Jeden Morgen der gleiche Ablauf. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und ich erst recht: Rasieren, duschen, Duft und Pflege, dann die Waage.
Ich weiss, einmal pro Woche wiegen reicht, oder zweimal im Monat. Ja es gibt gute Empfehlungen.
Voriges Jahr habe ich festgestellt, dass ich für mein Gewicht noch zu klein bin. Wachsen kommt aber mit über 25 kaum noch in Frage. Bleibt als Alternative nur das Gewicht reduzieren. Mit dem Vorsatz fangen die meisten Probleme an.
Ernährungsumstellung und Sport ist die praktikable Lösung. Diät kommt nicht in Frage, dass das nicht klappt sieht man an den Politikern. Die müssen ihre Diäten laufend erhöhen und werden trotzdem immer fetter.
Vollzeitjob, täglich von 6-18 Uhr ausser Haus, Abends vorkochen? Der gute Vorsatz hält nicht sehr lange, also schnell was vom Imbiss oder aus dem Supermarkt zum Mittag. Ja, man kann ja Salat nehmen. Verzehrfertig im Kühlregal, aber ich kann das auf die Dauer nicht. Ich esse halt gerne. Und Elefanten, Kühe, Flusspferde – alles Pflanzenfresser – und trotzdem, schlank ist anders.
Allergien oder Unverträglichkeiten habe ich keine, aber ich habe es auch nicht so mit Milchprodukten. Besonders alles was so Käse, Joghurt, Quark betrifft, da kann man mich fast zum Laufen bringen, wenn nur die Knie mitmachen würden.
Bei der Ernährungsumstellung soll man aber gerade viele Milchprodukte verzehren, um den Kalzium- und Eiweissbedarf zu decken.
Für mich habe ich festgestellt, dass eine Reduzierung von Kohlenhydraten am meisten figurformend ist. In der Schule hab ich dazu eine Menge gelernt und inzwischen vergessen. Hängen geblieben ist: Kohlenhydrate sind Zucker und Zucker wandert direkt von der Zunge auf die Hüfte. Zu einfach? Global gesehen ist es so.
Dagegen sind Proteine gut für mich. Wieder einfach? Fleisch und Eier liefern Nährstoffe und Energie, setzen sich aber nicht so an der Hüfte fest.
Es wirkt … oder? Verzicht auf Kohlenhydrate
Es wirkt. Seit Beginn meiner Aufzeichnungen habe ich schon fast ein Kilo verloren. Ich hatte aber auch Zeiten, in denen ich 6 kg mehr als beim Start hatte. Manchmal ist der Körper mit seinem Drang nach Zucker stärker als der willige Geist, der gerne in einem gesunden Körper wohnen würde.
Dabei geht es mir doch gut. Es ist bei mir nur die Willensfrage.
Schwerer ist es für diejenigen, deren Körper diätgeschädigt ist. Bei jeder Diät geht die Botschaft durch den Körper: Achtung, es droht eine Hungersnot. Dringend Depots anlegen!
Der menschliche Körper wurde also darauf konditioniert aus immer kleineren Mengen zugeführten Nährstoffen noch etwas abzuknappsen und in der Hüfte zu deponieren. Eine der letzten Lösungen dagegen liegt in der Hand der Chirurgie. Mit entsprechenden Schnitten, Nähten und Umleitungen wird die Funktion des Verdauungstraktes eingeschränkt. Magenband, Schlauchmagen, Magenbypass – alles um die Energieaufnahme zu minimieren. In der Folge greift der Körper auf die deponierten Reserven zurück. Einerseits erfolgt eine Gewichtsreduktion, andererseits fehlen in den Reserven wichtige Nährstoffe, Vitamine und Mineralien. Dann wird auf die Muskulatur als Energiequelle zugegriffen. Und immer gleich aus dem grossen Topf, von den Muskeln die wichtig sind, nicht zuletzt der Herzmuskel. Dagegen hilft nur zufüttern von Nahrungsergänzungen, Mineralien und Vitaminen, gezielter Aufbausport und Konditionstraining.
Bei krassen Diäten leidet das Herz
Aber eigentlich ist mein Weg genau gleich. Ich nehme weniger Kohlenhydrate, dafür mehr Proteine zu mir und trinke viel. Mehrmals die Woche wird an den langen Tag noch Fitness angehängt, in der Muckibude. Zu Hause ist es viel einfacher, nichts zu machen. Nach ein paar Recherchen gibt es auch ein paar Helferlein extra. Nein, meine Trainerin heisst nicht Anna Bolika. Alles legal und für jedermann verfügbar, für die Muskelfunktionen und ein starkes Herz.
Den Rest muss ich natürlich selber machen. Aber für die Anstrengungen gibt es auch mal eine Belohnung, oder einen Blick auf die Waage.
Das Ziel ist gesteckt, eine Zeitvorgabe gibt es nicht, aber wenn es erreicht ist, gibt es Gummibärchen, all you can eat. Gleich mal ein neues Ziel setzen.
Amadeus
Amadeus Stur, Jahrgang 1964, Randberliner, seit 2011 in der Schweiz.
Ich schreibe aus der Seele und wenn nur ein Leser ein Lächeln auf die Lippen bekommt, hab ich Erfolg.
„Ein bisschen bekloppt ist völlig normal“
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