Osterfeiern laufen in vielen Familien nach dem gleichem Muster ab. Zwischen ausgiebigem Brunch und üppiger Kaffeetafel wissen die kleinen Gäste gar nicht mehr, wohin mit ihrer Energie. Doch auch Gesundheit und Laune der Erwachsenen profitieren von Bewegung an der frischen Luft. Ein Spaziergang um den Block? Es geht viel unterhaltsamer: Unsere kleine »Häschenolympiade« begeistert Jung und Alt.
Die Häschenolympiade
1. Verwandlung in Osterhäschen
Schon die Vorbereitung ist ein großer Spaß: Aus braunem, weißem oder beigefarbenem Tonpapier schneiden die Kinder Stirnringe mit hochstehenden Hasenohren aus. Das Ohrinnere färben sie noch mit Bunt- oder Wachsmalstiften rosa. Dann wird jeder Ring so zusammengeklebt, dass er dem Kind gut passt – er sollte bei den Spielen möglichst auf dem Kopf halten. Vielleicht können Erwachsene helfen, den Ring mit Haarklemmen zu befestigen. Mit ungiftigen Wachsmalstiften malen sich die Kinder gegenseitig lange Barthaare ins Gesicht. Ein Erwachsener befestigt mit einer gut schließenden Sicherheitsnadel oder zwei flinken Nähstichen am Poteil jeder Kinderhose oder jedes Kinderrocks einen dicken weißen Wattebausch. (Achtung: Bei Matsch- und Regenhosen besser auf das Hasenschwänzchen verzichten, die Hose könnte reißen!) Oma, Opa, Tante und Onkel sind natürlich herzlich eingeladen, sich an der Kostümierung zu beteiligen.
2. Die Teambildung
Ist die Familie sehr groß, sind vielleicht mehrere Kinder im gleichen Alter dabei. Sie können gegeneinander antreten, vielleicht sogar nach Altersgruppen getrennt. Ansonsten bietet es sich an, gemischte Teams zu bilden, sodass ein Kräftegleichgewicht herrscht: das Kleinkind mit der Mama, das ältere Kind mit dem Opa. In kleinen Familien mit nur einem Kind wird der Spaß größer, wenn sich zumindest ein Jugendlicher oder Erwachsener bereit erklärt, sich mit dem kleinen Häschen zu messen. Oder Sie kündigen die »Häschenolympiade« rechtzeitig an und laden – nach Absprache mit den Eltern – Kinder aus der Nachbarschaft zu einer festen Uhrzeit ein.
Erwachsene oder ältere Geschwister, die an den Wettkämpfen nicht teilnehmen, spielen die Schiedsrichter und erklären vor jeder Disziplin die Regeln. Auch anfeuern ist ausdrücklich erwünscht. So hat nicht einmal der fußkranke Opa eine Ausrede, im Haus zu bleiben.
3. Der Ablauf
Je nach Zeitfenster, örtlichen Gegebenheiten und Alter der Kinder legen Sie im Vorfeld eine Reihe von Disziplinen fest: Sackhüpfen und Eierlaufen lassen sich gut im eigenen Garten oder auch auf einem nahegelegenen Spielplatz ausüben, für das Füchsewerfen reicht eine Terrasse oder ein gesicherter Balkon. Eine Möhrenjagd kann durch die Nachbarschaft führen, sie kann aber auch eine unterhaltsame Variante des Waldspaziergangs sein.
Für jede Wettkampfdisziplin gibt es Punkte: 1 Punkt für den Ersten, 2 Punkte für den Zweiten, usw. Wer am Ende die wenigsten Punkte hat, ist Gesamtsieger. Wenn Kinder unterschiedlichen Alters gegeneinander antreten, lässt sich hier gut ein Ausgleich schaffen, indem man das Alter jedes Kindes zu seinen Wettkampfpunkten addiert.
4. Der Preis
Der Gesamtsieger der Häschenolympiade könnte einen besonders schönen Schokohasen bekommen, die anderen Häschen dafür ein Nest mit Eiern. Wenn alle Teilnehmer gleich alt sind, können Sie als ersten Preis auch ein (Bilder-)Buch in Aussicht stellen. Dann sollten die anderen Kinder aber ebenfalls ein kleines Buch, z. B. ein Pixiebuch oder ein Malbuch, bekommen. Medaillen und andere kleine Preise sind eine weitere kalorienfreie Lösung.
