Die 40. Rallye Dakar hat begonnen

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Endlich ist es wieder soweit: Motorsport-Fans können sich freuen. Die Rallye Dakar 2018 startete am 6.1., später als in den Vorjahren, verspricht aber nicht minder spannend zu werden. Es sind wieder bekannte Gesichter wie Stephane Peterhansel, Sebastian Loeb oder Carlos Sainz dabei. Die Abenteuertour durch Peru, Bolivien und Argentinien kann auch im TV auf Eurosport verfolgt werden. 

Ganze 8793 km lang ist die Strecke, die Motorräder, Autos, Quads und LKWs absolvieren müssen. Es geht querbeet durch atemberaubend schöne Landschaften. In Peru warten Sand und Hitze als Herausforderung, in Bolivien sind es Höhen von über 3.000 Metern und damit verbunden die dünne Luft, die den Fahrern zu schaffen machen wird. Auch Temperaturen um den Gefrierpunkt werden einen großen Kontrast zur heißen Wüste darstellen. Die längste Wertungsprüfung findet in Argentinien, dem Dakar-Stammland, statt. Sie geht über 522 km. Gestartet wurde in Lima, das Ziel ist Cordoba.

Es starteten 525 Fahrer und Copiloten aus 54 Nationen, 337 Fahrzeue sind beteiligt. 190 Motorräder und Quads, 100 Autos und 42 Trucks.

Warum heißt die Rallye “Dakar”, wenn sie dort nicht mehr stattfindet? 

Man hat den Namen behalten, obwohl die Rallye seit 2008 nicht mehr in Afrika stattfinden kann, aus Sicherheitsgründen wegen Terrorgefahr und kriminellen Übergriffen.

Wer ist diesmal dabei?

Es ist wie immer ein Wiedersehen mit alten Hasen, aber auch viele neue Gesichter sind dabei. Der jüngste Teilnehmer ist ein Motorradfahrer mit 18 Jahren. Titelverteidiger ist der 52-jährige Stephane Peterhansel. Sehr bekannt ist Teilnehmer Sebastian Loeb, der früher alle anderen Rallyes fuhr und gewann. Eis und Schnee machten ihm keine Probleme, enge Gebirgspässe oder schmale Kurven, er hängte immer alle Konkurrenten ab. Erst seit kurzem fährt er auch in der härtesten Rallye der Welt mit und dies bedeutet für ihn eine ganz andere Herausforderung als seine anderen Rallyes.

Carlos Sainz ist wieder dabei, der grauhaarige unverwüstliche Altmeister, der gar nicht so alt ist wie er aussieht, nämlich doch erst 55 Jahre (falls Wikipedia nicht falsch informiert ist). Die Motorradfahrer Marc Coma und Cyril Despres lieferten sich lange Zeit spannende Wettkämpfe an der Spitze ihrer Disziplin. Das ist leider vorbei, seit Marc Coma nicht mehr teilnimmt. Dafür fährt Cyril Despres inzwischen ganz vorne bei den Autofahrern mit, was eine echte Sensation ist, denn die Dakar mit dem Motorrad oder dem Auto zu fahren, sind zwei Paar Stiefel. Jeder Bereich ist mit ganz anderen Schwierigkeiten behaftet.

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Favoriten bei den Autos:

    • Stephane Peterhansel, Sebastian Loeb, Carlos Sainz, Cyril Depres mit Peugeot, fahren das Modell 3008 DKE Maxi.
    • Nani Roma, Orlando Terranova, Jakub Przygonski, Boris Garafulic, Mikko Hirvonen, Bryce Menzies,Yazeed Al Rajhi mit Mini, fahren das Modell John Cooper Rallye
    • Nasser Al Attiyah, Giniel De Villiers mit Toyota, fahren das Modell Hilux.

