Vom Tintenfleck bis zum Tomatensugo sind Polstermöbel tagtäglich den Strapazen des Alltags ausgesetzt. Aber welche Reinigungsmittel sind für welchen Bezugsstoff geeignet? Wie erhalte ich den frischen Geruch meines Lieblingsteils und wie bleibt das Leder weich? Die wichtigsten Tipps rund um Pflege und Reinigung Ihrer Polstermöbel.
Die regelmäßige Reinigung und Pflege helfen, das Leben unserer Möbelstücke zu verlängern, Austrocknen und Ausbleichen zu vermeiden. Ob Abbürsten, Absaugen oder Abwischen – das wichtigste Kriterium für Fleckentfernung und Co. ist das Material aus dem das gute Stück gefertigt wurde. Reinigung ist nicht gleich Reinigung und Stoff stellt ganz andere Ansprüche als Leder.
Einfache Pflege von Kunstleder
Kunstleder ist sehr unkompliziert. Für die Grundreinigung reichen Wasser und neutrale Seife, in die Ritzen kann einfach gesaugt werden und besondere Pflegemaßnahmen sind nicht zu treffen.
ABER: Kunstleder kann brüchig werden. Es sollte daher nicht in direktem Sonnenlicht oder zu nahe am Heizkörper stehen und aggressive Reinigungsmittel gilt es zu vermeiden.
Leder: anspruchsvolles Naturmaterial
Möbel aus echtem Leder sind schon anspruchsvoller. Die Pflege hängt von der Sorte ab. Nappa- oder Nubukleder braucht ein anderes Wellness-Programm als Glattleder.
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Glattleder
Dieses Leder können Sie absaugen und am besten mit destilliertem Wasser und neutraler Seife mit einem weichen Tuch reinigen. Achten Sie darauf, die Seife vollständig zu entfernen, um Ränder zu vermeiden und das Leder zu schonen. Nach der Reinigung bringen spezielle Lederpflegemittel, wie Cremes oder Pflegemilch die Couch zum Glänzen. Die Farben leuchten und das Leder ist wieder weich.
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Nappa- und Nubukleder
Nappaleder braucht intensive Pflege, sonst wird es hart, trocken und brüchig. Verschmutzungen an der Oberfläche vorsichtig mit einem saugfähigen Tuch abnehmen. Experten empfehlen zur Pflege die Verwendung von Leder-Kernseifenflocken kombiniert mit heißem Wasser und einem Microfaser-flor-Handschuh. Prinzipiell sollten Sie bei der Pflege des empfindlichen Materials bei jedem Schritt den Druck gering halten. Intensives Reiben kann Struktur- und Farbveränderungen bewirken.
Nubukleder ist ein angeschliffenes Rauleder, das wie Nappaleder gereinigt wird. Zum Schluss mit einem Nubukreinigungstuch das Leder, speziell an der verschmutzten Stelle, aufbürsten.
Während der Pflege- und Reinigungsphasen aller Ledersorten dürfen Sie die Garnitur nicht benützen, da sich sonst Beulen bilden, denn das Leder wird gedehnt. Grundsätzlich sollten die Flecken nicht herausgerieben, sondern mit saugfähigem Material aufgenommen werden.
Polstermöbel mit Textilbezug
Neben hässlichen Flecken, ist auch Staub ein Feind von Polstermöbeln mit Textilbezug. Genauso wie intensive Sonneneinstrahlung auf nicht farbechten Textilien oder Zigarettenrauch. Tipps zur Reinigung und Pflege Ihrer Textilmöbel.
Tupfen statt Reiben
Frische Flecken lassen sich meistens leichter entfernen als getrocknete. WICHTIG: Den Fleck abtupfen, nicht reiben, bis er trocken ist. Dann mit lauwarmen oder kohlesäurehaltigen Wasser mit einem Tuch oder Schwamm weiter den Fleck abnehmen. ACHTUNG: Den Fleck dürfen Sie dabei nicht durchnässen.
Geht der Fleck nicht beim ersten Mal Abtupfen raus, erst trocknen lassen, bevor er erneut feucht behandelt wird. Falls der Fleck schon eingetrocknet ist, bürsten Sie sanft alle groben Verunreinigungen ab und behandeln ihn dann mit Wasser und Tuch.
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Fleckentfernung: Was Großmutter schon wusste
Tipp1: Kaltes Wasser bei Eiweiß
Eiweißhaltige Flecken, wie Blut oder Ei, sollten Sie unbedingt mit kaltem Wasser reinigen. Verwenden Sie heißes Wasser, stockt das Eiweiß. Eine Lösung aus Shampoo und Wasser hilft bei hartnäckigen Flecken.
Tipp 2: Kochsalz bei Rotwein
Den klassischen Rotweinfleck können Sie tatsächlich mit Kochsalz oder Trockenextrakten behandeln. Einfach das Mittel auf den frischen Fleck geben, bis das Salz oder der Extrakt keinen Rotwein mehr aufnimmt. Anschließend hilft kohlesäurehältiges Mineralwasser.
Tipp 3: Fleckentferner für Öliges
Wasserunlösliche Flecken, also beispielsweise Butter, Fett, Schuhcreme, Öl oder Wachs können Sie mit verschiedenen Lösungsmitteln wie Waschbenzin, Spiritus oder speziellen Fleckentferner bekämpfen. Allerdings ist diese Methode bei manchen Stoffen wie zum Beispiel Alcantara nicht anzuwenden. Immer die Herstellerhinweise beachten!
Tipp 4: Rezept für Rost und Blut
Für Rost oder gealtertes Blut gibt es eine besondere Rezeptur: einen gestrichenen Esslöffel Zitronensäurelösung mit hundert Milliliter kalten Wasser vermischen. Dann ein sauberes Tuch damit anfeuchten und die Lösung auftragen. Der Fleck wird vom Rand zur Mitte hin bearbeitet.
Karin Bornett
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