(akz-o) Hinter der Stirn pochen starke Schmerzen, laute Geräusche und helles Licht verursachen Übelkeit. Weltweit leiden rund acht Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen unter Migräne. Moderne Therapien können helfen, einem Anfall vorzubeugen.
Migräne ist eine schwere neurologische Erkrankung, ihre Entstehung nicht abschließend geklärt. „Aktuelle Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eine der Ursachen im Hirnstamm zu finden ist, der Rückenmark und Großhirn verbindet“, sagt Professor Dr. Uwe Reuter, Leiter des Kopfschmerzzentrums an der Charité, Universitätsmedizin Berlin. „Man geht davon aus, dass Regionen im Hirnstamm durch bestimmte Botenstoffe aktiviert werden. Diese führen in den Blutgefäßwänden der Hirnhäute zu Ausdehnungen und Entzündungen, wodurch Schmerzen entstehen.“
Eine Migräne kann bis zu 72 Stunden andauern. Der Schmerz tritt häufig einseitig auf, vorwiegend im Bereich der Stirn, der Schläfen und der Augen. Bei vielen Patienten wird die Attacke von Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Licht- oder Lärmempfindlichkeit begleitet. Oft sind die Anfälle so stark, dass die Betroffenen Bettruhe benötigen.
Angst vor der Attacke
Häufig fühlen sich Migränepatienten in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt und leben mit der ständigen Angst vor einer erneuten Attacke. „Vielen von ihnen kann mit einer vorbeugenden Behandlung geholfen werden, für die verschiedene Medikamente zur Verfügung stehen“, sagt Prof. Reuter. Eine prophylaktische Therapie ist zum Beispiel mit Wirkstoffen aus der Gruppe der CGRP-Antikörper (CGRP: Calcitonin-Gene-Related-Peptide) möglich. Die Antikörper blockieren im trigeminalen Nervensystem jene Botenstoffe, die an der Schmerzauslösung beteiligt sind. So kann beispielsweise der Wirkstoff Fremanezumab Migräneattacken verhindern oder ihre Häufigkeit oder Schmerzhaftigkeit verringern. „Die Therapie kommt für Erwachsene infrage, die häufiger als vier Tage im Monat von einer Migräne betroffen sind und bei denen andere prophylaktische Therapien versagt haben“, sagt Prof. Reuter. Der Wirkstoff kann monatlich oder in einer höheren Dosierung im Abstand von drei Monaten per Injektion verabreicht werden. Weitere Infos unter www.moretomigraine.de.
Licht und Lärm meiden
Verschiedene Faktoren können eine Migräneattacke begünstigen. Zu ihnen gehören beispielsweise Stress, Änderungen im Schlaf- und Wachrhythmus, grelles Licht oder Lärm. Patienten sollten auf regelmäßige Entspannungs- und Schlafenszeiten achten und sich im Alltag mit einer Sonnenbrille und Kopfhörern gegen störende Reize schützen. Ebenso wichtig: eine gesunde Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
Quelle: AkZ-Presseticker
Migräne oder Augenmigräne?
Migräne und Augenmigräne sind zwei verschiedene Dinge. Die Augenmigräne ähnelt einer Migräne mit Aura, kann aber anders behandelt werden. Hierbei sieht der Patient plötzlich einen hellen Blitz auf dem einen Auge, dann sieht er verschwommen. Das kann sich bei einem Anfall auf beide Augen ausdehnen. Das ist natürlich sehr unangenehm und beängstigend, besonders wenn man unterwegs ist. Die gute Nachricht aber: Eine solche Migräneattacke ist an sich harmlos und klingt meist nach 15 Minuten ab. Allerdings kann sie dann noch mal wiederkommen.
Bei der Augenmigräne helfen oft die Einnahme von Aspirin 500 und kalte Umschläge oder Abwaschungen von Stirn, Augen, evtl. auch Nacken. Und wenn es möglich ist, sich hinlegen. Die Ursachen für die Augenmigräne sind auch recht vielfältig. Es kann z.B. ein eingeklemmter Nerv in der Halswirbelsäule die Ursache sein. Manchmal lösen Getränke mit Koffein oder Sekt oder anregende Getränke dies aus. Während bei der „normalen“ Migräne Koffein eher hilfreich ist. Es hilft hier nur, sich selbst zu beobachten und die Auslöser zu notieren. Oft kommt eine solche Augenmigräne-Attacke, wenn man kurz vorher Rückenprobleme hatte.
J. Florence Pompe ist freiberufliche Texterin seit 2010. Nach dem Studium der Germanistik und Pädagogik arbeitete sie einige Jahre in einem kleinen Lehrmittelverlag.
Als Texterin führt sie mehrere eigene WordPress-Blogs und arbeitet für Kunden redaktionell.
Am liebsten schreibt sie über Mode, Schmuck, Interieur, Design und Kunst. Alles, was mit Farben und Formen zu tun hat, fasziniert sie. Zum Thema Mode hat sie eine besondere Affinität, da sie in ihrer Jugend viel genäht hat und sich mit Stoffen und Schnitten gut auskennt.
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