Trinidad und Tobago – Karibik jenseits des Massentourismus

3dman_eu / Pixabay

Trinidad und Tobago zählen zu den Geheimtipps in der Karibik. Hier findet man Traumstrände und faszinierenden Regenwald jenseits des Massentourismus.

Wer Karibik hört, denkt in erster Linie an die Dominikanische Republik, an Jamaika, die Bahamas, Martinique, Barbados und Curacao. Dass auch Trinidad und Tobago dazugehören, ist vielen unbekannt. Dabei zählen die beiden südlichsten Inseln des Antillenbogens zu den absoluten Paradiesen mit Traumstränden und faszinierendem Regenwald.

Ältestes Naturschutzgebiet der Welt

lapping / Pixabay

Tobago, die Schöne, zieht seit einigen Jahren vor allem Naturliebhaber an. Der heimische Regenwald ist das älteste bekannte Naturschutzgebiet der Welt und Lebensraum einer beeindruckenden Artenvielfalt. Wer auf einem der ausgeschilderten Pfade durch den Dschungel wandern möchte, lässt sich am besten von einem Hobbyführer zu einem Ausgangspunkt fahren und am anderen Ende wieder abholen. Auch Autostopp gegen geringes Entgelt ist eine bei Einheimischen beliebte und auch für Touristen sichere Möglichkeit, um ans Ziel zu kommen. Wer gerne selbst fährt, kann das kurvige Straßennetz im Mietauto erkunden und wird mit vielen spektakulären Aussichten auf die zerklüftete Küste belohnt.

Schwimmen mit Delfinen

Die Einkaufsmöglichkeiten auf Tobago konzentrieren sich im Wesentlichen auf den Hauptort Scarborough. Die kleine Stadt im Südosten ist nicht besonders attraktiv und rasch erkundet. Das Partyleben spielt sich im Südwesten der Insel in der Storebay ab, dort findet man die höchste Restaurantdichte und die meisten Fastfoodstände. Glasbodenboote fahren mehrmals täglich zum Buccoo Riff, einem Korallenriff mit großem Fischreichtum.

werdepate / Pixabay

Die ganze Westküste entlang ziehen sich Palmenstrände mit hellem Sand und palmgedeckte Hütten, in denen entweder einheimisches Kunsthandwerk erstanden oder Roti, in Fladenbrot gewickeltes Curry, genossen werden kann. Ein besonders schöner Ort ist das Fischerdorf Charlotteville im Nordwesten der Insel. Bunte Häuschen säumen die Hafenpromenade, WLAN gibt’s nur in der Dorfbibliothek. Die kleinen Läden sind spärlich bestückt, vorwiegend mit Reis, Nudeln, Chips und Süßgetränken. Frische Früchte und Gemüse werden einmal die Woche von einem Bauern vorbeigebracht. Ebenfalls einmal pro Woche kommt der Arzt ins Dorf, dann ist auch die Apotheke geöffnet. In der dem Dorf vorgelagerten Bucht, der Pirate Bay, versteckten sich früher Seeräuber. Heute tummeln sich dort gerne Delfine, mit denen man mit etwas Glück sogar schwimmen kann.

Kein Domizil für den Massentourismus

Nur gerade zwanzig Flugminuten südlich von Tobago liegt die große Schwester, Trinidad. Obwohl eine Schnellfähre zwischen den Inseln verkehrt, empfiehlt es sich, das Flugzeug zu nehmen. Zum einen schlagen die Flüge inkl. Aufgabegepäck mit nur rund € 20.- zu Buche, zum andern ist auf die Fähre kein Verlass.

Nach Trinidad verirren sich kaum Touristen, und wenn, dann sind es meist Segler. Die Insel lebt von der Erdölförderung, die dem ganzen Süden ihr Gesicht gibt. Aber gerade die Abwesenheit des Massentourismus verleiht Trinidad seinen ganz besonderen Reiz.

12019 / Pixabay

Die Menschen sind sehr freundlich, offen und hilfsbereit und man kommt leicht ins Gespräch, ohne dass man ständig etwas aufgeschwatzt bekommt. Auf dem Lebensmittelmarkt in der Hauptstadt Port of Spain, der jeden Samstag und Sonntag stattfindet, gelten dieselben Preise für Touristen wie für Einheimische und man bekommt neben medizinballgroßen Wassermelonen, duftenden Ananas, ganzen Bananenstauden, frisch geschlagenen Trinkkokosnüssen, knackigem Salat und mit schwarzer Erde bedeckten Kartoffeln auch fangfrischen Fisch und Fleisch jeder Art.

Kapuzineräffchen, Bambusalleen und Traumstrände

Auch landschaftlich ist Trinidad ein Geheimtipp. Bei einem Spaziergang im Regenwald kann man Brüllaffen mit ihrem furchteinflößenden Geschrei hören und dem seltsam knarrenden Geräusch der hohen Bambusrohre lauschen. Kleine Kapuzineräffchen spielen in den Ästen der Urwaldbäume Fangen, hunderte Fledermäuse hausen in den verlassenen Bunkern der Amerikaner. Bei einem Bad unter einem der zahlreichen Wasserfälle kann man die tropische Hitze abspülen.

PublicDomainPictures / Pixabay

Nicht zuletzt verfügt Trinidad über absolute Traumstrände im Norden der Insel. Weißer Sand, türkisblaues Wasser und menschenleere Ruhe. Hier stehen keine Hotelanlagen, hier säumen keine Betonpiers die Küsten, hier investieren keine Ausländer in Golfplätze und hier dröhnt keine Musik aus überdimensionierten Lautsprechern. Hier kommen am Wochenende die Einheimischen her, mit ihren Autos, denn die Wege ins Paradies sind lang. Dafür lohnen sie sich umso mehr.

Wer Tobago und Trinidad besuchen möchte, tut dies am besten außerhalb der Regenzeiten zwischen Dezember und März sowie Mai bis September. Die Luftfeuchtigkeit ist dann nicht ganz so hoch und das tropische Klima mit Temperaturen um 32°C erträglicher. Da die Inseln außerhalb der üblichen Hurrikan-Zugbahnen liegen, bieten sich ohne Bedenken Reisen im Sommer an.

 

Wer nicht so weit reisen möchte, findet schöne Strände in Tunesien und Affen auf dem Berg von Gibraltar.

Corina Lendfers

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


*