Walnussernte 2017 – 2019

Ajale / Pixabay

2019: Trotz wiederum heißem Sommer fällt die deutsche Walnussernte diese Saison wieder gut aus. Die Bäume stehen kräftig und grün, mit dichtem Laub da und tragen massig Nüsse! 

Man kann es kaum glauben, aber die Hitze hat den Walnussbäumen weder letztes Jahr 2018 noch dieses Jahr 2019 sonderlich zugesetzt. Das mag daran liegen, dass Walnussbäume meist recht groß werden und tief verwurzeln. So können sie sich das benötigte Wasser aus den tieferen Schichten der Erde holen. Während Obstbäume das Nachsehen haben. Viele Apfelbäume und Obstbäume hatten es dieses Jahr wieder schwer. Es fiel einfach zu wenig Wasser auf den qm. Zu wenig für frisches, saftiges Obst. Nur die Obstbauern, die kräftig selber wässern konnten und die Gartenbesitzer, die nur kleine Bäume haben, haben etwas Ernte. Da bleibt nur zu hoffen, dass die nächsten Jahre nicht genauso traurig ausfallen.

Für Eichhörnchen und co. gibt es aber 2019 gute Nachrichten! Sie können sich mit Nüssen gut eindecken und müssen vielerorts nicht extra gefüttert werden, wie es in schlechten Nussjahren oft der Fall ist. Sie werden dieses Jahr wieder keck durch die Gärten huschen und Nüsschen vergraben.
Apropos Walnussbaum: Wussten Sie, dass man die Blätter des Walnusses auch nutzen kann? Sie vertreiben Motten, wenn man sie trocknet und in kleine Säckchen füllt. Sie riechen übrigens sehr angenehm und dezent nach Banane. Die Walnussschalen nimmt man zum Haarefärben und auch für Hautöle, wie das Tiroler Nussöl, das leicht bräunend wirkt.

 

2017: 

Schlechte Nachrichten für alle Fans der heimischen Walnuss-Sorten: Es gibt nur eine spärliche bis überhaupt keine Ernte in 2017! Leider muss sich der Nuss-Fan mit ausländischen Nüssen aus dem Supermarkt behelfen. Diese sind meist nicht so wohlschmeckend, zwar groß und leicht zu knacken, aber es fehlt oft das intensive Aroma.

 

Selbst jahrzehntealte Walnussbäume, die zuverlässig jedes Jahr viele 10 kg Eimer Walnüsse geliefert haben, schwächeln dieses Jahr. Oft haben die Eichhörnchen die paar einzelnen Nüsse schon vom Baum stibitzt, bevor der Mensch noch ein Exemplar erwischen konnte. Schuld an der miesen bis gar nicht vorhandenen Ernte war der Frost im April. Er hat Blüten und Blütenansätze zerstört. Wo die Apfelernte schon empfindlichst getroffen ist dieses Jahr, konnte der Walnussbaum vielerorts gar nicht mehr nachlegen und bleibt ganz ohne Produktion.

Auffälligstes Zeichen: Bereits seit Juli flitzen die Eichhörnchen durch den Garten und holen sich sogar grüne Haselnüsse, denn sie wissen schon, dass es keine Walnüsse dieses Jahr gibt. Im April hingen die sonst grünen Nusstriebe schwarz und erforen an den Bäumen. Die neuen Triebe bildeten keinen Fruchtstand mehr aus.

Anfangs ist die Nuss von einer hellgrünen Schale ummantelt. Diese nimmt man auch zum Färben.adege / Pixabay

Die schlechte Ernte betrifft wohl ganz Mitteleuropa. An der Mosel, am Bodensee und bis über die Alpen in Südtirol ist die Walnussernte gestört.

Die männliche Walnussblüte ist sehr frostempfindlich und die zarten jungen Ansätze, haben den Frosttemperaturen nicht trotzen können.
Die Aprilnacht vom 19. auf den 20. wird von den Obst- und Nussbauern als “teure Nacht” bezeichnet. Man kann es nachvollziehen, wenn man einen eigenen Walnussbaum hat, der jedes Jahr Unmengen von Nüssen fallen lässt, aber dieses Jahr so gut wie nichts.

Die Haselnüsse sind nicht so schlecht dran, denn diese blühen bereits im Januar. Kirschen, Birnen und Äpfel hat es zu 80 Prozent getroffen. Die Walnüsse aber noch viel mehr.

Wissenswertes über die Walnuss

Die Walnuss ist eine echte Nuss, dank ihrer grünen Hülle. Früher hat man sie fälschlicherweise auch mal Steinfrucht genannt. Ein Walnussbaum braucht 5-7 Jahre, bis er die ersten Nüsse trägt. Er kann aber auch gut und gerne 100 Jahre alt werden. Man sollte vorsichtig sein, wenn man meint, man könnte im Garten einen gebrauchen. Sie werden doch schnell riesig.

In Kalifornien, dem Hauptanbaugebiet von Walnüssen, gibt es über 30 verschiedene Sorten. Allerdings verkauft man uns hier nicht immer die besten! Doch auch hier schmeckt nicht jede Walnuss gleich. Manche haben kaum Aroma, manchen ein ganz intensives.

Im warmen Kalifornien fühlen sich die Walnussbäume wohl, weil sie eben frostempfindlich sind und so auch die Ernte nicht so verhagelt werden kann, wie bei uns dieses Jahr. Allerdings belohnen uns auch die heimischen Bäume mit reichlich Ernte, ein großer Baum produziert gut 4.000 Nüsse im Jahr. Es ist eher selten, dass die Blüten durch den Frost Schaden nehmen. Im  Grunde ist dies die letzten 25 Jahre nicht vorgekommen.

