Beschluss zur Selbstzerstörung von Louise Lunghard (Satirische Kurzgeschichte)

Gespräch 1

Therapeut: Ich weiß immer noch nicht, warum Sie zu mir gekommen sind.

Petra: Wie wäre es mit temporärer Unzufriedenheit?

Therapeut: Sie haben mir Ihr halbes Leben erzählt, in sehr beliebiger Reihenfolge, wenn ich das anmerken darf.

Petra: Ich überfordere Sie also?

Therapeut: Mich überfordert Ihre außergewöhnlich hohe Sprechgeschwindigkeit.

Petra: Ich passe meine Sprechgeschwindigkeit gerne Ihrer Schreibgeschwindigkeit an, wenn es Ihnen hilft.

Therapeut: Ich verstehe nicht ganz, was Sie mir sagen wollen.

Petra: Könnte das nicht das Problem sein? Im Grunde geht es mir auch wieder besser. Vielleicht verzichten wir auf eine Fortsetzung?

Therapeut: Ich habe keineswegs ausdrücken wollen, dass ich Sie nicht für behandlungsbedürftig halte. Ganz und gar nicht. Aber darf ich Ihnen sagen, dass mir Ihre Symbolik wenig zugänglich ist? Wenn Sie angeben, sich wie ein Kapitän auf der Titanic zu fühlen, der auf einen Eisberg zusteuert, während er die Bremse nicht findet, ist mir nicht klar, was Sie mir damit mitteilen wollen.

Petra: Sie haben aber schon von der Titanic gehört?

Therapeut: Also, was kann ich für Sie tun, Frau Müller?

Petra: Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass sie mir geben können, was ich brauche.

Therapeut: Nun. Was brauchen Sie? Was erwarten Sie?

Petra: Was jeder braucht. Vermutlich sogar Sie, obwohl ich mir da nicht so sicher bin. Anerkennung, Liebe, Verständnis. Etwas in der Art. Aber bevor Sie sich Sorgen machen, darf ich Ihnen verraten, dass ich möglicherweise bereits bald auf Ihre Dienstleistung werde verzichten können.

Therapeut: Sie haben im Lotto gewonnen?

Petra: Die Frage erscheint mir in diesem Zusammenhang ein wenig unscharf. Vielleicht helfen Sie mir auf die Sprünge?

Therapeut: Sie steht in keinem direkten Zusammenhang, aber da wir in Rätseln sprechen, können wir von mir aus gerne dabei bleiben.

Petra: Auf der anderen Seite könnte es wiederum sein, dass ich Sie doch noch brauchen kann.

Therapeut: Nicht, dass wir uns missverstehen. Sie haben mich nicht engagiert. Folglich können Sie mich auch nicht entlassen. Unsere Zusammenarbeit beruht auf einer Freiwilligkeit. Übrigens von beiden Seiten, wobei ich die Freiwilligkeit auch auf meiner Seite in diesem besonderen Fall deutlich betonen möchte.

Petra: Und Sie sollten bemerkt haben, dass ich mir aktuell überlege, ob ich mich an Sie binden möchte, wobei ich Sie bitte, das Wort Bindung lediglich symbolisch zu betrachten.

Therapeut: Meine Enttäuschung ist Ihnen gewiss. Ich kann mir offen gesagt nicht vorstellen, dass wir zu einer guten und sinnvollen Zusammenarbeit kommen, bin aber gerne bereit, Ihnen eine Empfehlung für einen Kollegen zu geben. Oder wie wäre es mit einer Frau?

Petra. Sie glauben, eine Frau wäre eher in der Lage, meine verkorksten Gedankengänge nachzuvollziehen? Sie wollen mich also loswerden! Ich nenne das unterlassene Hilfeleistung.

Therapeut: Und ich zitiere aus dem Strafgesetzbuch. Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. Unglücksfall, Gefahr und Not sind in diesem Text die Schlüsselwörter.

Petra. Erstaunlich, dass Sie das auswendig beherrschen. Wie oft haben Sie das schon einem Hilfebedürftigen um die Ohren geschlagen?

Therapeut: Ich habe Ihre Hilfebedürftigkeit noch nicht ganz erkannt, um der Wahrheit Genüge zu tun.

Petra: Ich bin aber in Not.

