Die Skandinavier wissen einfach, wie man es sich zuhause gemütlich macht und gleichzeitig einen lässig modernen Wohnstil pflegt. Es ist aber auch mehr ein Lebensgefühl, als ein Stil, um was es bei Hygge geht. Wichtig ist: Alles bleibt alltagstauglich und ist nicht abgehoben. Diese Einstellung macht den nordischen Stil auch so sympathisch.
Hygge umschreibt alles, was mit heimeligen Wohlbefinden zusammenhängt. Damit ist aber kein Kitsch gemeint, keine Oma-Nostalgie und auch nicht zu viel Kuscheligkeit. Es muss auch cool wirken!
Dabei bezeichnet das Wort gar nicht nur einen Wohnstil, sondern auch Mode, Kleidung oder eine bestimmte Attitüde, die eine Person pflegt. Der Stil ist herrlich unaufgeregt und wenig extravagant. Man will sich damit eben nicht wichtig machen! Das Adjektiv „hyggelig“ hat es sogar zu Wikipedia geschafft: Hyggelig.
Kerzenschein und Glögg – das steht im Winter für die Dänen für Hygge. Natürlich auch ein Saunagang.
Der Hyggekrog – der kleine Rückzugsort im eigenen Heim
Was wir vielleicht Leseecke oder Kuschelecke nennen würden, ist für die Dänen der Hyggekrog. Es ist ein extra eingerichteter Bereich in der Wohnung, der zur Entspannung dient. Gestalten kann man ihn, wie man mag. Mit einem Sitzsack, oder einem Relaxstuhl, einem Sofa oder einem alten schicken Sessel.
Farben sind wichtig: Zu bunt mögen es die Dänen zwar auch nicht, aber ein paar Farbtupfer sollten schon sein. Grün ist dabei recht beliebt, weil es in langen Wintern an den Sommer erinnert.
Schwarz und Weiß sind die Grundfarben, genau wie Grau, Brauntöne und dazu gerne mal Pastellfarben.
Will man sich hyggelig einrichten, so gibt es schon ein paar Regeln. Es sollten eher Naturmateralien zum Einsatz kommen und diese kontrastreich kombiniert. Man nimmt also Lederstühle oder Ledersofas, die man mit Fellplaids bedeckt oder mit Decken und Kissen aus Grobstrick. Kerniges, naturbelassenes Holz passt dazu. Ein bisschen erinnert der Stil an den Chalet-Stil, hat aber doch mehr Modernes, Sachliches.
Langfloorteppiche, unkomplizierte Sitzgelegenheiten wie Poufs und Schaukelstühle gehören dazu. Stauraum geben z.B. Sisalkörbe.
Gäste einladen – es bleibt unkompliziert beim Hygge-Feeling
5 Gänge kochen, edles Geschirr und eine Tischdeko wie aus dem Katalog? Nein, sowas gibt es bei Hygges nicht. Man will sich doch nicht stressen, sondern gemeinsam einen gemütlichen Abend verbringen, wo niemand eine Rolle spielen muss. Daher wird zwar gut und lecker gekocht und natürlich der Tisch schön gedeckt. Aber mehr auch nicht. Zu viel Accessoires und Deko würden die heimelige Atmosphäre stören und den Gästen das Gefühl geben, der Gastgeber hatte ordentlich Arbeit. Die spart man sich lieber und nimmt sich Zeit zum Runterkommen. Auch die Mahlzeiten bleiben unkompliziert. Insgesamt spart man sich in jeder Hinsicht Schnick-Schnack und Chi-chi, zugunsten eines entspannten Lebensgefühls. Das ist eine Freiheit, die sich die Dänen einfach nehmen und die viele von uns erst noch lernen müssen.
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J. Florence Pompe ist freiberufliche Texterin seit 2010. Nach dem Studium der Germanistik und Pädagogik arbeitete sie einige Jahre in einem kleinen Lehrmittelverlag.
Als Texterin führt sie mehrere eigene WordPress-Blogs und arbeitet für Kunden redaktionell.
Am liebsten schreibt sie über Mode, Schmuck, Interieur, Design und Kunst. Alles, was mit Farben und Formen zu tun hat, fasziniert sie. Zum Thema Mode hat sie eine besondere Affinität, da sie in ihrer Jugend viel genäht hat und sich mit Stoffen und Schnitten gut auskennt.
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