Wer einen eigenen Baum im Garten gepflanzt hat, hat nach ca. 10 Jahren ordentlich mit der Ernte zu tun. Man muss die einzelnen Nüsse natürlich vom Boden aufsammeln. Schnell hat man auch Eichhörnchen im Garten, die sich ebenfalls bedienen. Wenn ein großer Baum im Jahr 4.000 Nüsse abwirft, kann man sich vorstellen, dass das Sammeln auch mal auf den Rücken geht, besonders bei älteren Personen. Daher ist es empfehlenswert, die Nüsse für Sammler anzubieten, die sich dann selbst ihren Anteil holen.

 

Eichhörnchen holen sich die Walnüsse auch direkt vom Baum.pablomaxim / Pixabay

Mittlerweile gibt es Hilfsmittel wie den Rollsammler, der die Nüsse einfach beim Drüberrollen sammelt. Beim Einsammeln muss man sich Schutzhandschuhe und Arbeitskleidung anziehen, denn die Schale wird pechschwarz und färbt auch ab. Nicht umsonst nimmt man Walnuss zum Haarefärben. Auch das Tiroler Nussöl, ein Hautöl, das Walnussschalenextrakt enthält, färbt schön braun dank der Nuss.

Hat man sie alle eingesammelt, müssen sie irgendwo trocken gelagert werden, denn sie reifen erst noch nach. Eigene Walnüsse sind dann nicht so ansehnlich wie die kalifornischen aus dem Supermarkt, die vorher noch gereinigt werden. Sie haben immer noch schwarze Schalenreste, die man auch schwer abbekommt. Wer kiloweise Nüsse erntet, wird sich auch kaum die Mühe machen, die Nussschalen noch appetitlich zu reinigen.

Von der Idee sie in der Waschmaschine zu reinigen, sollte man absehen, denn es tut der Nuss nicht gut, sie so zu befeuchten. Wer einzelne Deko-Nüsse haben will, reinigt die größten oder auch die ganz kleinen Mini-Nüsse.

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Wissenswertes über die Walnuss zusammengefasst:

  • Ein Walnussbaum wächst 5 Jahre, bevor er Nüsse produziert.
  • Er wird bis zu 15 Meter hoch mit einer Krone von bis zu 12 Metern.
  • Seine Blätter soll man nicht im Garten entsorgen, da sie viel Gerbsäure enthalten, nur schwer verrotten und als Mulch für andere Pflanzen aufgrund der Säure nicht taugen.
  • Die Walnussblätter riechen angenehm nach Banane und können als Mottenschutz verwendet werden, wenn man sie trocknet.
  • Die Walnuss, ihre Schale und ihre Blätter können für vielerlei Heilanwendungen verwendet werden.
  • Die Walnuss-Schale eignet sich zum Färben von Haaren und Textilien. Sie verleiht weißen Textilien ein milchkaffeebraune Färbung.
  • Die Walnuss enthält viele Vitamine und Mineralstoffe, wird aber besonders wegen ihrer wertvollen Öle geschätzt.
  • Beim Ernten muss man vorsichtig sein: Die schwarze Schale färbt Finger und Kleidung.
  • Die Nüsse sollten noch einige Wochen trocken lagern.
  • Eichhörnchen verteilen überall im Garten Nüsse. Daraus entstehen natürlich Jungpflanzen. Man muss sie aber nicht alle entfernen, meist wird kein Baum draus.

 

Was steckt in der Walnuss?

Walnüsse sind besonders nährstoffreich. Sie liefern Vitamine, Mineralien und Antioxidantien, besonders wichtig sind die essentiellen Fettsäuren, weswegen Walnussöl auch als hochwertiges Salatöl sehr beliebt ist. Sportler essen sie gerne, weil sie natürliche Eiweß-Lieferanten sind.

Nicht umsonst greift man in Herbst und Winter gerne zu Nüssen, denn sie versorgen uns optimal, auch in Notzeiten! Es sind ja kleine Samen, aus denen ganze Bäume wachsen können. Daher sind sie so gehaltvoll. Jeden Tag eine kleine Handvoll Nüsse wäre sehr gesund. Der Vorteil der Walnuss: Allergiker haben mit ihr weniger Probleme. Allerdings kann auch sie ein leichtes Kratzen im Hals auslösen. Milder schmeckt sie, wenn sie geröstet ist.

Die Walnuss kann zu vielerlei leckeren und gesunden Gerichten verarbeitet werden. Geröstet oder roh über den Salat. Klein gemahlen als würziges Pesto und natürlich verfeinert sie Kuchen und Gebäck.

Die Engadiner Walnusstorte hat in unserer Familie seit vielen Jahren Tradition. Allerdings bereiten wir sie nach einem etwas anderem Rezept zu, nämlich mit aufgekochter Sahne, die mit Zucker und Honig gesüßt wird. In diese Mischung kommen dann die Nüsse und werden auf dem Teig verteilt. Von dieser Torte isst man nur kleine Stücke und kann sie lange aufbewahren.

Weitere leckere Walnuss-Rezepte finden Sie hier:

Auch die Haselnussernte ist vielerorts kärglich! Bitte denkt an die Eichhörnchen und stellt ihnen extra Futter hin. Das sind z.B. Sonnenblumenkerne, ungesalzene Erdnüsse oder spezielle Futtermischungen. Wenn sie sonst in einem Garten mit Hunderten von Walnüssen und Haselnüssen versorgt wurden, sieht es dieses Jahr hart aus! 

J. Florence Pompe 

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