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Ein letztes Mal kreisen die Gedanken. Habe ich an alles gedacht? Ob es gut werden wird? Dann ist es soweit: Die Vorfreude siegt über die Anspannung und mit einem Klick erscheint der eigene Roman auf dem Markt. Dieses Gefühl, das entsteht, wenn Monate des Bangens und Zitterns, des kreativen Schreibens, der selbstständigen Kontrolle, Planung und Organisation von Marketingstrategien, Layout und Druck vorüber sind, kennt auch Autorin Carolin A. Steinert. Im Interview erzählt sie uns, wie es ist, ohne die Unterstützung eines Verlags ein Buch zu veröffentlichen, welche Vorteile das Self-Publishing mit sich bringt und welchen Herausforderungen man sich als Autorin dabei stellen muss.
Lesezeichen.rocks: Schön, dass du bei uns bist. Carolin, wie fühlt es sich an, den eigenen Fantasy-Roman als Taschenbuch und E-Book veröffentlicht zu sehen?
Carolin A. Steinert: Danke für die Einladung. Es fühlt sich großartig an. Es war eine spannende Reise, die noch lange nicht zu Ende ist.
Wenn ich genauer darüber nachdenke, sind es tatsächlich ganz viele Gefühle, die durch die Publikation meines Romans “Ardantica” zusammenkommen. Zum einen natürlich Stolz und Freude darüber, all das geschafft und erreicht zu haben. Auf der anderen Seite besteht aber auch weiterhin eine gewisse Spannung darüber, wie es weitergeht und wie das Buch bei den LeserInnen ankommt. Momentan läuft die Bewerbungsphase auf Lovelybooks, wo interessierte LeserInnen ein kostenfreies Exemplar meines Romans gewinnen und sich anschließend in Diskussionsrunden darüber austauschen können. Ich bin sehr gespannt und stecke voller Vorfreude auf die Kommentare, Kritiken und Anregungen.
Lesezeichen.rocks: Wieso hast du dich für den Weg des Self-Publishing entschieden?
Carolin A. Steinert: Da spielen verschiedene Gründe mit hinein. Zum einen ist es extrem reizvoll alle entsprechenden Fäden selbst in der Hand zu halten. Vor allem in Bezug auf den E-Book-Verkauf ergeben sich zudem deutliche finanzielle Vorteile.
Zum anderen muss ich aber auch sagen, dass es nicht einfach ist, an einen Verlag zu gelangen und die Chance zu bekommen, diesen von dem eigenen Buch zu überzeugen. Gerade im Bereich der Fantasyliteratur spielen oft Aspekte der aktuellen Marktsituation und der Nachfrage eine wesentliche Rolle. Dann muss der Verlag versuchen vorherzusagen, ob sich eine Buchpublikation zum entsprechenden Zeitpunkt lohnt, oder nicht.
Als Self-Publisher kann ich hingegen selbst entscheiden wo, wie und wann ich mein Buch verkaufen möchte. Ich kann eigene Werbeaktionen kreativ gestalten und bei Bedarf das Buch sogar wieder vom Markt nehmen.
Lesezeichen.rocks: Du hast ja nun den gesamten Prozess einmal durchlaufen. Was zeichnet das Self-Publishing für dich aus?
Carolin A. Steinert: Self-Publishing bedeutet in erster Linie, dass man als Autorin für absolut alles selbst verantwortlich ist und alles selbst organisieren kann – oder in manchen Fällen auch muss. Der Weg zum fertigen Buch endet nicht mt der Manuskriptabgabe.
Als Self-Publisher sucht man natürlich auch den idealen Weg, um sein fertiges Buch optimal zu präsentieren. Dazu ist es essenziell, sich um eine geeignete Plattform zur Veröffentlichung zu kümmern. Auch die Suche nach Cover-DesignerInnen und FotografInnen gehört dazu. Zudem braucht es einen Lektor und natürlich sollte das fertige Manuskript entsprechend formatiert und gesetzt sein. Auch der Klappentext und die Autorenvita wollen geschrieben werden.
Des Weiteren müssen aber von vornherein auch die rechtlichen und finanzielle Aspekte im Blick behalten werden. Es stellen sich Fragen zu Copyrights und Lizenzen, zu Angaben des Impressums sowie zu juristischen Bestandteilen der Datenschutzerklärung auf der Facebook-Fanpage. Auch die Preisgestaltung muss selbst vorgenommen werden.
Zuletzt kommt das Marketing hinzu und mit ihm die Fragen: Auf welchen Kanälen erreiche ich meine Zielgruppe am besten? Brauche ich eine Pressemappe, welche Marketingstrategien eignen sich? All das gehört zu dem Prozess dazu, kurzgesagt: das Schreiben, Gestalten, Überprüfen, Organisieren und Vermarkten. Das ist anstrengend, aber auch sehr spannend.
