Sprachen lernen mit Apps – lustiges Freizeitvergügen

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Wenn andere Freizeitaktivitäten flach fallen – so gibt es doch 1001 Möglichkeiten, seine Zeit sinnvoll zu nutzen! Eine davon ist ein Instrument zu lernen oder noch ein zweites. Wie viele Leute träumen seit ihrer Jugend davon Gitarre zu lernen? Das ist kein Hexenwerk und mit den Möglichkeiten über das Internet bequem von zuhause möglich. Eine andere tolle Freizeitbeschäftigung ist es, per App Sprachen zu lernen, wir stellen Ihnen zwei Apps vor.

Bei mir was es eher Zufall, als ich die Sprachlern-Apps entdeckt hab. Lange Zeit war ich eh Smartphone-Muffel und mein altes Handy hatte zu wenig Speicherplatz für viele Apps. Zugegeben, da verpasst man viel!

Italienisch lernen – ein erfüllbarer Traum!

Italienisch zu lernen war für mich schon lange ein eher unerfüllbarer Traum – dachte ich! Denn ich stellte mir einen VHS-Kurs vor oder dicke Bücher zum Lernen. Wer hat neben Beruf und anderen Verpflichtungen dafür noch Zeit? Ich verschob den Traum auf die Rente. An Apps habe ich irgendwie nicht gedacht, obwohl mir doch die Werbung für Babbel schon oft begegnet ist. So war es eher die erste Spielerei mit Wortquizz-Apps und Zahlenverschiebereien, die mir über ganz banale Werbung die Möglichkeit nähergebracht hat, Sprachen wie nebenbei, wie ein Spiel, zu lernen.

Und es ist so: Das Lernen über App fühlt sich an wie ein Spiel, ist absolut zwanglos und effektiv! 

Man muss sich dafür einmal die Vorteile des Lernens über App im Vergleich zum Lernen in einem Kurs vor Augen führen:

  • Das Lernen geschieht im Minutentakt. Man kann seine Lerneinheiten pro Tag festlegen oder einfach machen, wie man will. Es gibt keine Termine und daher auch keinen Zwang irgendwo anwesend zu sein.
  • Die kleinen Lerneinheiten sind viel leichter verdaulich, als 45-60 Minuten streng und straff zu lernen.
  • Hat man keine Lust mehr, bricht man die Lerneinheit oder einzelne Lektionen einfach ab.
  • Lernen wirklich nach Lust und Laune! Zwar animieren die Apps zum täglichen Lernen, doch kann man das handhaben wie man will. Ich halte 1-2 Tage Pause beim Lernen sogar für noch effektiver, als jeden Tag zu lernen.
  • Lernen? Es ist eher ein Spiel! Ja, das Lernen per App fühlt sich 100 pro an wie ein Spiel! Es ist spannend, abwechslungsreich, lebendig, bunt und einfach spaßig. So überbrückt man gerne Wartezeiten oder entspannt sich auf dem Sofa.
  • Lernen im eigenen Rhythmus: Niemand schreibt irgendetwas vor! Schweifen die Gedanken ab, sitzt man nicht im Kurs, sondern man schaltet dann einfach auch die App aus.

Doch nun möchte ich noch auf die Details beim Lernen per Apps vorstellen.

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Kleine Lerneinheiten, viel Abwechslung, Sprechen und Hören

Ist man Sprachenlernen von Schule und Uni gewohnt, was mit Büchern, langen Lektionen und Grammatik zu tun hat, so tut sich einem hier eine neue Welt auf. Alles ist kürzer, lebendiger und lernfreundlicher. Besonders wichtig ist der Aspekt des Sprechens und Hörens. Zwar hat man im Präsenzunterricht einen Lehrer, der die Sprache spricht. Aber er kann sich nicht um jeden Schüler kümmern und mit ihm das Sprechen einüben. Bei den Apps wiederholt man selbst Wörter und Sätze, deren Aussprache korrigiert wird.

Auch das Vorlesen der Wörter und Sätze von Muttersprachlern hilft sehr, den eigenen Klang der Sprache zu verstehen und zu imitieren.

Die Lektionen sind nah am Leben. Es geht in erster Linie darum, dass man sich auf Reisen bald gut verständigen kann und so geht es  direkt in Medias res. Der Bezug zum Alltag macht es unglaublich leicht, sich auf regelmäßiges Lernen einzulassen. Die meisten Apps bieten bestimmte Lebensbereiche zum Lernen aus wie: Im Restaurant, Kleidung, Sport, Tiere, im Krankenhaus etc. Es gibt Lektionen, wo es nur um Vokabeln geht und solche, wo direkt ein ganz normales Alltagsgespräch imitiert wird mit Fragen wie “Was möchten Sie essen?” oder mit einer Buchung eines Hotelzimmers.

