Beschäftigung mit Babys – Zehn Praxistipps gegen Langeweile

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Wie beschäftigt man sich am besten mit Babys und Kleinkindern unter einem Jahr? Hier finden Sie zehn Praxistipps gegen Langeweile.

 

„Ach, wie süß!“ „So ein Engelchen!“ Sicher kennen Sie diese Situation: Sie gehen mit ihrem Baby im Tragetuch oder Kinderwagen spazieren und fremde Menschen staunen über Ihr Baby. In diesen Momenten ist die Welt in Ordnung und das Elternsein beglückend. Wieder zuhause, wird die Windel gewechselt und das Baby gefüttert. Und dann? Wie beschäftigt man sich mit einem Menschen, der weder sprechen noch laufen und anfangs weder greifen noch lachen noch sitzen kann? Je nach Alter des Babys fallen die Antworten verschieden aus.

 

Am Anfang zählt die Nähe

 

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In den ersten Wochen nach der Geburt geht es ums Ankommen. Die Umstellung auf das Leben außerhalb des Bauches gelingt umso problemloser, je sanfter sie gestaltet wird. Das ist am einfachsten, wenn man sich überlegt, wie die Welt vor der Geburt ausgesehen hat. Es war warm, dunkel und eng. Gemeinsames Kuscheln, viel Körperkontakt und eng eingewickelt im Tuch getragen werden tut vielen Neugeborenen gut.

 

Tipp 1: Baden

Im Bauch war es warm und nass. So erstaunt es nicht, dass die meisten Babys gerne baden. Dabei sollte das Wasser Körpertemperatur haben. Am einfachsten lässt sich das überprüfen, indem man seinen Ellbogen ins Badewasser hält. Spürt man das Wasser nicht, hat es die richtige Temperatur. Baden ist die Beschäftigung Nummer 1 für das ganze erste Lebensjahr (und darüber hinaus). Ein Baby kann auch bedenkenlos mehrmals täglich gebadet werden. Sobald die Kleinen zu greifen beginnen, sollte das Wasser ohne Badezusätze bleiben, da es den Babys große Befriedigung bereitet, an einem Waschlappen zu saugen Dann darf das Wasser auch kälter sein und Baden im Fluss oder Meer macht Spaß.

 

Tipp 2: Massage und Gymnastik

Im Bauch wurde das Ungeborene von der Gebärmutter massiert. Die Massage nach der Geburt genießen viele Kinder in den ersten sechs Monaten, bis sie selbst mobiler werden. Solange sie nur liegen, hilft die Massage überschüssige Energie abzubauen, die Verdauung anzuregen und ist gleichzeitig eine wunderbare Möglichkeit der liebevollen Zuwendung. Massieren können Sie täglich, am besten bereits, sobald der Nabelschnurrest abgefallen ist. Im Anschluss an die Massage können Sie Gymnastikübungen anhängen.

 

Ihr Körpereinsatz ist gefragt

 

Je jünger das Kind, desto mehr Körpereinsatz ist von Ihnen gefragt. Nicht nur in Bezug auf das Aufheben und Tragen des Kindes.

 

Tipp 3: Singen, Klatschen und Tanzen

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Während bei sehr jungen Babys die Sehfähigkeit erst noch ausreifen muss, ist das Gehör von Anfang an voll einsatzfähig. Singen beruhigt nicht nur und hilft beim Einschlafen, es kann in Kombination mit Klatschen oder Hüpfen auf den Knien auch als Spiel eingesetzt werden und macht gute Laune – beim Baby wie beim Betreuenden. Im Alter von neun Monaten aufwärts beginnen die Kinder mit den Ärmchen mitzufuchteln und wollen den singenden Mund berühren. Durch erste eigene Singversuche und später das rhythmische Bewegen des Oberkörpers nehmen die Babys aktiv teil. Oder nehmen Sie Ihr Kind auf den Arm und tanzen Sie mit ihm zu Ihrer Lieblingsmusik!

 

Tipp 4: Dinge in die Luft werfen

Luftballone, Bälle, Untersetzer, aber auch Handtücher oder Topflappen, was Sie gerade zur Hand haben – werfen Sie Dinge in die Luft und fangen Sie sie wieder auf. Achten Sie darauf, dass Sie die volle Konzentration des Kindes haben. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby erst gluckst und später richtig lacht. Je ungeschickter Sie sich beim Fangen anstellen, desto größer ist die Heiterkeit des Kindes. Ganz besonders viel Freude macht es dem kleinen Zuschauer, wenn zwischendurch mal was runterfällt.

 

Es müssen nicht immer Spielsachen sein

 

Einem Baby ist es egal, womit es spielt. Hauptsache, es ist unbekannt und vielseitig. Im Haushalt finden sich die spannendsten Dinge.