Lesezeichen.rocks: Vor welche Herausforderungen werden AutorInnen gestellt, die ihr Buch in Eigenregie herausgeben wollen?
Carolin A. Steinert: Ich würde sagen, dass genau diese Prozesse tatsächlich am Anfang eine riesige Herausforderung darstellen. Mann muss auf unglaublich viele Dinge achten. Als Autor liegt einem das Schreiben, aber das umfangreiche Wissen hinter den einzelnen Abläufen, die sonst von einem Verlag übernommen werden, fehlt zum Teil. So ging es zumindest mir.
Ich habe mehrere Listen mit To Do’s angefertigt, nach Themen sortiert. Darauf stand zum Beispiel unter der Rubrik “Cover”: Suche nach DesignerIn, Klärung von Preisen und Korrekturrunden, Festlegung der Farbgestaltung, Beispielcover heraussuchen, Termine machen usw. Ich hatte bald das Gefühl, dass für jeden abgestrichenen Punkt auf meiner Liste zwei neue hinzukamen.
Lesezeichen.rocks: Das klingt nach viel Arbeit. Welche Vor- und Nachteile siehst du im Self-Publishing?
Carolin A. Steinert: Vorteile ergeben sich ganz klar aus der Ungebundenheit. Ich habe keine Abgabetermine. Das Datum, das ich mir in bestimmten Fällen setze, kenne nur ich. Ich versuche das dann natürlich einzuhalten, aber manchmal ist das eben neben dem üblichen Alltag nicht machbar. Da bin ich dann niemandem Rechenschaft schuldig, sondern plane einfach ein wenig um.
Außerdem habe am Ende ich die Entscheidungsgewalt. Natürlich habe ich Freunde und Familienmitglieder häufiger um Rat gefragt. Ich habe auch viele hilfreiche Tipps bekommen, aber letztendlich ist es allein meine Entscheidung, was ich umsetze und was nicht. Bei allen Schritten und Überlegungen habe ich natürlich auch schon den Folgeband im Blick.
Diese Vorteile können sich gleichzeitig auch wie Nachteile anfühlen. Manchmal habe ich mir professionelle Unterstützung gewünscht. Auch, dass man finanziell erst einmal alles alleine stemmen muss, ist eine Herausforderung. Unklar bleibt immerhin, ob hinterher das vorgestreckte Geld wieder eingespielt werden kann.
Zwischendurch hatte ich auch das Gefühl, mir würde alles über den Kopf wachsen. Es sind eben viele neue Themengebiete, in die man sich als Self-Publisher einarbeiten muss. Gleichzeitig bietet es die Möglichkeit so viel zu lernen. Was bleibt ist der Stolz, all das gemeistert zu haben.
Lesezeichen.rocks: Dein Roman gehört ja dem Genre der Fantasyliteratur an. Würdest du diese literarische Gattung als besonders erfolgsversprechend für das Self-Publishing beschreiben?
Carolin A. Steinert: Ich glaube, der Erfolg des Genres an sich hängt nicht am Verlag oder am Self-Publishing. Stattdessen kommt es eher auf den richtigen Zeitpunkt, die Zielgruppe und vieles mehr an. Was ist gerade gefragt? Springt man auf einen Hype auf oder versucht man etwas Neues? Beides kann gut oder schlecht für das eigene Buch enden. Tatsächlich glaube ich, dass der Spruch “Zur falschen Zeit am falschen Ort” sehr gut auf die Buchpublikation zutrifft.
So viele Faktoren spielen in Bezug auf die Erfolgschancen eines Buches eine Rolle – und leider haben weder Verlag noch Self-Publisher alle in der Hand. Trotzdem scheint es aber eine stetig wachsende Gruppe von Fantasy-Self-Publishern zu geben. Also würde ich die Frage eingentlich ganz frech mit “ja” beantworten.
Lesezeichen.rocks: Vielen Dank, Carolin, für deine Zeit. Als Abschluss noch eine letzte Frage: Wo können interessierte LeserInnen deinen Roman “Ardantica” erwerben?
Carolin A. Steinert: Mein Buch wird über alle bekannten Kanäle verkauft. Es ist also sowohl bei Amazon, als auch bei Thalia, Hugendubel usw. erhältlich. Auf meiner Facebook-Fanpage erhalten LeserInnen darüber hinaus ständig neue Informationen rund um die Veröffentlichung und die Entwicklung des Romans. Außerdem können sie dort die Links zu Verlosungen wie zum Beispiel die Leserunde bei Lovelybooks einsehen. Interessierte können sich noch bis Mittwoch für ein Freiexemplar bewerben.
Theres Philipp
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