Die Rallye Dakar ist nicht nur ein Rennen um die besten Fahrer, sondern auch um die besten Autos und Motorräder. Es ist daher auch ein Marken- und Sponsorenrennen. In den vergangenen zwei Jahren konnte die Marke Peugeot erstaunliche Erfolge feiern. Davor war es meist Toyota, die die anderen abhängte. Das deutsche Team setzt dieses Jahr auf Mini. Es fahren: Nani Roma (früherer Dakar-Sieger) und Mikko Hirvonen.

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Favoriten bei den Motorradfahrern:

    • Sam Sunderland, Toby Price, Matthias Walkner, Antoine Meo, Stefan Svitko fahren für KTM, eine 450 Rally.
    • John Barreda, Jose Ignacio Cornejo, Michael Metge, Ricky Brabec, Kevin Benavides fahren eine HONDA CRF 450
    • Pablo Quintalnilla fährt eine Husquarna FR 450 Rally
    • Adrien Van Beveren, Xavier de Soultrait  fahren eine Yamaha WR 450 F
    • Juan Pedrero Garcia fährt eine Sherco 450 Rallye

Helden und Exoten 

Es gibt Publikumslieblinge und unfaire Zeitgenossen, wie im wahren Leben. Das Enfant Terrible der Rallye Dakar, der Amerikaner Robby Gordon, ist seit 2015 nicht mehr dabei. Er sorgte immer wieder für Aufsehen, weil er teils sehr rücksichtslos mit seinem Hummer an den anderen vorbeifuhr, einen eher aggressiven pflegte, gerne in der Luft abhob und letztendlich mit seiner Haudrauf-Taktik doch keinen Sieg erringen konnte. Der bullige Hummer fehlt jedoch als Kontrast zu den schnittigeren Rennfahrzeugen europäischer und asiatischer Marken.

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Was machen die Frauen bei der Rallye Dakar?

Die halten gut mit, wenngleich seit dem Sieg der Deutschen Jutta Kleinschmidt im Jahre 2001 keine Frau mehr sehr weit gekommen ist. Es sind aber gerade unter den Motorradfahrern immer zähe junge Ladies dabei, die erstaunlich lange mithalten und auch bis zum Ende durchkommen. Für viele Teilnehmer ist Dabeisein eh alles!

Wie fühlt es sich an, dabei zu sein? Es soll noch härter sein, dort mitzufahren, als man es sich vorstellen kann. Moderatorin Nazan Eckes war schon vor Ort und fuhr nur eine kurze Strecke mit. Das reichte ihr aber auch. Es ist unerträglich heiß, die Luft steht, die Fahrer haben dicke Anzüge an und der Körper beginnt zu schwitzen, gleichzeitig bekommt man Durst und soll sich auf die Strecke konzentrieren und ordentlich auf die Tube drücken. Das alles schafft man nur, wenn man vorher ausreichend trainiert hat!

Gefährlich – aber immer gut gesichert 

Jede Rallye ist sehr gefährlich. Für die Teilnehmer, aber auch die Zuschauer. Allerdings halten sich die Gefahren bei der Rallye Dakar für die Zuschauer in Grenzen, denn sie führt nicht durch kleine Städte und Gebiete, die dicht besiedelt sind. Bei Rallyes, die nicht in so freiem Gelände stattfinden, gehen die Zuschauer eher zu weit, stellen sich hinter enge Kurven und wollen hautnah dabei sein. So kann es natürlich vorkommen, dass ein Wagen in die Zuschauer fährt.

Seit Start der Rallye Dakar 1978 sind schon 67 Personen – Fahrer, Zuschauer und Journalisten ums Leben gekommen. Bei den Fahrern sind es meist die Amateurfahrer, die die Herausforderungen unterschätzen. Am gefährlichsten ist die Dakar für die Motorradfahrer, die bei extremen Wetterverhältnissen sich durch unwegsames Gelände kämpfen müssen und dabei noch die Route immer im Blick haben müssen. Das bedeutet für sie stundenlang den Lenker in der Spur halten, den Körper nicht zu verkrampfen und die Konzentration zu wahren. Jeder Stein kann einen schweren Sturz verursachen. Trotzdem sind es gerade die Motorradfahrer, die mit Feuereifer dabei sind und sich der Faszination dieser Rallye nicht entziehen können.