Therapeut: In der Trotzphase stecken geblieben. Nächste Woche zur gleichen Zeit, Frau Müller?

Petra: Mit lieb gewonnen Gewohnheiten soll man nicht brechen.

Gespräch 2

Therapeut: Wie geht es Ihnen heute?

Petra: Temporäre Zufriedenheit mit progressivem Verlauf.

Therapeut: Das ist erfreulich.

Petra: Wenn Sie möchten, verrate ich Ihnen auch warum.

Therapeut: Gute Neuigkeiten empfange ich immer gerne.

Petra: Beim letzten Mal waren Sie nicht so toll drauf, sonst hätten Sie es da schon erfahren können.

Therapeut: Ich warte voller Spannung.

Petra: Also. Bereits ein paar Tage vor unserem Gespräch habe ich mich auf einem Partnerportal angemeldet. Bei meiner Recherche bin ich auf einen höchst interessanten Mann gestoßen, der meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat.

Therapeut: Und?

Petra: Es ist ein Typ, der ein bisschen raus fällt.

Therapeut: Abgesehen davon, dass ich nicht erahne, warum Sie mir das erzählen, was Ihnen nicht neu sein dürfte, könnten Sie hinsichtlich „ein bisschen raus fallen“ nach meinem Geschmack konkreter werden!

Petra: Seine Beantwortung der fünfundzwanzig Fragen ist außergewöhnlich. Sehr intellektuell würde ich sagen. Und sein Foto hat mich einfach umgehauen. Er steht mit nacktem, ziemlich athletischem Oberkörper in irgendeinem Teich.

Therapeut: Ach, das ist also der Lottogewinn, von dem Sie sprachen?

Petra: Im Gegensatz zu Ihnen habe ich keinen Lottogewinn erwähnt.

Therapeut: Das stimmt. Weiter.

Petra: Ich habe ihn ein paar Mal angeschrieben. Noch hat er sich leider nicht gemeldet, aber ich gebe nicht auf.

Therapeut: Dann können wir jetzt zum normalen Teil übergehen.

Petra: Nämlich?

Therapeut: Ich möchte Sie wissen lassen, was mich irritiert.

Petra: Nur zu.

Therapeut: Sie erzählen mir die Missgeschicke aus Ihrem Leben so, als handele es sich dabei um nette Anekdoten, amüsante Lappalien.

Petra: Beispiel?

Therapeut: Hier. Nehmen wir die Brunnengeschichte. Zwecks Beweisaufnahme waren Sie so gütig, mir ein Foto vorzulegen. Ich erinnere mich an ein ungefähr sechs Jahre altes Mädchen in einem karierten Träger-kleidchen, das von einer erwachsenen Person, Ihren Angaben zu Folge handelt es sich dabei um Ihren Vater, über einen Brunnen gehalten wird. Dieses Foto haben Sie persönlich ausgesucht und damit eine Wahl zwischen aller Wahrscheinlichkeit nach vielen anderen möglichen Fotos getroffen.

Petra: Und?

Therapeut: Das Mädchen auf dem Foto weint, gleichzeitig versucht es sich aus der Umklammerung der Hände des Vaters zu befreien. Ich darf zitieren. „…hielt mich über einen Brunnen und bewahrte mich gleichzeitig davor, hineinzustürzen.

Petra: Und?

Therapeut: Ihr Vater grinst, anders kann ich es nicht ausdrücken, mit einem Siegerlächeln in die Kamera, die sich in den Händen Ihrer Mutter befunden haben dürfte. Sie waren schutzlos einem gedankenlosen Spaß aus der Erwachsenenwelt ausgeliefert.

Petra: Ich habe das nicht als Lappalie geschildert,

Therapeut: Ich allerdings habe mehrfach ein Lächeln auf ihrem Gesicht gesehen als sie mir Details lieferten. Auch die Wahl ihrer Worte hatte einen beiläufigen Charakter, ganz so, als wäre diese Geschichte nicht Ihnen passiert.

Petra: Vermutlich ist die Geschichte weniger dramatisch als es Ihnen erscheint.

Therapeut: Deshalb haben Sie sie mir erzählt.

Petra: Sie fiel mir eben gerade ein.

Therapeut: Und das Foto hatten Sie zufällig in der Tasche?

