Gedichte hatten es zeitweise schwer in der heutigen Zeit. Doch die Poetry Slam Welle hat die Ohren eines jungen Publikums wieder für den Klang von Reim und schönen Versen geöffnet. Eine begabte Dichterin und Musikerin ist Laura Korinth, deren Gedichtband wir hier vorstellen.
50 Gedichte von Laura Korinth
In ihrem Gedichtband „Der späte Vogel zwitscherte“ bietet uns Laura eine angenehm poetische Reise in ihre Sichtweise auf Menschen und Natur. Leicht, spielerisch geht sie mit den Worten und Reimen um.
Diese Gedichte sind niemals holprig und schwergängig, sondern bewegen sich im Fluss, sind modern und erfrischend. Auch wer bislang nichts mit Gedichten anfangen konnte, wird Gefallen an diesem Werk finden und es vielleicht als Einstieg nutzen um sich weiter mit Reimen und Versen zu beschäftigen oder gar selbst zu schreiben.
Wer ist Laura Korinth?
Laura ist in einer abgelegenen bayerischen Marktgemeinde aufgewachsen und zwar in einer streng religiösen, apokalyptisch geprägten Sondergemeinschaft. Die Lektüre alter Gedichte von Goethe, Annette von Droste Hülshoff und neuere von Selma Meerbaum Eisiger halfen ihr einen Zugang zu sich selbst zu finden.
Inzwischen lebt Laura im quirligen Berlin und lebt sich auch als Sängerin aus. Ihre musikalischen und dichterischen Fähigkeiten hat sie rein autodidaktisch erworben. Sie schreibt und komponiert u.a. für den international bekannten DJ Boris Brejcha.
Zudem erschafft sie digitale Kunstwerke und engagiert sich für marginalisierte Schulkinder an Berliner Grundschulen.
Für Laura bergen Poesie und Musik ein unerschöpfliches Potential um schillernde Transformationsprozesse in Gang zu setzen und sich selbst zu finden. Ihre Leser und Zuhörer sind dazu eingeladen, durch ihre Werke selbst den Weg zu sich selbst und einer Befreiung von äußeren Zwängen anzutreten.
Lauras Gedichtband stellt ihren Werdegang, ihren Weg zu sich selbst über die Poesie, Liebe und die Musik dar.
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Zum Buch:
„Der späte Vogel zwitscherte“ von Laura Korinth
Hardcover, 84 Seiten
ISBN: 978-3-98648-047-9
Verlag Andreas Schröder „Der späte Vogel zwitscherte“
Auszug aus dem Gedichtband:
4. Mehr
Ich will mehr und mehr,
Von dem, was ich nicht kriegen kann.
Die Ruhe stört meinen Seelenschrei.
Meine Begierde will spielen.
Ein erneuter Spielzug, undurchdacht.
Daraufhin ist ein weiteres Luftschloss zerplatzt.
Zurückgelassen vom Verstand
Sitze ich auf meinem Fleisch
Wie ein geistloser Scheich.
Ich will mehr und mehr
Von dem, was ich nicht kriegen kann!
Menschsein, was bedeutet das?
Verlassen vom Verstand,
Stehen wir alle am Lebensrand.
Nichts genügt dem Sterblichen mehr,
Selbst wenn er ruht.
Nicht einmal sein eigenes Sterbebett
Erscheint bequem genug.
Die Sonne zu hell, das Essen zu viel.
Der Wald zu laut,
Der Mond die Sonnenstrahlen beraubt.
Menschenskind, du armes Ding!
Mehr und mehr.
Trotzdem sind deine gierigen Hände,
Ach so leer.
10. Alter Falter
Die ersten Falter vor dem Flug
Richtung Sonne, verblassen.
Vor dem ersten Frühlingsgruß,
Rasten.
Die Falter einst so jung und lebendig –
In unserem Bauch.
Nach ihrer Geburt im Raupenhaus.
Spüre noch ihren ersten Atemzug,
Als die Hülle der Puppe zerbrach.
Zögern, bedacht, aber es geschah.
Spüre Deine Lippen auf den meinigen.
Bereit für den Flug,
Hoch hinauf, hoch hinaus.
Spürten unendliche Schwerelosigkeit.
Doch es ist aus.
J. Florence Pompe ist freiberufliche Texterin seit 2010. Nach dem Studium der Germanistik und Pädagogik arbeitete sie einige Jahre in einem kleinen Lehrmittelverlag.
Als Texterin führt sie mehrere eigene WordPress-Blogs und arbeitet für Kunden redaktionell.
Am liebsten schreibt sie über Mode, Schmuck, Interieur, Design und Kunst. Alles, was mit Farben und Formen zu tun hat, fasziniert sie. Zum Thema Mode hat sie eine besondere Affinität, da sie in ihrer Jugend viel genäht hat und sich mit Stoffen und Schnitten gut auskennt.
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