All diese Lektionen für den Alltag geben dem Lernenden erstmal eine gewisse Grundsicherheit im Umgang mit der Sprache und wecken das Interesse an schwierigeren Inhalten.

Die Lektionen sind meist recht abwechslungsreich gestaltet: Es wechseln sich Sprechen, Schreiben, Lesen ständig ab. D.h. erst lernt man Vokabeln über Bilder, dann kommen die anderen Bereiche dazu. Einige Arbeiten mit kleinen Wortquizzen, zum besseren Erlernen der Vokabeln.

Es gibt viele Wiederholungen, aber diese nerven nicht! Kein stupides Auswendiglernen mehr über dem Vokabelheft gebeugt, sondern das Wiederholen geschieht spielerisch und abwechslungsreich mit verschiedenen Phrasen und Dialogen. Die Apps können Fehler direkt erkennen und wiederholen dann genau diese wieder.

Erfolgserlebnisse, Rankings und Motivation

Zum Lernen gehören Erfolgserlebnisse. In der Schule geschieht das über Lob des Lehrers und über Noten. Diese sind halt nur motivierend, wenn es Einser und Zweier sind. Alles darüber lässt die Motivation eher schwinden. Das ist bei den Apps nicht so. Es gibt Rankings unter den Abonnenten, die man natürlich nicht unbedingt ernst nehmen kann, denn nicht jeder hat gleich viel Zeit die App zu nutzen. Aber es ist schon Motivation, wenn man in der Rangliste stetig nach oben rutscht. Es gibt Tagesziele und kleine Belohnungen und Boni für weitere Lerneinheiten. Diese sorgen einfach für Abwechslung und sind oft lustig gestaltet wie in Spiele-Apps. Kann man albern finden, aber es lockert einfach auf.

Natürlich wollen die App-Betreiber, dass man dran bleibt und täglich lernt. Aber dies ist kein Muss. Und die freundliche Erinnerung tagsüber lässt sich abschalten oder ignorieren. Aber wenn man ehrlich ist, sind diese Erinnerungen nichts Schlechtes und sie wecken ein wenig Vorfreude auf die Lektionen nach Feierabend.

Jede App ist anders

Es gibt viele Sprachlern-Apps. Die bekannteste ist Babbel, die ich aber noch nicht ausprobiert habe. Denn ich bin ja auf den Geschmack gekommen über Werbeanzeigen und eine davon war von Duolingo.

Duolingo App:

Diese App hat mich wirklich von Anfang an sehr überzeugt. Eigentlich wollte ich Italienisch beginnen. Aber Duolingo gibt es für Deutschsprachige bislang nur in wenigen Sprachen wie Französisch, Englisch und Spanisch. Und so begann ich zum Ausprobieren mit Spanisch und bin ganz fasziniert! Dass ich nun Spanisch und Italienisch parallel versuche zu Lernen, verdanke ich Duolingo. Denn die Spanisch-Lektionen machten von Anfang an so viel Spaß, dass ich damit nicht mehr aufhören wollte. Bislang nutze ich diese App immer noch kostenlos! Denn die kostenlosen Lektionen sind schon umfangreich genug für den Einstieg. Duolingo drängt auch nicht so wie andere Apps zum Kauf bzw. Abonnement, sondern schaltet nur zwischendurch Werbeeinheiten, die nicht allzu nervig sind, weil sie kleine Pausen darstellen und man sie auch abbrechen kann. Von irgendwas müssen die Betreiber ja auch leben!

Duolingo arbeitet mit einer kleinen Lern-Eule als Maskottchen, die sich immer wieder einschaltet und süß anzusehen ist. Die kleine Eule lobt, wenn man straff durchlernt und keine Fehler macht. Wer hatte sowas schon als Kind, wenn man zuhause bei den Hausaufgaben saß?

Duolingo setzt sehr auf Wiederholungen und Einüben grammatischer Besonderheiten. Manchmal nervt es etwas, wenn man jeden Tag “un hombre” “las ninas” eingibt und dann ganze Sätze wie “Las ninas beben la leche” oder “Ellos escriben un libro”, aber ehrlicherweise schleichen sich doch hin und wieder Fehler ein, bei den Artikeln oder bei den Konjugationsformen der Verben. Die spielerischen Wiederholen sind doch sehr sinnvoll und machen einem die Sprache erst so richtig vertraut.

