Alle brauchen nun Atemschutzmasken und da viele nicht die Einmalmasken verwenden wollen, weil zum einen zu teuer und zum anderen unnötiger Müll – sollen es nun Stoffmasken sein. Doch aufgepasst! Nicht durch jeden Stoff kann man gut atmen!
Der Eifer unter den Hobbynähern ist groß und auch viele Unternehmen bieten sie an: Selbstgenähte Mundschutzmasken als Alternative zur Wegwerfware. An sich eine gute Sache! Die Stoffmasken lassen sich immer wieder verwenden. Zum Desinfizieren soll schon heißes Bügeln reichen. Viele sind so genäht, dass man auch noch ein Vlies oder ein Taschentuch einlegen kann.
Da der Bedarf jetzt riesengroß ist, machen sich nun viele Leute, Private Hobbynäher, Textilhersteller und andere Unternehmen daran, solche Masken selbst zu nähen. Anleitungen gibt es im Web genug und wer ein wenig Übung mit der Nähmaschine hat, bekommt es auch gut hin. Das Nähen ist aber nicht das Problem bzw. nicht die Herausforderung, sondern der geeignete Stoff!
Bitte nicht jede Art von Stoff für Masken verwenden!
Die Nachfrage nach individuellen, ausgefallenen oder witzigen Stoffmasken ist nun riesig und viele wollen kreativ werden oder den einen oder anderen Euro dazu verdienen. Und so wird jetzt fröhlich eingekauft, was der Stoffmarkt so hergibt. Dass es reine Baumwolle sein soll, damit man kein giftiges Gemisch einatmet, hat sich schon herumgesprochen, aber wie der Stoff gearbeitet sein soll – dafür gibt es noch keine allgemeinen Hinweise. Und so tummelt sich nun auf dem Markt, via Amazon, Ebay und in den Sozialen Medien, ein großes Angebot an oft völlig unbrauchbaren Masken, da sie schon nach kurzem Tragen Atemnot hervorrufen.
Viele Menschen wissen gar nicht, dass einfach nur der falsche Stoff verwendet wurde und beklagen sich über die Tragepflicht. Andere schauen beim Kauf nur auf die Optik. Leider lässt uns hier die Regierung im Stich bzw. ist überfordert, denn sie gibt keine Stoffe vor, die verwendet werden dürfen oder warnt die Bevölkerung. Witzig ist es aber nicht, wenn ältere Leute im Bus kaum Luft bekommen oder jüngere den Einkauf abbrechen müssen.
Ich selbst hab es auch erlebt: Ich habe Stoffmasken aus vier verschiedenen Quellen bestellt. Die erste Lieferung waren 5 schwarze Stück aus China, perfekt genäht und abgerundet, doppelllagig mit Fach für eine Einlage: Durch diese kann man perfekt atmen! Die Chinesen sind eben schon geübt im Fertigen solcher Masken. Leider kann ich hier keinen Link einstellen, da der Verkäufer aus Ebay verschwunden ist.
Bei der zweiten Bestellung hatte ich auch Glück: Es ist ein grober, fester Baumwollstoff, auch perfekt vernäht und man kann gut durch die Maske atmen.
Bei der dritten Bestellung kam die große Überraschung! Es war ein Hersteller für Brautmoden, der nun seine Nähkünste anderweitig anbieten möchte. Es wurden zwei verschiedene Stoffe verwendet. Der eine war ein heller Futterstoff. Die Maske glänzt seidig und sieht schick aus, aber: Durch diese kann man kaum atmen! Absolut unbrauchbar. Der andere Stoff war ein dunkler dicker Baumwollstoff und er ist gut geeignet. Alle Masken sind aber viel zu knapp genäht und eignen sich eher für Kinder als Erwachsene. Vorne ergibt sich eine unschöne Beule. Im Vergleich zu meinen ersten beiden Bestellungen waren die Masken eine Enttäuschung.
Bestellung Nr. 4 sollten Masken sein mit Metallbügel zum Anpassen für Brillenträger. Diese hatten ein lustiges Batikmuster. Beim Anprobieren passten sie perfekt und auch der Nasenbügel erfüllte seinen Zweck. Doch schon nach kurzem Tragen bekommt man Beklemmungen, weil der Stoff viel zu dick gewebt ist und kaum Luft durchlässt! Auch absolut unbrauchbar.
Fazit: Hände weg von Angeboten für Stoffmasken, wo Sie keine Empfehlungen von anderen einsehen können! Die Masken bzw. der Stoff, der verwendet wird, muss unbedingt getestet werden. Viele Näher suchen aktuell die Stoffe dafür nur nach der Optik aus oder verwenden Stoffreste!
