Alltagsstress einfach ausbremsen

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Nicht nur der Stress auf der Arbeit, auch der Alltagsstress kann gesundheitliche Probleme auslösen, so eine in der amerikanischen Fachzeitschrift Psychological Science veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2018. Das Forscherteam um Kate Leger untersuchte, wie Emotionen, die durch Alltagsstress entstehen, über mehrere Tage, teilweise sogar Jahre, wirken und dadurch zu gesundheitlichen Belastungen führten.

So traten bei Probanden, die auch am Folgetag noch negative Gefühle bezüglich erlebter Stresssituationen hatten, zehn Jahre später häufiger chronische Krankheiten oder Adaptationsprobleme auf. Ihr Tipp: Am Abend mit den negativen Gefühlen aufräumen und entspannt schlafen gehen.

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Wie bloß zur Ruhe kommen? 

Leider greifen viele am Abend zum Glas Rotwein, als Abschaltritual. Doch täglicher Alkoholkonsum ist der erste Schritt zur Abhängigkeit. Es ist meist nur das Ritual, der Griff zum Glas, das wir brauchen. Ähnlich ist es mit der Zigarette. Man ist schon entspannter, wenn man nur ans Rauchen denkt. Dabei helfen uns diese Rituale nur zum Abschalten. Unserem Körper aber schaden sie.
Nicht nur abends sollte man in stressigen Zeiten eine Möglichkeit finden, zur Ruhe zu kommen, sondern auch tagsüber ab und zu einfach „abschalten“. Dafür eignen sich kleine Mantras und Mudras. Letzteres sind Fingeryoga-Übungen, die sich auch mal schnell am Arbeitsplatz durchführen lassen.Das abendliche „Runterkommen“ fällt vielen Arbeitnehmern heutzutage immer schwerer. Handy und Tablet sind Stressoren, die man in den Abendstunden besser nicht mehr nutzen sollte, um in einen schnellen, erholsamen Schlaf zu finden. Eine abendliche Beschäftigung, die einen Gegenpol zur Arbeit darstellt, ist optimal für eine Work-Life-Balance: Wer tagsüber körperlich arbeitet, gönnt sich abends Ruhe, Büroarbeiter sollten ihren Ausgleich beim Sport finden.Wer dauerhaft zur Ruhe kommen möchte, für den eignen sich Yoga, Tai Qi oder autogenes Training. Dass Meditation die Aufmerksamkeit schärft, Ängste verringern kann und dadurch sogar morphologische Veränderungen im Gehirn nachweisbar sind, ist inzwischen sogar wissenschaftlich belegt.

Auspowern beim Sport

Auch das Gegenteil von entspanntem Nichtstun kann zur Entspannung führen: Heute wissen wir, dass körperliche Aktivitäten die einfachsten Mittel sind, um das Immunsystem und auch die Psyche zu stärken. In Stresssituationen werden Hormone wie Adrenalin und Cortisol freigesetzt. Werden diese nicht durch Aktivität wieder abgebaut, bleiben sie im Körper und belasten den Organismus. Zudem werden beim Sport Endorphine ausgeschüttet, die die Stimmung aufhellen – vor allem bei Ausdauersportarten wie Schwimmen oder Laufen. Krafttraining fördert eher das Selbstvertrauen und Tanzen ist optimal für Dauergestresste, da es ästhetische Bewegungen mit konzentrierten Choreografien vereint.
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Die Natur hilft zu entspannen 

Noch entspannender ist Sport, wenn er im Freien ausgeübt wird – es muss ja nicht gleich Bergsteigen sein, da genügt schon eine Nordic Walking Runde durch den Wald. Ein Trend, der gerade aus Japan zu uns hinüberschwappt, ist Shinrin-yoku, das Waldbaden. Qing Li aus Tokio, ein Professor für Waldmedizin, zeigt in seinen Studien, dass im Wald die Anzahl der Killerzellen steigt und dass Blutdruck sowie Kortisolspiegel bereits nach einer Stunde im Wald sinken. Kein Wunder also, dass viele Leute Pilze suchen im Herbst – es geht nicht nur um die Pilze dabei!Auch Pflanzenextrakte können helfen, gelassener mit Alltagsstress umzugehen: So genannte Adaptogene sind Pflanzenstoffe, die den chronisch gestressten Körper wieder ins Gleichgewicht bringen. Dazu gehören zum Beispiel Ginseng, der die kognitive Leistungsfähigkeit sowie das Wohlbefinden und den Schlaf verbessern soll oder Rosenwurz(Rhodiola), das laut Studien die Cortisolausschüttung minimiert und so Müdigkeit und Erschöpfungssymptome verringern kann.

Auch ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt sowie eine optimale Nährstoffversorgung, vor allem mit B-Vitaminen sowie Magnesium oder Antioxidantien können dazu beitragen, stressigen Zeiten gelassener zu begegnen.

Text: Medicalpress.de

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