zwei Wochen lang sollte die Mischung nun kühl und dunkel ziehen. Bei Bedarf kann das Gefäß leicht geschwenkt werden. Hat der Essig nun eine rote Farbe angenommen, werden die Himbeeren durch ein Sieb oder ein Tuch abgeseiht und der fertige Himbeeressig in eine saubere Flasche gefüllt. Der selbstgemachte Essig ist nun 2-3 Monate im Kühlschrank haltbar. Die übrigen Himbeeren gehören nicht in den Biomüll. Püriert ergeben sie ein leckeres Topping für den nächsten Salat. Hinweis: Bei Essigessenz, mit bis zu 25% Säuregehalt, besteht leicht die Gefahr einer Überdosierung. Auf diesen sollte, aus dem Grund, nur selten zurückgegriffen werden.

3. Kleidung eine neue Bestimmung verleihen

Auch im eigenen Kleiderschrank stoppt der Nachhaltigkeitsgedanke nicht. Abgetragene Kleidung landet häufig, leider viel zu schnell im Müll. Dabei gibt es einige Möglichkeiten unliebsamen Stücken ein neues Zuhause oder eine neue Bestimmung zu geben. Kleidung, die unbeschädigt und noch tragbar ist, sollte in erster Linie neue Besitzer finden. Wem es zu aufwendig ist, einen eigenen Flohmarktstand zu betreiben, kann dies mittlerweile durch zahlreiche Apps online tun. Ein Foto und eine kurze Beschreibung reichen aus und schon ist die Anzeige im Umlauf. Das macht nicht nur viel Spaß, sondern bringt den ein oder anderen Euro in den Geldbeutel. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Kleidung zu spenden. Auch dabei gibt es mehrere Wege. Der wohl bekannteste davon ist, Säcke zu schnüren und in einen der vielen Sammelcontainer am Straßenrand zu werfen. In vielen Städten gibt es Second-Hand Geschäfte für bedürftige Personen. Meist gehören diese, Vereinen oder gemeinnützigen Organisationen an. Die Mitarbeiter bereiten die Kleidung wieder auf und verkaufen sie für wenig Geld wieder oder verschenken sie sogar. Beide Varianten sind nicht nur nachhaltig, sondern auch sozial. Natürlich gibt es Kleidungsstücke, die keinesfalls mehr tragbar sind. Zerschnitten dienen sie als Putzlappen für Küche, Bad, Fahrrad, Auto und so weiter. Wer ein Händchen fürs Nähen hat, kann ohne viel Mühe Einkaufsbeutel, Seifensäckchen oder Spielzeug für Hund und Katze herstellen.

Beim Nachhaltigkeitsgedanken geht es um Bewusstsein. Für sich selbst, das Umfeld und die Umwelt. Mit wenig Aufwand, ein bisschen Kreativität und ohne extra Ausgaben, lässt sich sehr viel bewirken.

Über die Autorin: Katrin Meinhardt schreibt seit Juli 2019, unter dem Namen Kaki-Text, als freie Texterin in den Themenbereichen Gesundheit, Familie und nachhaltiges Leben. Alle Themen betreffen sie persönlich, was ihrer Arbeit Fachlichkeit und Authentizität verleiht. Mehr unter: www.kaki-text.de

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