Handpflege im Winter

handpflege im winter
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Umso kälter es wird, desto trockener wird meist unsere Haut. Vor allem die Hände leiden wegen der Kälte, da sie den niedrigen Temperaturen und der kalten Luft am häufigsten ausgesetzt sind. Daher benötigen sie im Winter ganz besonders viel Aufmerksamkeit und intensive Pflege.

Bei der Wahl der richtigen Handcreme sollte mal also unbedingt auf die Inhaltsstoffe achten. Einer der hilfreichen Inhaltsstoffe ist beispielsweise Olivenöl. Dieses kurbelt die Zellerneuerung an und spendet reichlich Feuchtigkeit, weshalb es ausgesprochen gut für die Hautpflege geeignet ist. Ein weiteres Naturprodukt, das trockene Haut wieder geschmeidig macht und sogar bei empfindlicher Haut aufgetragen werden kann, ist Sheabutter. Sie ist extrem reichhaltig, spendet ebenfalls viel Feuchtigkeit und kann entzündungshemmend wirken. Wichtig bei beiden Inhaltsstoffen ist, dass diese nur als kosmetische Produkte wie Creme oder Lotion verwendet werden sollten. Sarah Schüddekopf: „Es ist dringend davon abzuraten, die Hände mit den „Ursubstanzen“, also mit reinem Olivenöl oder reiner Sheabutter aus dem Handel einzucremen, da diese Hautirritationen auslösen können.“

Ein weiterer wirkungsvoller Pflegestoff ist Urea. Dieser bindet die Feuchtigkeit in der Haut, weshalb sie aus der täglichen Pflege nicht mehr wegzudenken ist. Wem eine schnelle Greifbarkeit der Hände nach dem Eincremen wichtig ist, sollte zu Produkten greifen, die Hyaluronsäure enthalten. „Diese kann eine enorme Menge an Wasser in der Haut binden und sorgt für eine gute Geschmeidigkeit“, erklärt Dr. Simone Presto, kosmetische Dermatologin bei Eucerin. Ein Tropfen auf beiden Handrücken genügt schon. Abends darf die Pflege dann gerne etwas reichhaltiger sein. Empfehlenswert ist eine intelligente Kombination aus diversen Pflegestoffen.

Des Weiteren pflegen Inhaltsstoffe wie Allantoin, D-Panthenol und Cupuacubutter die Haut wieder streichelzart. In Kombination mit Iris-Isoflavonen oder erlesenen Ölen wie beispielsweise Nachtkerzen-Öl ergeben diese eine Anti-Aging-Intensivpflege, die speziell auf die Bedürfnisse beanspruchter Haut eingehen. Claudia Helsper, Chefkosmetikerin und Leiterin der Trainings-Académie bei JEAN D’ARCEL: „Iris-Isoflavonen helfen, die Hautstruktur zu stärken und die Elastizität zu verbessern, während Nachtkerzen-Öl die Hauterneuerung unterstützt und Zeichen der Hautalterung mindert.“ Das Ergebnis: Die behandelten Hände wirken wieder jugendlicher und ebenmäßiger. Gegen Pigmentflecke hilft ein Whitening-Wirksystem, das die Hände vor lichtbedingter, vorzeitiger Hautalterung schützt.

Da der Winter nicht nur kühle Temperaturen mit sich bringt, sondern häufig auch eine oder mehrere Erkältungswellen, ist es wichtig, die Hände häufig gründlich zu waschen, um die Ansteckungsgefahr zu mildern. Doch häufiges Waschen trocknet die Haut meist zusätzlich aus. Empfehlenswert ist daher, die Hände mit einem speziellen Handwaschöl zu waschen, das der Haut bereits bei der Reinigung pflegende Lipide zuführt. Sollte dies aus beruflichen Gründen nicht möglich sein, sind milde Waschlotionen mit dem hautphysiologischen pH-Wert von 5 die beste Wahl. Außerdem hilft es, die Hände mit kühlem Wasser zu waschen, da sehr warmes oder gar heißes Wasser die Haut sehr schnell austrocknet. Wer etwas kälteempfindlicher ist, kann die Hände nach dem Waschen auch nur mit kalten Wasser nachspülen.

Trockene Hände pflegen – Tipps vom Experten:

Sarah Schüddekopf,

Unilever Skin Care Expertin:
In erster Linie ist es wichtig, dass man die Hände mit einer individuellen Handpflege geschmeidig hält. Hierbei sollte man sich die Inhaltssoffe in den Handcremes anschauen und gerade im Winter auf feuchtigkeitsspendende Bestandteile setzen. Wenn es dann so richtig kalt wird, sollten auch immer Handschuhe getragen werden, die die Hände vor der Kälte schützen. Auch sanftes Händewaschen schützt vor zusätzlichem Feuchtigkeitsverlust der Haut – lieber lauwarmes Wasser statt heißes Wasser und ph-neutrale Waschstücke mit rückfettenden Lipiden verwenden.
Und abends eine reichhaltigere Handcreme nutzen, damit die Haut sich über Nacht
regenerieren kann und gut geschützt ist für den neuen Tag.Claudia Helsper,
Chefkosmetikerin und Leiterin der Trainings-Académie von JEAN D’ARCEL:
Hände gut abtrocknen, damit die Handcreme nie auf feuchte Haut kommt. Immer nur die Handrücken eincremen, da die Handflächen in erster Linie nur Wasser aufnehmen. So verhindert man das Kleben und Nachfetten, das die meisten Menschen stört, so dass sie ihre Hände nur selten eincremen.

Hände eincremen nach dem Waschen?

Claudia Helsper,
Chefkosmetikerin und Leiterin der Trainings-Académie von JEAN D’ARCEL:
Sind die Hände extrem beansprucht, sollte man es versuchen. Das hängt auch davon ab, wie oft man sich die Hände wäscht und welcher Tätigkeit man nachgeht. Wer es schafft, trägt die Handcreme nach jedem Händewaschen dünn auf die trockenen Handrücken auf und massiert sie ein. Eventelle Reste können in der Handinnenfläche verteilt werden.Dr. Simone Presto,
Kosmetische Dermatologin bei Eucerin:
Auf jeden Fall, insbesondere, wenn im beruflichen Alltag keine milden und pflegenden Reinigungsprodukte zur Verfügung stehen – und im schlimmsten Fall die Hände sogar mit einer traditionellen Seife gereinigt werden (müssen). Mit der Seifenreinigung werden der Haut Lipide entzogen, die durch ein geeignetes Pflegeprodukt wieder zugeführt werden sollten. Besonders in der kalten Jahreszeit sollte es zur Routine werden, dass Reinigung und Pflege der Hände zusammengehören – Reinigung und Pflege gehen sozusagen „Hand in Hand“!