Wer ganz sicher sein will, dass er keine unbrauchbaren Masken zuhause hat, kann sich auch welche aus T-Shirts selbst herstellen. Dafür gibt es gute Anleitungen im Web. Ich habe es selbst ausprobiert. Man kann durch T-Shirt Stoff hervorragend atmen und die Herstellung ist kinderleicht. Der Nachteil gegenüber den Genähten ist, dass der Stoff sich sehr wölbt, man also etwas viel Stoff im Gesicht hat.
Hier haben Sie eine Anleitung, wie man aus einem T-Shirt Ärmel eine Maske erstellt! Man schneidet nur den Ärmel ab, hat so schon eine Rundung für die Nase und dann schneidet man unten am T-Shirt einen Bändel ab. Dieser wird durch den Schlauch (Ärmel) geführt, um den Hals gelegt. Dann werden die Enden am Kopf zusammengeknotet.
Welche Stoffe sind nicht geeignet?
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- Stoffe aus synthetischem Material
- Beklebte Stoffe. Bitte die Masken auch nicht selbst lustig bekleben oder mit Edding verzieren!
- Seide, weil zu dicht gewebt. Wer trotzdem Seide verwenden will, soll den Stoff ausgiebig testen.
- Jeansstoffe (wie oben im Bild!). Versuchen Sie mal durch Jeansstoff zu atmen! Wer kommt auf solche Ideen.
- Grobe Strickstoffe, weil zu durchlässig
- Zu dicht gewebte Stoffe. Auch wenn es Baumwolle ist: Sieht man am Stoffbild kaum eine Struktur, ist der Stoff viel zu dicht gewebt, wie etwa bei Futterstoff.
- Stoffe, die nicht bei 60 Grad gewaschen werden können
Hinweis: Unbrauchbare Stoffe erkennt man auch daran, dass man sie beim Atmen einzieht. Der richtige Stoff lässt so viel Luft durch, dass die Maske beim Einatmen nicht an Nase oder Mund herangezogen wird oder klebt. Leider sieht man diesen Effekt bei vielen Maskenträgern.<
Achtung Brillenträger!
Brillenträger haben es schwer, die richtige Maske zu finden. Denn die Brille beschlägt sehr schnell. Hier sind anscheinend nur solche mit eingearbeitetem Nasenbügel empfehlenswert. Ansonsten habe ich den Tipp von Kollegen bekommen, die Brille mit Spüli vor dem Tragen abzureiben. Auch gute Brillenputztücher verhindern das Beschlagen.
Alternative: Die Spuckschutzmaske
Wer mit den Stoffmasken oder Einmalmasken partout nicht klarkommt, kann sich auch eine Spuckschutzmaske kaufen, wie sie bereits von Ärzten genutzt wird, um auch die Augen zu schützen. Denn der Virus kann natürlich auch über die Augen aufgenommen werden. Solche Masken schützen den Träger und die anderen Menschen vor dem Virus. Allerdings sollte man vielleicht noch eine Maske über den Mund ziehen, die Nase kann freibleiben. Zumindest wenn man sie nicht im medizinischen Bereich trägt.
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Wenn Sie seriöse Quellen für handgenähte Masken kennen, durch die man garantiert wirklich gut und lange atmen kann, dann können Sie uns hier einen Tipp geben. Seien Sie aber ehrlich und empfehlen Sie nicht Anbieter, nur um einer Freundin zu helfen u.ä., sondern empfehlen Sie nur Masken, die sich wirklich schon bewährt haben.
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Linkliste für empfehlenswerte Anbieter:
Wer stellt noch Masken her?
Bewährte Hersteller und witzige und originelle Ideen (Aber noch nicht von uns getestet oder empfohlen)
Playmobil-Maske
J. Florence Pompe ist freiberufliche Texterin seit 2010. Nach dem Studium der Germanistik und Pädagogik arbeitete sie einige Jahre in einem kleinen Lehrmittelverlag.
Als Texterin führt sie mehrere eigene WordPress-Blogs und arbeitet für Kunden redaktionell.
Am liebsten schreibt sie über Mode, Schmuck, Interieur, Design und Kunst. Alles, was mit Farben und Formen zu tun hat, fasziniert sie. Zum Thema Mode hat sie eine besondere Affinität, da sie in ihrer Jugend viel genäht hat und sich mit Stoffen und Schnitten gut auskennt.
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