Tipp 5: Türme zerstören

Noch bevor sie greifen können sind Babys in der Lage, Sachen umzuwerfen. Bauen Sie mit Holzklötzen, Eierbechern oder anderen Haushaltsgegenständen kleine Türme und lassen sie sie zerstören. Je älter es wird, desto deutlicher kann Ihr Kind seine Freude darüber ausdrücken.

 

Tipp 6: Alltagsgegenstände untersuchen

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Sobald Ihr Kind greifen kann, greift es nach allem, was es erwischt – und steckt es in den Mund. Geben Sie ihm viele unterschiedliche Dinge aus Haushalt, Garten und Wald, die ungefährlich zum Greifen und Erkunden sind: Schneebesen, Kochlöffel, Plastikbecher, Bierdeckel, eine leere Klorolle, die Haarbürste, Schnüre, ein Garnknäuel, Tannenzapfen, Gänseblümchen, Zweige, Blätter, größere Steine, Stöckchen. Geben Sie dieselben Sachen einige Tage nacheinander und tauschen Sie sie dann aus. Je älter das Kind ist, desto länger lässt es sich so beschäftigen. Auch Seifen- und Kaugummiblasen faszinieren kleine Kinder gleichermaßen und sie versuchen sie zu zerplatzen. Vorsicht: Papier wird aufgegessen…

 

Babys sind die geborenen Entdecker

Alles ist spannend für ein kleines Kind, und unermüdlich will es die Welt um sich herum kennenlernen und verstehen.

 

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Tipp 7: Lebensmittel probieren

Kleine Kinder erfahren die Welt übers Schmecken. Nutzen Sie diese Phase, um Ihr Baby mit vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen vertraut zu machen. Dabei sollten Sie zwischen Füttern und Spielen unterscheiden. Geben Sie Lebensmittel zum Erkunden, wenn Ihr Baby satt ist. Gurkenstäbchen, rohe Karotten, Brotrinde, Paprikastängel, Banane, Avocado oder gekochte Eier, die zermatscht werden dürfen.

 

Tipp 8: Dinge auseinandernehmen und ausräumen

Babys sind kleine Entdecker. Sie lieben es, den Dingen auf den Grund zu gehen und sie auseinanderzunehmen. Das kann die Plastikbüchse mit den Wattestäbchen sein, das Etui mit den Malstiften und Radiergummis, aber auch der Küchenschrank, eine Schublade oder der Schuhkasten. Setzen Sie Ihr Kind vor eine Schublade mit Dingen, die es ausräumen darf. Damit es sich die Finger nicht einklemmt, wenn es die Lade zuschiebt, klemmen Sie ein Küchentuch dazwischen.

Tipp 9: Sachen herunterwerfen

Ein Spiel, das mit großer Ausdauer gespielt wird. Gibt es in ihrer Wohnung eine Treppe, so eignet sie sich dazu, von oben Sachen herunter zu werfen. Ansonsten ist auch der Hoch- oder Tischsitz ausreichend. Ihr Baby lernt so intuitiv das Gesetz der Erdanziehung kennen.

 

Lernen geschieht phasenweise

 

Manche Reifeschritte passieren plötzlich, andere kündigen sich über einen längeren Zeitraum an. Sie können Ihr Baby aktiv in der Entwicklung neuer Fähigkeiten unterstützen.

Tipp 10: Gemeinsam Laufen

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Lange bevor sie es alleine können, wollen Kinder Laufen üben. Bereits einem zwei Monate alten Baby können Sie die Zeigefinger in die Fäustchen legen und es sanft hochziehen, bis es aufrecht ist und seine Füßchen den Boden berühren. Sobald es sein eigenes Gewicht auf seinen Füßen spürt, wird Ihr Baby versuchen zu laufen. Das können Sie täglich machen, am besten barfuß auf verschiedenen Untergründen: Matratze, Teppichboden, Steinplatten, Kieselwege, Asphalt, Wiese, Holzdielen. Das ist nicht nur spannend für Ihr Kind, es aktiviert auch die Fußreflexzonen und stimuliert das Immunsystem.

 

Je nach Entwicklungsphase Ihres Kindes spricht es auf verschiedene Beschäftigungen mehr oder weniger an. Manchmal nützt auch gar nichts und das Baby quengelt und weint ohne ersichtlichen Grund. Besonders zwischen dem sechsten und neunten Lebensmonat, in der Zahnungs-Aufsteh-Krabbelphase, entwickelt es so viele neue Fähigkeiten, dass es sich damit manchmal selbst überfordert. An solchen Nörgeltagen hilft nur Gelassenheit und die Gewissheit: Jede Phase geht vorüber!

 

 

Hier gibt’s Tipps zum Wandern mit Baby und Kleinkind.

 

Corina Lendfers

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