ESC-Bilanz: Deutschland loost mit weiblichen Interpreten

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Tragisch aber wahr: Seit Lena 2010 den ESC gewonnen hat, kann Deutschland mit weiblichen Interpreten keine Punkte mehr holen. Nur die Sänger wie Michael Schulte und Roman Lob ersparten uns eine Blamage.

Woran mag es nur liegen? Seit 2010 ist es wie verhext: Sobald wir eine Sängerin zum ESC schicken, scheint der Misserfolg vorprogrammiert zu haben. Sie glauben, das ist übertrieben? Dann schauen Sie sich mal diese Bilanz an:

2011 Lena Meyer Landruth mit Taken by a stranger Platz 10

2012 Roman Lob Standing Still Platz

2013 Cascada Glorious Platz 21

2014 Elaiza Is it right Platz 18 

2015 Ann Sophie Black Smoke Platz 27 

2016 Jamie Lee Ghost Platz 26

2017 Levina Perfect Life Platz 25

2018 Michael Schulte You let me walk alone Platz 4

2019 Sisters S!ster Platz 24

Sehen Sie sich hier alle Platzierungen von Deutschland seit 1956 an. 

Eine mittelmäßige Platzierung holte die Frauen-Combo Elaiza 2014. Sobald wir aber nur Sängerinnen schicken – keine Band – landen wir auf den letzten Plätzen. Roman Lob und Michael Schulte, die einzigen männlichen Interpreten, seit Lenas Sieg, retteten unser Image. Aber so kann es nicht weitergehen, oder? Woran mag es liegen, dass unsere Sängerinnen so gnadenlos abloosen? Sind sie zu schlecht? Eher nicht. Die meisten konnten sehr gut singen.

Es mag sein, dass das Ausland unsere Sängerinnen mit Lena vergleicht und alles, was nicht lustig und unbeschwert wirkt, fällt dagegen ab. Was die Balladen, Dance-Floor-Songs (Cascada) oder dramatischen Songs (Jamie Lee) angeht, so wählt man lieber andere Länder als good old Germany. Auch wenn das Niveau in etwa gleich ist. Es sieht ganz so aus, als könnte Deutschland beim ESC nur noch mit Songs punkten, die 1. von einem Mann gesungen werden oder 2. irgendetwas bieten, was sonst gerade niemand macht. So hatte Lena damals gewonnen. Lustige, unbeschwerte Songs gab’s gerade nicht von anderen Ländern, eher Albernheiten mit clownesken Kostümen. Daran hat sich im übrigen gar nicht viel geändert. Klamauk und opulente Bühnenbilder werden immer wieder gerne genommen, weniger Gute-Laune-Songs. Aktuell herrschen zwar tanzbare Beats vor, aber die Songs sind nicht so richtig unbeschwert wie der Satellite-Hit.

Wenn wir nun strategisch vorgehen wollen, um uns weitere letzte Plätze zu ersparen, so bleiben uns folgende Möglichkeiten:

  1. Endlich mal wieder eine komplette Band zum ESC schicken! (Warum eigentlich nicht? Seit Jahren zwingt uns irgendwer, dass wir nur einzelne Interpreten wählen können und keine eingespielte Band.)
  2. Männliche Interpreten nehmen, damit Abstand zu Lena aufkommt und man uns mal wieder einen Sieg oder ein paar Punkte mehr gönnt. (Siehe Roman Lob und Michael Schulte).
  3. Weibliche Interpreten, aber mit Songs, die so noch nicht in allen Variationen dabei waren, also: Besonders skurril, besonders anspruchsvoll, besondere Show, besondere Stimme.
  4. Geschlechtsneutrale Personen schicken: Paradiesvogelartige Zwittergeschöpfe sind das i-Tüpfelchen beim ESC und landen selten auf dem letzten Platz.
  5. Tanz-Performance: Warum kann nur das Ausland tolle Tanz-Performances hinlegen, wie im Jahr 2018 mit Fuego? Songs mit kräftigen Beats und spektakulären Tänzen haben immer gute Chancen. Wir vermissen schon lange so einen Bühnensturm, wie ihn Ruslana 2004 hingelegt hat.
  6. Leise Balladen mit viel Dramatik, aber vielleicht mal von Mann und Frau gesungen?
  7. Wie wäre es mit einem Quartett wie ABBA? Eine Band oder eine Gesangsgruppe mit 2 Männern und 2 Frauen. Gab es früher öfter beim ESC. Schade, dass es heute fast immer nur einzelne Interpreten sein müssen.

Weitere Ideen oder Erklärungen, warum unsere Mädels immer so gnadenlos abloosen, obwohl sie doch alles geben? Kommentieren Sie gerne unten im Feld!

 

 

 

 

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