David Tappe: Altersvorsorge für Selbstständige

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Seit mittlerweile knapp anderthalb Jahren leiden viele Selbstständige an den Unsicherheiten, die ihnen die Corona-Pandemie beschert hat. Viele stellen sich die Frage, wie sie bei schwindenden Umsätzen ihre Altersvorsorge sicherstellen können.

Finanzexperte David Tappe von der TAPPE CONSULTING AG hat dazu eine deutliche Meinung: Der größte Fehler wäre irgendwelche freiwilligen Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung. Die erweist sich zunehmend als abgewirtschaftet und für den Selbstständigen als völlig unrentabel. Selbstständige sind seit jeher daran gewöhnt, für sich selbst zu sorgen – so sollte es auch in Zukunft bleiben. In diesem Artikel zeigt David Tappe, wie jeder Selbstständige sich mit dem Thema der Altersvorsorge beschäftigen kann und welche Schritte er gehen sollte.

Zu Beginn sollte man sich eine Übersicht aller bestehenden Verträge verschaffen, die in irgendeiner Weise werthaltig sind – typische Beispiele sind Rürup und Riester, Kapitallebensversicherung, Bausparvertrag, Wertpapiere, Festgeld und Tagesgeld bis hin zum guten alten Sparbuch.

Aus dieser Übersicht ergibt sich die werthaltige Kapitalsumme, die in drei Phasen eingeteilt wird: kurzfristig, mittelfristig und langfristig. Kurzfristig ist der sechsmonatige Bedarf für alle sowohl privaten als auch unternehmerischen Fixkosten, mittelfristig sind geplante bis notwendige Investitionen sowie private und gewerbliche Anschaffungen für die nächsten ein bis zwei Jahre. Für den langfristigen Bedarf sollten vom monatlichen Nettobetrag betrieblich zehn und privat 20 Prozent rechnerisch angesetzt werden.

Im nächsten Schritt wird der aktuelle Monatsbedarf ermittelt, der sich um die durchschnittlichen 30 Prozent für Steuerzahlungen sowie um mindestens zehn Prozent für Kranken- und Pflegeversicherung erhöht. Hierauf werden außerdem jährlich zwei Prozent für die zu erwartende Inflationsrate gerechnet. Dieser monatliche Bruttobedarf wird schließlich mit 240 multipliziert, um das nötige Gesamtkapital zu erhalten.

Nun folgen die langfristigen Verträge: Kann mit ihnen der Gesamtbedarf von 20 Jahren erwirtschaftet werden? Nach der Erfahrung von David Tappe ist das nur selten der Fall. Können diese Verträge also nicht das nötige Kapital erzielen, sollte diese Differenzen im Hinterkopf behalten werden.

Im Anschluss wird jeder Vertrag einzeln unter die Lupe genommen. Ist er überhaupt rentabel und wie hoch ist seine Rendite? Wie sieht es zum Vertragsablauf aus, wie ist die steuerliche Situation? Kurz gesagt Fragen über Fragen, die ab jetzt ohne einen ausgewiesenen Finanzexperten kaum seriös zu beantworten sind. Was sich nicht rechnet, wird in diesem Schritt aussortiert. Unrentable Verträge werden aufgelöst und übrig bleiben, wenn überhaupt nur einige wenige Verträge – diese sind von Inhalt und Gestaltung her auch weiterhin für die Altersvorsorge tauglich.

Schlussendlich wird das bislang unrentabel ausgegebene Geld optimal rentabel angelegt wo und wie auch immer. Damit befindet sich der Selbstständige auf der Zielgeraden hin zu einer angemessenen Altersvorsorge.

 

Über David Tappe:

David Tappe ist Finanzexperte und Gründer sowie Vorstand der TAPPE CONSULTING AG. Er unterstützt Menschen dabei, auf der privaten Ebene ein Vermögen für ihre Altersvorsorge aufzubauen. Für ihre Kunden und neue Interessenten sind sie die unabhängige Anlaufstelle, wenn es um professionelle Beratung zum Thema Geldanlagen geht.

 

1 Kommentar

  1. “mindestens zehn Prozent für Kranken- und Pflegeversicherung” – eine gewagte Aussage, die bis zur Beitragsbemessungsgrenze nicht gültig ist, und darüber hinaus mindert sich der GKV-Beitrag prozentual mit steigendem Einkommen. Für die PKV mögen 10% gelten, wenn das Mitglied 25 Jahre ist, Single und einen Großschadenvertrag nutzt.
    “Schlussendlich wird das bislang unrentabel ausgegebene Geld optimal rentabel angelegt – wo und wie auch immer.” Aber genau das ist die Frage, auf die Menschen eine Antwort suchen, wo und wie? Wo und wie auch immer ist keine Lösung und erfüllt auch nicht die Erwartung, welche die Überschrift aufwirft.

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