Streetart speziell von Frauen? Ja, dieses Buch ist einen Kauf wert. Der Leser bzw. Betrachter bekommt lauter wunderschöne Streetart-Bilder von Frauen präsentiert. Diese ist sehr variantenreich, ästhetisch und inspirierend.
Streetart wurde lange Zeit mit Graffitis in den Großstädten und an Brücken oder Bahnunterführungen gleichgesetzt. Aber Streetart hat sich als Kunstform mittlerweile richtig etabliert. Denn es ist ein Highlight für alle, wenn eine langweilige Hausfassade mit einem riesengroßen Kunstwerk verschönert wird.
Für die Künstler selbst ist es ebenfalls ein Highlight solch riesengroße Flächen bemalen zu dürfen. Man kann sich denken, dass das etwas vollkommen anderes ist als auf Leinwände zu malen. Häuserfassaden, Mauern und Straßen sind die größten Leinwände, die man sich denken kann.
Die Künstler können sich so richtig austoben und haben für ihre Werke ein riesengroßes Publikum. Es ist also auch eine Chance berühmt zu werden, wie Bansky. Aber das ist nicht der Grund, warum Frauen sich Streetart als Ausdrucksform aussuchen. Es ist einfach der gleiche Antrieb wie bei Männern: Sie müssen es einfach tun! Es will etwas aus ihnen heraus. Sei es Schmerz, Wut, Verzweiflung oder alles Positive, was man seinen Mitmenschen geben will.
Streetart von Frauen scheint sich, zumindest wenn man dieses Buch betrachtet, von der der Männer schon sehr zu unterscheiden. Es sind riesengroße anspruchsvolle Gemälde. Viele drücken etwas Positives, Lebensbejahendes aus. Es werden viel Frauen und kleine Mädchen und Kinder als Motiv gewählt, dazu kommen kunterbunte Blumen- und Phantasiewelten. In jedem Fall sind die Werke spektakulär und lösen dort, wo man sie live betrachten kann, viel Freude und Staunen aus. Denn die meisten verbinden mit Streetart sehr viel Gesellschaftskritik und einfach weniger ästhetische Werke.
Streetart war immer eine urbane Angelegenheit, sie passte sich dem Leben in der Stadt an, während die Künstlerinnen hier die Natur in die Stadt holen. Man kann sagen, diese Kunst will dem Betrachter wirklich etwas geben, während männliche Streetart Kunst oft anregen, provozieren will, oder einfach rätselhaft bleibt. Die Bildsprache der Frauen ist direkter und sofort zu verstehen, sie zaubert den Betrachtern ein Lächeln ins Gesicht und ganz klar ist, die malenden Frauen denken auch daran, dass Kinder durch die Stadt laufen und diese wunderschönen Bilder sehen und sich daran erfreuen sollen, während männliche Street Art Künstler wahrscheinlich noch nie berücksichtigt haben, wie ihre Kunst auf Kinderaugen wirkt.
Das Buch ist daher etwas ganz Besonderes, es zeigt die weibliche Perspektive auf die Dinge und die Welt auf – und diese muss sich nicht verstecken, im Gegenteil.
Aus künstlerischer Hinsicht ist das Buch ein Gewinn, denn man hat vielerlei Stilarten und Kunstformen in schönen großen Bildern.
Fazit und Beschreibung des Verlags:
Diese Pionierinnen der Kunstwelt gehen mit ihren Themen weit über die Bereiche Feminismus, Umwelt und Rassismus hinaus. Sie beleuchten viele weitere gesellschaftlich brennend relevante und oft auch tabuisierte Themen unserer Zeit.
Das Autorenteam macht deutlich, wie diese Frauen dafür kämpfen, die Ungleichheiten zu überwinden, die in unserer heutigen Gesellschaft fortbestehen und sich auf den Status der Frauen in vielen Bereichen, einschließlich der Kunst, auswirken.
Über den Autor:
Diego López Giménez hat ein Faible für urbane Kunst und erforscht diese seit vielen Jahren, trifft sich mit den Künstlern und sammelt professionelle Fotos ihrer Werke.
Diego Lopez
Street Art von Frauen
Die 50 wichtigsten Rebellinen der Szene
256 Seiten, Hardcover, Euro (D) 34 | Euro (A) 34.90 | CHF 39
ISBN 978-3-03876-250-8 (Midas Collection)
J. Florence Pompe ist freiberufliche Texterin seit 2010. Nach dem Studium der Germanistik und Pädagogik arbeitete sie einige Jahre in einem kleinen Lehrmittelverlag.
Als Texterin führt sie mehrere eigene WordPress-Blogs und arbeitet für Kunden redaktionell.
Am liebsten schreibt sie über Mode, Schmuck, Interieur, Design und Kunst. Alles, was mit Farben und Formen zu tun hat, fasziniert sie. Zum Thema Mode hat sie eine besondere Affinität, da sie in ihrer Jugend viel genäht hat und sich mit Stoffen und Schnitten gut auskennt.
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