Foodwatch Newsletter: Forderung nach pestizidfreiem Brot in den Supermärkten

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Dieser folgende Inhalt stammt aus dem Newsletter von foodwatch: Hier abonnieren!

Newsletter Foodwatch “Pestizidfreies Brot”

„Panikmache“ [1], „nicht vertrauenswürdig“ und „unsachlich“ [2] – so schimpfte die Agrar-Lobby über unsere Forderung nach pestizidfreiem Brot in den Regalen von Rewe, Aldi und Co. Immer wenn Organisationen wie foodwatch den hohen Pestizideinsatz in der Landwirtschaft kritisieren, versuchen große Agrar-Konzerne wie Bayer und Syngenta unsere Glaubwürdigkeit zu beschädigen. [3]

Offenbar haben wir einen wunden Punkt getroffen. Denn wir gefährden das Geschäftsmodell von Bayer, Syngenta und Co. Für unsere Umwelt, die bedrohte Artenvielfalt, unsere Böden, unser Trinkwasser – sprich für unsere gesamte Lebensgrundlage – wären weniger Pestizide jedoch ein Segen. [4]

Jetzt ist es umso wichtiger, unsere Position mit noch mehr Unterstützung zu vertreten als die Agrar-Lobby. So können wir Einzelhandel und Supermarktketten überzeugen auf Getreideprodukte ohne Pestizide umzustellen.

Unterschreiben Sie für Brot ohne Pestizide und gegen Ackergifte auf Weizenfeldern: Pestizidfreies Getreide jetzt!

 

„Bienen helfen!“ [5], „Heute für morgen“ [6] oder „Verantwortung übernehmen“ [7] – Rewe, Aldi, Lidl und Co. schreiben Nachhaltigkeit in ihren Märkten ganz groß. Doch dass das Müsli, Mehl und Brot in ihren Regalen einen Großteil des deutschen Pestizidverbrauchs verursacht, steht nirgendwo. [8] Dies gefährdet nicht nur Bienen und Wildblumen, sondern führt zu Rückständen der Ackergifte in Brot und Müsli, die auf unserem Teller landen. [9]

Dabei sind die versprühten Pestizide auf den Feldern völlig unnötig. Neue foodwatch-Recherchen zeigen: Es gibt kostengünstige und einfache Alternativen zur Schädlingsbekämpfung bei Getreidekulturen wie Weizen oder Gerste. [10]

Pestizidfreie Getreideproduktion ist also möglich, und nicht nur das: Sie findet bereits statt! Die Supermarktkette Migros in der Schweiz ist beispielsweise ein Vorreiter für die pestizidfreie Produktion von Brot. [11]

Doch bei einem Großteil der von foodwatch untersuchten Supermärkte ist das anders: Trotz aller Werbung für Biodiversität haben Supermarkt-Ketten keine konkreten Maßnahmen gegen Pestizide in Brötchen und Mehl.

Zusammen, als Kund:innen der Supermärkte, fordern wir: Lasst eure grüne Werbung Wirklichkeit werden und stellt euer Getreidesortiment jetzt auf pestizidfreien Anbau um. Für Brot ohne Pestizide und gegen Ackergifte auf Weizenfeldern!

45 Prozent – so viel aller verwendeten Pestizide werden auf Weizen- und Gerstenfeldern eingesetzt, die mehr als die Hälfte der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland bedecken. [12] Diese riesige Anbaufläche für Getreide gehört damit zu den größten Verbrauchern von Pestiziden. Ein pestizidfreier Getreidesektor würde nicht nur die Hälfte der deutschen Anbauflächen retten, sondern auch die Pestizidrückstände in den Getreideprodukten reduzieren.

Insgesamt enthalten ein Drittel aller Getreide-, Mehl- und Brotproben aus der gesamten EU Rückstände von 65 unterschiedlichen Pestiziden. [13] Ob und wie häufig Pestizide in Getreide gefunden werden, variiert erheblich. Emmer und Roggen enthalten sie seltener (<10 Prozent), während bei Weizenbrot und -brötchen fast 90 Prozent betroffen sind. [14]

Unterschreiben Sie jetzt und fordern Sie die Supermärkte auf, auf pestizidfreies Getreide umzustellen – ein einfacher Schritt, der Feldvögel und Insekten rettet! Pestizidfreies Getreide fordern!

P.S: Vier bis sechsmal – so oft werden Getreidefelder in der Wachstumsperiode mit unterschiedlichen Pestiziden besprüht. Ackergifte, auf die einfach verzichtet werden könnte. [15] Fordern Sie Rewe, Aldi und Co. mit Ihrer Unterschrift auf, ihr Getreidesortiment umzustellen!

Mehr Infos? 2023-10-09_foodwatch_Report_Dark_Side_of_Grain.pdf

Quellen:
[1] Twitter-Post, Alexander Hennig, “Ziel dieser NGO-Kampagnen ist es, Angst zu schüren und Spenden zu generieren.(…)”,11.Oktober 2023, abgerufen am 08.11.2023.
[2] Table Media, foodwatch Bericht zu Pestizideinsatz ist unsachlich von Martin Courbier, 16.Oktober 2023, abgerufen am 08.11.2023.
[3] foodwatch, The Dark Side of Grain: Unmasking Pesticide Use in Cereal Crops, Oktober 2023.
[4] Europäische Kommission, Commission Staff Working Document, Drivers of food security, 04.01.2023, abgerufen am 08.11.2023.
[5] REWE, Rewe fördert das größte Artenschutzprogramm Deutschlands. Abgerufen am 05.10.2023.
[6] Aldi Süd, Heute für Morgen. Abgerufen am 05.10.2023.
[7] Lidl, Auf dem Weg nach Morgen – Verantwortung übernehmen! Abgerufen am 05.10.2023.
[8] foodwatch, The Dark Side of Grain: Unmasking Pesticide Use in Cereal Crops, Seite 15, Oktober 2023.
[9] Bundesamt für Naturschutz, „Auswirkungen von Glyphosat auf die Biodiversität“, Januar 2018.
[10] foodwatch, The Dark Side of Grain: Unmasking Pesticide Use in Cereal Crops, Seite 48f., Oktober 2023.
[11] foodwatch, The Dark Side of Grain: Unmasking Pesticide Use in Cereal Crops, Seite 47, Oktober 2023.
[12] foodwatch, The Dark Side of Grain: Unmasking Pesticide Use in Cereal Crops, Seite 8, Oktober 2023.
[13] foodwatch, The Dark Side of Grain: Unmasking Pesticide Use in Cereal Crops, Seite 28, Oktober 2023.
[14] foodwatch, The Dark Side of Grain: Unmasking Pesticide Use in Cereal Crops, Seite 30, Oktober 2023.
[15] foodwatch, The Dark Side of Grain: Unmasking Pesticide Use in Cereal Crops, Seite 8, Oktober 2023.

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E-Mail: neuigkeiten@foodwatch.de
Mitglieder-Telefon: 030 – 28 44 52 96
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