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Für alle Teilnehmer wird gut gesorgt. Es sind Rettungshubschrauber im Einsatz und Verletzte können schnell geborgen werden. Meist bedarf es in Notsituationen aber auch der Hilfe anderer Teilnehmer, die bei den Verletzten ausharren, sie versorgen und beruhigen. Wenn es hart auf hart kommt, sind die Fahrer nicht mehr nur Konkurrenten, sondern ein Team aus lauter infizierten Fans der spektakulären Rallye. Die Fahrer machen oft die ganze Nacht durch um eine Etappe zu erreichen. Anschließend bleiben ihnen nur ein paar Stunden Schlaf und die nächste Etappe muss auch vorbereitet werden. Was für Außenstehende die reinste Tortur ist, ist für die Fahrer jedoch oft die schönste Zeit des Jahres. Vollgepumpt mit Adrenalin, umgeben von überwältigender Natur und getragen von ihren Teams halten sie die extremsten Anstrengungen durch und wollen oft bis zum letzten Augenblick nicht aufgeben. Die bereits etablierten Fahrer mit Sponsoren haben ein ganzes Team dabei, das sich um die Instandsetzung der Fahrzeuge kümmert. Das können sich die Amateure nicht leisten und so schrauben sie oft selbst noch die Nacht über durch, um sich am nächsten Tag wieder aufs Gefährt zu setzen.

Umwelt und Menschen vor Ort:

Seit längerem schon tun die Organisatoren der Rallye einiges um die Umwelt vor Ort zu schonen und den Menschen Gutes zu tun. Man will die Länder, durch die man braust, nicht einfach ausnutzen und so wird vorher beraten, durch welches Gebiet man fahren kann und wie man den Menschen vor Ort helfen kann. So wird für die Ärmsten des Landes gesorgt, in dem man Hütten baut und versucht ihre tägliche Situation zu verbessern.
Die teilnehmenden Länder fühlen sich immer geehrt, wenn ihr Land ausgewählt wird und die Bewohner der jeweiligen Etappe feiern die Veranstaltung wie ein Fest. Arme Bauern und Zuschauer sind sofort dabei, wenn es gilt einem Fahrer aus der Patsche zu helfen. Sie haben Wasser und Benzin dabei oder packen mit an, wenn ein Fahrzeug im Sand oder Matsch steckenbleibt.

Was macht die Faszination der Rallye Dakar für die Zuschauer aus?

Zum einen sind es die wunderschönen Landschaften von unendlicher Weite und majestätischer Schönheit, zum anderen ist es der Mut, Durchhaltewille und die Zähigkeit der Fahrer, die faszinieren. Lustige Szenen gibt es immer in den Wüstenetappen, wenn alle Fahrzeuge einfach mal im Sand steckenbleiben, sich auf einer Düne festgefahren haben und LKWs wie hilflose Raupen halb in der Luft hängen. Jeder noch so gute Fahrer kommt gegen den Sand nicht an. Oft hilft alles nichts, das Auto muss gemeinsam freigeschaufelt werden oder aus dem Sand von Kollegen gezogen werden.

Die aktuellen Etappensiege und den Tagesverlauf können Sie auf diversen Internetseiten nachlesen. Im TV wird täglich ab 23 Uhr eine Zusammenfassung auf Eurosport gezeigt. Die Rallye Dakar hat aber auch einen eigenen Youtube-Kanal, wo Sie täglich spektakuläre Videos von feststeckenden LKWs im Sand etc. sehen können.

 

J. Florence Pompe

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