Mondly App:

Da es Duolingo leider nicht für Italienisch gibt, musste ich mir noch eine andere App suchen. Begonnen hatte ich mit Italienisch mit 2 Apps, die nur Vokabeln lernen anbieten, aber nicht sprechen und mit Dialogen arbeiten. Bei meiner Suche bin ich auf Mondly und Mosa Linga gestoßen. Beide habe ich nun installiert und ich muss sagen, dass die Mondly App mich sehr anspricht und ebenso viel Spaß macht wie Duolingo.

Die MosaLinga App verspricht viel, nämlich besondere Lernerfolge und arbeitet mit einem neuartigen Konzept, dass superschnelles Lernen ermöglichen soll. Man lernt hier in einer Einheit immer 5 “Karten”, das sind Begriffe und Sätze aus einem Lebensbereich wie “Im Restaurant”. Mir sind diese einzelnen Sätze aber zum Einstieg zu viel, auch versteht man den Satzbau anfangs nicht und so halte ich das Lernen damit gar nicht für so effektiv. Es macht auch nicht so viel Spaß wie mit den beiden anderen Apps. Es ist mehr Lernen wie früher. Die Karten werden gelesen, virtuell umgedreht und der Lernerfolg überprüft. Der Sprecher der App hat für meinen Geschmack nicht so eine sympathische Stimme, was auch eine Rolle spielt.

Andere finden vielleicht MosaLinga toll, aber das Schöne ist ja, dass man sich seine Sprachlern-App nach persönlichem Geschmack aussuchen kann. Ich lasse MosaLinga in der kostenlosen Version installiert und gucke, ob ich mit ihr zu einem späteren Zeitpunkt mehr anfangen kann,

Zurück zu Mondly: Mondly hat mich direkt so zum Lernen animiert, dass ich mir recht schnell das Abo zugelegt habe, das mich im Jahr 47 € kostet. Dafür kann ich 33 Sprachen nutzen! D.h. ich werde irgendwann auch Spanisch darüber noch weiterlernen, wenn es die Zeit zulässt.

Mondly ist sehr benutzerfreundlich aufgebaut. Besonders die Chats aus dem Alltag haben es mir angetan und mich sofort überzeugt. Ein Avatar beginnt sofort eine Unterhaltung mit dem Nutzer. Es werden verschiedene Antwortmöglichkeiten angeboten, die man auswählen und damit auch direkt lernen kann. Bei dem Gespräch spricht man seine Antworten ein und die Aussprache wird kontrolliert. Das Gespräch enthält immer wieder neue Variationen, beispielsweise fragt die Chat-Dame, welche Sportarten man treibt und dann kommt eine Auswahl von dreien, die aber bei jedem Durchlauf erweitert werden. So trainiert man wirklich ein Alltagsgespräch und seine Floskeln ein und lernt wie nebenbei neue Begriffe.

Die App hat noch weitere interessante Lektionen, um neue Vokabeln oder Sätze zu lernen. Man kann hin und herswitchen und immer gerade so lernen, wie man es spannend findet. Manchmal möchte man in einem Sitz viele neue Vokabeln lernen, manchmal möchte man nur Gespräche wiederholen. Es gibt eben überhaupt keinen Zwang und Vorgaben wie im 1:1 Unterricht.

Mondly arbeitet weniger intensiv mit Wiederholungen und Überprüfen von Fehlern. Ob dies besser oder schlechter ist als die Methode von Duolingo, also sehr viel zu wiederholen und zu überprüfen, wird sich mit der Zeit erst zeigen.

Keine Zeit zum Sprachenlernen?

Das habe ich früher auch gedacht und an mindestens 1 h Lernen alle paar Tage gedacht. Aber das ist nicht der Fall. Zum Lernen per App braucht es nur hin und wieder 10 Minuten. Diese kurzen Lernhappen sind spaßig und entspannend wie ein Spiel. Es gibt keinen Terminstress, keinen Prüfungsdruck und absolut keinen Zwang regelmäßig zu lernen. So lernt man spielerisch und nebenbei ohne viel Zeit aufwenden zu müssen.

 

Wer hat auch schon Sprachlern-Apps ausprobiert und kann über die Unterschiede erzählen? Gerne kommentieren.

 

 

 

 

 

 

 

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