Petra: Habe ich ein Aussageverweigerungs- recht?

Therapeut: Was wissen Sie denn noch über Ihre Kindheit? Erzählen Sie von Ihrer Mutter.

Petra: Hätte mein Großvater Otto 1943 das Weihnachtsfest nicht in Stalingrad gefeiert, ohne Tannenbaum, bei ungünstigen Witterungsbedingungen und nicht mehr vorhandenem Proviant – trotz langer Reise – lässt sich davon ausgehen, dass ihm weder die Füße schwarz geworden noch die Zehen abgefallen wären. Vermutlich hätte er vor einem warmen Feuer gehockt, anstatt sich bei eisigen Temperaturen, bereits leicht unterkühlt, durch den Stalingrader Schnee zu kämpfen. Als er seinen fragwürdigen Kampf endlich bereitwillig aufgab, und dadurch außerdem die aufmunternde Rede von Göring im Januar 1943 verpasste: „Wanderer, kommst du nach Stalingrad, verkündige dorten, du habest uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl“ und er sich stattdessen erstarrt und bewegungslos seinem Schicksal eines vorzeitigen Todes ergab, saß meine Großmutter wie in Trance vor ihrer Nähmaschine. Der rechte Fuß zuckte weiterhin auf das Pedal, trieb die Maschine an, während die Nadel den Stoff durchbohrte, ihn zerriss wie einige Granatsplitter den bereits toten Großvater zerrissen, ihm nachträglich noch den Tod verleideten.

Therapeut: Eine erzählerische Meisterleistung! Und was möchten Sie mich wissen lassen?

Petra: Nach seinem Tod hat meine Großmutter wieder geheiratet und die Qualitäts-anforderungen bei der Auswahl ihres nächsten Mannes nicht sehr hoch angesetzt. Meine Mutter wurde entjungfert als sie ungefähr elf Jahre alt war. Meine Schwester und ich fanden sie mehrmals im Jahr in Begleitung einer leeren Flasche Wein und einem aufgebrauchten Tablettenröhrchen in komatösem Zustand auf dem Sofa liegen, ähnlich Aschenputtel, mehr tot als lebendig. Reicht Ihnen das für den Anfang?

Therapeut: Gott im Himmel.

Kunst von Louise Lunghard
Bild: Louise Lunghard

Gespräch 3

Therapeut: Wissen Sie, Frau Müller, ich habe einen Entschluss gefasst.

Petra: Das trifft sich gut. Ich auch. Ich lasse Ihnen aber gerne den Vortritt.

Therapeut: Sie sind so freundlich heute!

Petra: Das macht die Not.

Therapeut: Dann fange ich mal an. Ich bin zur Auffassung gelangt, dass nur eine Psychoanalyse langfristig zu einer Verbesserung Ihrer Symptome beitragen kann.

Petra: Sie meinen auf der Couch da hinten?

Therapeut: Dreimal die Woche für mindestens achtzehn Monate.

Petra: Genau das habe ich mir gewünscht. Ich sehe Sie dann nicht mehr. Stimmts? Sie sitzen hinter mir. Ich weiß nicht, was Sie machen. Ob Sie meinen Worten gelangweilt folgen oder ob Sie die Nase rümpfen. Vielleicht schlafen Sie auch zwischendurch ein.

Therapeut: Sie haben viel Phantasie.

Petra: Was machen Sie während ich rede?

Therapeut: Zuhören?

Petra: Gefällt mir.

Therapeut: Das überrascht mich! Die Krankenkasse muss die Analyse natürlich genehmigen. Wir benötigen ein Gutachten vom medizinischen Dienst, das die Notwendigkeit einer Analyse bescheinigt.

Petra: Und ich muss dann dahin und mich als krank und bedürftig verkaufen?

Therapeut: Es reicht, wenn Sie sich so geben wie Sie sind. Da bin ich ganz unbesorgt.

Petra: Danke für Ihr Vertrauen in meine Person. Ich nehme das Angebot natürlich an.

Therapeut: Ich bin nicht sicher, ob Ihnen die Tragweite der Situation bewusst ist. Ihre Kindheit liegt in der Dunkelheit und durch die Dunkelheit müssen wir hindurch.

Petra: Sie meinen mich. Ich muss da durch.

