Herbstzeit ist Erntezeit. Auf einmal ist das ganze Obst gleichzeitig reif. Eine gewisse Menge verspeist die Familie sofort. Intakte Früchte kommen in den Keller. Aber wohin mit dem Fallobst? Mit Obstpressen verwandeln Sie Äpfel, Birnen, Quitten, Pflaumen und Beeren in leckere Fruchtsäfte in Bio-Qualität.
Warum Sie Ihren Saft selbst pressen sollten
Selbst hergestellte Fruchtsäfte sind gesund und lecker. Beim Kaltpressen bleiben alle Vitamine und Nährstoffe erhalten.
Weitere Vorteile:
- Ihr Saft besteht aus besten Zutaten in Bio-Qualität.
- Sie genießen unverfälschten Fruchtgeschmack.
- Selbstgepresster Obstsaft beinhaltet keinen zugesetzten Zucker und keine Zusatz- und Konservierungsstoffe.
Mechanische und hydraulische Obstpressen
Sie haben die Wahl: Soll es eine mechanische oder eine hydraulische Saftpresse sein?
Mechanische Saftpressen
Bei mechanischen Obstpressen ist Ihre Muskelkraft gefragt. Es gibt sie in zwei verschiedene Varianten, mit Kreuzspindel oder mit Dreharm. Falls bei Ihnen keine allzu großen Mengen an Obst anfallen, reicht eine manuelle Presse vollkommen aus. Die Entsafter-Körbe fassen Mengen von sechs bis 18 Litern.
Hydraulische Saftpressen
Hydraulische Saftpressen funktionieren mit Wasserdruck. Kraft brauchen Sie für den Betrieb nicht. Wollen Sie größere Mengen an Fallobst wie Äpfel verarbeiten, ist eine hydraulische Obstpresse wegen der leichteren Handhabung auf jeden Fall die bessere Wahl. In der Anschaffung ist sie zwar etwas teurer. Aber dafür bleibt Ihnen die körperliche Anstrengung erspart.
Sie wird in der Küche oder im Garten an den Wasserhahn angeschlossen. Mit einem Pressdruck von 20 Tonnen verwandelt die hydraulische Obstpresse ihre Früchte in leckeren Saft. Die Entsafter-Körbe sind bei diesen Pressen deutlich größer: Ihr Fassungsvermögen beträgt 20 bis 90 Liter.
Höhere Saftausbeute
Die Saftausbeute ist bei Wasserdruck-Saftpressen höher als bei mechanischen Obstpressen: Bei der Verarbeitung von 100 Kilogramm Äpfeln erzeugen Sie bis zu 25 Liter mehr Saft.
Beerenpressen
Falls Sie nur Beeren verarbeiten möchten, genügt eine sogenannte Beerenpresse. Sie lässt sich am Tisch befestigen und wird manuell bedient.
Obst in Saft verwandeln: So funktioniert’s
Wenn Sie sich für eine Obstpresse entschieden haben, wird es Zeit, sie in Betrieb zu nehmen.
- Früchte pflücken, Fallobst einsammeln
- unschöne Stelle wegschneiden
- Früchte gründlich waschen
- Obst zerkleinern und in die Saftpresse geben
- Manuell oder durch Wasserkraft Druck aufbauen, den Saft auffangen
Welche Früchte eignen sich für Saftpressen?
Im Prinzip können Sie aus allen Obstsorten leckerer Saft gewinnen. Wichtig ist, dass sie nur intakte, möglichst reife Früchte verarbeiten: Schneiden Sie Druckstellen und faule Stellen großzügig ab. Je aromatischer und genussreifer das Obst, desto leckerer wird der Saft.
Wann ist welches Obst ernte- und genussreif?
Pflaumen und Quitten
Pflaumen und Quitten können Sie ab September ernten. Quitten sollten eine gelbe Färbung aufweisen. Nach der Ernte reifen die Früchte nach. Geben Sie ihnen ruhig zwei bis drei Wochen Zeit vor der Verarbeitung. Dann entfalten sie ihr volles Aroma.
Tipp: Lagern Sie Quitten nicht zusammen mit anderen Obstsorten. Ihr intensives Aroma überträgt sich auf die anderen Früchte. Die Temperatur sollte 0° bis 2° Celsius betragen.
Beeren
Brombeeren sind von Juli bis Oktober erntereif. Dunklen Holunderbeeren können Sie ab Ende September pflücken. Die Zeit für Preiselbeeren reicht von August bis Anfang / Mitte Oktober.
Äpfel und Birnen
Äpfel werden von Ende August bis Mitte November geerntet. Es kommt auf die angebaute Sorte an. Klaräpfel können Sie direkt nach dem Pflücken im Juli und August essen. Lagerfähig ist diese mild-säuerliche Sorte allerdings nicht: Selbst bei gekühlter Lagerung wird ihr Fruchtfleisch nach wenigen Wochen mehlig. Der beliebte Elstar ist ab Ende September bis Anfang Oktober pflückreif und sofort genussreif. Für Saft ist er eine sehr gute Wahl.
Für Birnen beginnt die Erntezeit im Oktober.
Ob sie erntereif sind, erkennen Sie an…
- Der Farbe der Birne: Je nach Sorte kann sie bei Erntereife grün, gelb oder rotgelb sein.
- Größe der Frucht
- Duft der Frucht
- Drehtest: Reife Früchte lösen sich leicht.
Dieser Saisonkalender zeigt, wann welches Obst erntereif ist.
Säfte sortenrein oder gemischt
Bei der Saftherstellung müssen Sie nicht unbedingt bei einer Sorte bleiben. Sie können Früchte auch mischen. Falls Sie eher säuerliche Äpfel im Garten haben, mischen Sie sie doch mit reifen Bananen oder mit Kirschen.
Weitere beliebte Saft-Kombinationen:
- Bananen-Kirsch-Saft
- Birne-Weintrauben-Saft
- Himbeer-Johannisbeer-Saft
Saft pasteurisieren
Ihr im Kaltverfahren gewonnener Saft hat einen Nachteil: Er neigt zur Keimbildung. Darum sollte er pasteurisiert werden. Bei einer Temperatur von 70 – 80° Celsius werden Keime unschädlich gemacht. Danach können Sie den Saft problemlos lagern.
Michaela Hövermann
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Michaela Hövermann ist freiberufliche Texterin und Journalistin. Ihre Schwerpunkte sind unter anderem Karriere, Elektromobilität, Immobilien, Liebe & Partnerschaft sowie Gesundheitsthemen. Sie lebt mit Frau und Katzen in Herzberg am Harz. Portfolio: https://michaelahoevermann.contently.com/
Auf meine Obstpresse möchte ich nicht mehr verzichten. Sie ist wirklich eine große Hilfe, wenn man viel Obst
erntet.