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5. Die einzelnen Disziplinen der Häschenolympiade
Was muss ein Häschen alles können, um die Osterhasenprüfung zu bestehen? Aus dieser Grundidee lassen sich viele Spiele ableiten:
Das große Hoppeln:
Jedes Häschen bekommt einen Sack, in den es sich reinstellt. Den Sack sollte sich jedes Häschen – und auch jeder großgewachsene Hasenonkel – mindestens bis zu Hüfte hochziehen können. Früher sammelten Eltern für solche Zwecke Kartoffel- oder Mehlsäcke, heute können Sie saubere Säcke in bunten Farben kaufen.
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Auf los geht’s an der Startlinie los. Sieger ist, wer als erstes mit Sack um den Beinen ins Ziel gehoppelt ist.
Mögliche Varianten: Die Hasenohren dürfen nicht verloren gehen, nach jedem Sturz muss von der Startlinie neu begonnen werden, es müssen Engstellen durchhoppelt werden, jedes Häschen trägt ein Körbchen mit Möhrchen und darf keine Möhre verlieren – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Eierlauf:
Jedes Häschen muss beim Wettrennen ein hartgekochtes Ei auf einem Suppenlöffel vom Start bis zum Ziel bringen, ohne dass das Ei herunterfällt. Auch hier sind viele Varianten denkbar: Der Parcours führt über einen Baumstamm oder ein Balancierbrett, geht unter einer Reckstange oder gar einer Schaukel weiter (Schikane vor allem für die größeren Kinder, bringt den Kleinen einen Vorteil), ein Teil muss rückwärts bewältigt werden, etc.
Ein gutes Näschen:
Einem Häschen werden die Augen verbunden. Nun bekommt es aus einer bekannten Auswahl ein Lebensmittel vor die Nase gehalten und muss erraten, was es da riecht. Jedes Häschen bekommt eine feste Anzahl von Lebensmitteln zum Erschnüffeln, z.B. fünf. Bei diesem Spiel gibt es Strafpunkte, sie sind so hoch wie die Anzahl der Lebensmittel, die erkannt werden müssen, im Beispiel also 5 Strafpunkte. Für jedes richtig bestimmte Lebensmittel wird dem Häschen ein Punkt von den Strafpunkten abgezogen. Dann werden dem nächsten Häschen die Augen verbunden und dieses darf nun sein feines Näschen beweisen.
Möhrchensprung:
Hängen Sie geschälte Möhren mit der Spitze nach unten an eine Schnur. Die Schnur wird über die Köpfe der Häschengehalten oder gespannt, am besten so, dass jedes Häschen gleich hoch hüpfen muss, um an seine Möhre zu kommen. Nun springen die Kinder auf Kommando hoch und versuchen, von der Möhre abzubeißen. Wer als erstes dreimal von seiner Möhre abgebissen hat, gewinnt.
Verstecken und Finden:
Jedes Häschen bekommt fünf (Schoko-)Eier in einer bestimmten Farbe. Aber kein Häschen weiß, welche Farben die Mitspieler haben. Alle Häschen schwärmen gleichzeitig aus und verstecken in einem vorher begrenzten Gebiet ihre Eier, dann müssen sie möglichst alle fünf Eier einer anderen, ebenfalls vorher festgelegten, Farbe finden. Die Suchdauer wird vorher festgelegt, z. B. auf zehn Minuten. Bei diesem Spiel gibt es ebenfalls Strafpunkte, nämlich 10 Stück. Für jedes Ei, das das Häschen in seiner Suchfarbe gefunden hat, wird ein Strafpunkt abgezogen, ebenso für jedes Ei, das das Häschen versteckt hat und das nicht gefunden wurde.
Fiese Häschen unter sich:
Auch unter Osterhasen ist der Neid groß, da zerstört man doch gerne das farbenprächtige Ei des Rivalen! Jedes Häschen bekommt je einen aufgeblasenen Luftballon um den Fuß gebunden. Nun gilt es, sich den anderen Häschen zu nähern und ihre Ballons platzen zu lassen. Doch nur Hüpfen ist erlaubt, die Hände müssen häschenmäßig dicht vor den eigenen Oberkörper gehalten werden. Wer keinen Ballon mehr hat, muss das Spielfeld verlassen. Gewonnen hat natürlich das Häschen, was sein Ei bis zum Ende retten konnte. Achtung: Da das Platzen der Ballons sehr laut ist, nur mit älteren Kindern spielen.