Therapeut: Sie gehen diesen Weg nicht ohne meine Hilfe und die ist Ihnen gewiss.

Petra: Ich weiß nicht, warum ich mich darauf freue. Kindliche Naivität, verquere Vorstellungen? Allein der Gedanke, dass Sie mir zuhören müssen, gefällt mir.

Therapeut: Sie gehen damit auch eine Verpflichtung ein. Das ist Ihnen klar? Jeden nicht einzuhaltenden Termin müssen Sie spätestens zweiundsiebzig Stunden vorher absagen. Bei verspäteter Absage sind die Kosten für die entfallene Stunde von Ihnen zu entrichten.

Petra: Was nimmt er denn in der Stunde?

Therapeut: Er nimmt achtzig Euro. Und nun zu Ihrem Entschluss.

Petra: Ich bleibe bei Ihnen! Nachdem wir das geklärt haben, darf ich über meine Fortschritte auf dem Portal berichten.

Therapeut: Ich kann es kaum erwarten.

Petra: Nun, es hat gedauert, ihn aus der Reserve zu locken. Nach fünf Versuchen hat er sich schließlich gemeldet.

Therapeut: Wer ist er?

Petra: Ein Arzt. Mit dieser Information müssen Sie sich leider begnügen.

Therapeut: Weiter!

Petra: Es ist spannend. Nach einem Telefonat, in dem wir kaum gesprochen haben….

Therapeut: Warum haben Sie dann telefoniert?

Petra: Um unsere Stimmen auszutauschen?

Therapeut: Ach so.

Petra: Was für eine Stimme, hat er zu mir gesagt, und seine Stimme erst. Ich fühlte mich als wäre ich angekommen.

Therapeut: Prima. Dann können Sie doch noch auf mich verzichten.

Petra: Ich übergehe Ihre Bemerkung. Zwei Tage später haben wir uns in der Nähe von Rheinbach getroffen, an einem abgelegen, versteckten Teich.

Therapeut: Und dort haben Sie an Ihre Kinder gedacht und an die Gefahr, in die Sie sich möglicherweise begeben?

Petra. Sie sind Romantiker, nicht wahr?

Therapeut: Schön, dass Sie es bemerkt haben.

Petra: Wir haben es dort getan.

Therapeut: Ein netter Euphemismus

Petra: Er kam nicht. Ich auch nicht.

Therapeut: Sie wollen mir jetzt nicht verkaufen, dass Sie nach allem, was Sie mir zumuten, auch noch frigide sind?

Petra: Am Anfang haben Sie weniger gesprochen und das war gut so!

Therapeut: Anpassungsdruck!

Petra: Dann, ich saß auf ihm…

Therapeut: Ersparen Sie mir Details.

Petra: Ist das hier eine Comedy oder eine Therapie?

Therapeut: Das dürfen Sie entscheiden. Ganz nach Belieben.

Petra: Ich saß also auf ihm, diese Wiederholung kann ich Ihnen durch mehrfache Unterbrechungen leider nicht ersparen, da fuchtelt er durch meine Haare und sagt: Von unten sieht es gut aus. Ich antworte: Ich hoffe, von vorne auch. Kurze Zeit später haben wir uns verabschiedet. Er ließ offen, ob wir uns wiedersehen

Therapeut: Wie kann man das offen lassen? Entweder man sagt, wir telefonieren oder man sagt es nicht.

Petra. Mit der Phantasie ist es bei Ihnen nicht weit her. Er sagte, das war schön, auch falls wir uns nicht wiedersehen

Therapeut: Muss ich mir merken

Petra: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie es brauchen werden.

Therapeut: Wird kommentarlos übergangen. Könnten wir jetzt zum Wesentlichen kommen? Ich habe Fragen zu Ihrer Mutter.

Petra: Ich bin nicht fertig.

Therapeut: Und ich schließe pünktlich. Die Zeit läuft nicht zu Ihren Gunsten.

Petra: Sie bevorzugen eine Kurzfassung?

Therapeut: Einen Versuch wäre es wert.

Petra: Es gab ein weiteres hin und her. Irgendwann sagte er, er müsse mir etwas mitteilen. Darf ich eine rauchen?

Therapeut: Ich warte voller Ungeduld und nein.

Petra: Haare.