Füchsewerfen:
Schon vor dem Osterfest malen Ihre Kinder leere Klopapierrollen braun oder orangefarben an und bekleben sie mit Fuchgesichtern aus Tonpapier. Die Klopapierrollen nebeneinander oder auch zur Pyramide gestapelt auf einen Tisch stellen. Die Häschen müssen nacheinander hinter einem Stuhl in Deckung gehen und aus der Deckung heraus die Füchse mit einem Tischtennisball umwerfen. Jedes Häschen bekommt einen Probelauf und danach drei gültige Versuche. Gewonnen hat das Häschen, das die meisten Füchse erlegen konnte.
Möhrenjagd:
Grundidee ist die klassische Schnitzeljagd – ein Verfolgungsspiel, bei dem keine Punkte für den Gesamtsieg errungen werden können. Dafür lässt sich die Möhrenjagd auch bei Regen gut draußen durchführen, weil die Hände frei für einen Regenschirm sind und die Strecke dem Wetter angepasst werden kann. Wird die Möhrenjagd in die Häschenolympiade integriert, bietet sie sich für den Weg zum (den Teilnehmern unbekannten) Austragungsort an. Sie kann nach einigen Irrungen und Wirrungen durchaus zurück zum heimischen Garten oder zum Sportplatz um die Ecke führen. Austragungsort der »Hasenolympiade« kann aber auch eine Waldlichtung sein. Statt Papierschnipseln oder Kreidezeichen hängt die »gejagte« Gruppe Möhrengrün in Sträucher oder über Zäune. Alternativ können Sie auch ganz bestimmte Ostereier als Wegweiser nutzen – aber Achtung, hier kann es schnell zu Verwechslungen kommen, einfach ist diese Variante für die Verfolgergruppe nicht!
Bestimmt fällt Ihnen noch viel mehr ein! Berücksichtigen Sie auch Ihre individuellen Möglichkeiten: Haben Sie ein Trampolin? Dann muss das Häschen natürlich auch im Sitzen hüpfen können. Fahren alle Kinder Rollschuhe und Sie wohnen an einer ruhigen Spielstraße? Der Eierlauf wird auf Rollen durchgeführt, der Osterhase hat es schließlich eilig.
Schlechtwetter – und trotzdem gute Laune an Ostern
Wenn das Osterfest wettertechnisch »ins Wasser fällt«, können Sie manche Spiele auch nach drinnen verlegen. Das Füchsewerfen lässt sich auch am Küchentisch spielen und der Eierlauf ist nicht einfacher, nur weil der Parcours durch die Wohnung führt. Aber Vorsicht bei Gefahrenstellen wie Treppen!
Bewegen und versteinern:
Statt wilder Tobereien bieten sich gerade in kleineren Wohnungen Tanzspiele an, beispielsweise das »Bewegen und versteinern«: Jedes Häschen nimmt einen festen Platz im Raum ein und steht mucksmäuschenstill. Nun stellt der Hasentrainer Musik an und nennt ein Körperteil wie »rechte Hinterpfote«. Die Häschen sollen nun ausschließlich ihren rechten Fuß bewegen. Wer rechts und links verwechselt oder hinten und vorne, scheidet aus. Der Hasentrainer nennt nun ein weiteres Körperteil, z. B. »linker Vorderlauf«. Die Häschen bewegen ihren rechten Fuß und ihren linken Arm. Nach ein paar Durchgängen befielt der Hasenlehrer »ganzer Hase«, dann dürfen die Häschen frei tanzen. Wenn der Hasenlehrer nun wieder Kommandos gibt, versteinern die entsprechenden Körperteile erneut. Gewonnen hat, wer als letztes Häschen noch auf der Tanzfläche oder wieder komplett versteinert ist.
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Wo ist das Hühnernest?
Eine gute Idee, um bei schlechtem Wetter den Spielspaß nicht zu verlieren, ist die »Nestsuche«: Wie beim klassischen Topfschlagen muss ein Häschen mit verbundenen Augen und einem Kochlöffel ein Osternest finden. Statt »warm« oder »kalt« gackern die Mitspieler mehr oder weniger aufgeregt, um die Nähe des Nestes anzuzeigen. Dieses Spiel fließt nicht in die Wertung der »Häschenolympiade« ein, dafür befindet sich im Nest gleich ein kleiner Preis.
Hasendisziplin für ruhige Momente:
Wollen Sie nach dem ganzen Trubel auch einmal Ruhe aus der Kinderecke genießen? Dann erinnern Sie die eifrigen Häschen daran, dass eine saubere Pinselführung zum 1×1 der Häschenschule gehört: Kopieren Sie schon vorher Seiten aus dem Malbuch. Nun bekommt jedes Häschen mehrere Seiten zum Ausmalen. Sieger ist, wer als erstes alle Felder sorgfältig ausgemalt hat.
Christiane Frevert
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