Therapeut: Und?

Petra: Er ist interessiert an Haaren.

Therapeut: Ist das so ungewöhnlich? Das Haar als Fetisch-Motiv wurde bereits in vergangenen Jahrhunderten literarisch aufgegriffen: Petrarca, Dante, Baudelaire, Rimbaud, Maupassant, Flaubert. Die Farbe des Haars galt als Persönlichkeits-merkmal des Trägers. Das helle Haar stand für Reinheit und das dunkle – wie bei Ihnen – für Niedertracht und Verdorbenheit.

Petra: Meine Bewunderung für Ihre Allgemein-bildung. Den letzten Satz habe ich zur Kenntnis genommen.

Therapeut: Ach, nehmen Sie doch nicht immer alles so persönlich. War doch nur eine kleine Assoziation.

Petra: Gehen Sie davon aus, dass ich mir das gemerkt habe. Um auf das Wesentliche zurückzukommen. Er mag rasierte Schädel. Auch kahle Stellen findet er attraktiv.

Therapeut: Nun ist es raus. Ich bin entsetzt. Sie waren entsetzt und haben ihn abgeschossen. Das wäre Ihnen allerdings zu simpel.

Petra: Das ginge auch gar nicht. Seit er da ist, fällt alles leichter. Wir schreiben uns mindestens fünfzig SMS am Tag. Eigentlich geht es meistens um Haare. Soll ich Ihnen eine vorlesen?

Therapeut: Wo Sie schon mal da sind.

Petra: Nicht, dass es Ihnen nachher gefällt.

Therapeut: Danke für Ihre Rücksicht.

Petra: Also: „Schon auf der Hinfahrt werden wir anhalten müssen, damit ich dir die Rute zeige. Vor Ort wirst du den Meister kennen lernen, der dich schert. Ich werde dich mit Blicken ausziehen, jede Bewegung seiner Instrumente mit Argwohn betrachten, deinen Mut prüfen, und wenn du schließlich bereitet bist, werde ich dich mühsam beherrscht zum Auto begleiten.

Therapeut: Auch wenn ich Ihre Hoffnungen enttäusche. Es gefällt mir nicht.

Petra: Wer hätte das gedacht? Nächste Woche Dienstag fahren wir nach Holland.

Therapeut: Und dort werden Sie den Meister kennen lernen, der Sie schert. Von dem, was folgt, ganz zu schweigen.

Petra: Ja.

Therapeut: Da steht Ihnen ja ein aufregendes Ereignis bevor.

Petra: Sie raten mir ab, nehme ich an. Eigene Entscheidung bla-bla. Man kann sich doch nicht einfach verändern, nur weil bla-bla. Nicht wahr?

Therapeut: Ganz und gar nicht, Frau Müller. Genau das Gegenteil ist der Fall. Ich rate Ihnen sogar dringend zu.

Bild und Text: Louise Lunghard

 

Teil 2 und Teil 3:

Beschluss zur Selbstzerstörung Teil 2 (Kurzgeschichte von Louise Lunghard) – Das Online-Magazin – so vielseitig wie das Leben (lesezeichen.rocks)

Beschluss zur Selbstzerstörung Teil 3 (Kurzgeschichte von Louise Lunghard) – Das Online-Magazin – so vielseitig wie das Leben (lesezeichen.rocks)

 

ÜBER DEN AUTOR

 

Sigrid Lunghard, Künstlername: Louise Lunghard

Geburtsdatum: 20.6.1964

Wohnhaft in Bühl

Psychologiestudium (o.A.)

Erwerbsminderungsrente (MS)

 

Veröffentlichungen / Preise

 

Kurzgeschichten:

 

später

    • Hammer und Veilchen Ausgabe 8, 2016
    • Titel Kulturmagazin 2016
    • Bubenreuther Literaturwettbewerb 2016, Anthologie
    • Experimenta Juni 2017

 

Leben ohne Frank

Fluchtpunkt

    • Hammer und Veilchen, Ausgabe 12, 2017

 

Ausschnitt „Emmas längster Winter““

    • Förderband 17 „Brückenherzklopfen“ (Förderverein deutscher Schriftsteller)

 

Textbesprechung des 1. Kapitels meines 1. Buches im Literatur-Cafe:

 

März – Juni 2017:

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