Sparen mit Kindern – geht das?

Sparen mit Kindern: Mit etwas Planung und offenen Augen ist das gar nicht so schwer.
stevepb / Pixabay Sparen mit Kindern: Mit etwas Planung und offenen Augen ist das gar nicht so schwer.

Kinder zu haben ist das größte Glück auf der Erde. Das ist kein Geheimnis. Was aber auch kein Geheimnis ist: Kinder zu haben, kostet Geld. Viel Geld. Von der Erstausstattung für das Baby über Windeln und Kleidung bis hin zur Milchnahrung oder zum Babybrei – das alles ist nur der Anfang! Und da man gerade in der Schwangerschaft oder als Eltern kleiner Kinder gar nicht genügend Ratschläge erhalten kann, kommen hier noch ein paar weitere zum Thema Sparen rund ums Kind.

Brauche ich das wirklich alles?

Im letzten Schwangerschaftsdrittel haben die meisten werdenden Mütter das urplötzliche Bedürfnis, das Kinderzimmer einzurichten. Sie setzen sich intensiv damit auseinander, welche Anschaffungen noch vor der Niederkunft notwendig sind. Dieses Verhalten ist zwar nicht wissenschaftlich nachgewiesen, hat aber dennoch einen aussagekräftigen Namen: Nestbautrieb.

Eltern, die das erste Kind erwarten, können noch nicht auf ihre Erfahrung zurückgreifen und auch nicht aus ihren eigenen Fehlkäufen lernen. Fraglos – die wird es geben! Werdende Mütter und Väter sollten sich nicht scheuen, sich in der Familie oder im Freundeskreis Ratschläge einzuholen und dabei ganz einfach aus den Fehlern der anderen lernen. Angefangen mit dem Schlafplatz (brauchen wir wirklich Wiege, Babybett und Beistellbett?) bis hin zur Babykleidung (müssen es wirklich zehn Strampler und zehn Wickelbodys in Größe 50 sein?).

Geduldig sein – Angebote abwarten

Im Verlauf der ersten Schwangerschaft haben wir etliche Monate Zeit, um Erstausstattung und andere Babyartikel zu kaufen. Sobald die werdende Mutter bei einschlägigen Drogeriemärkten angibt, dass sie Nachwuchs erwartet, wird sie mit Angeboten überhäuft. Es lohnt sich, Werbung und Coupons genau zu studieren – da kann sie bares Geld sparen. Zumindest, wenn sie wirklich nur das kauft, was sie wirklich braucht (vgl. Tipp 1!).

Auch Discounter bieten an Aktionstagen häufig günstige Baby- und Kinderkleidung an sowie Spielsachen und Bettwäsche (für die etwas älteren Kinder auch Bastel- und Schulsachen). Die Augen aufzuhalten lohnt sich! Insbesondere Kleidung findet man oft, sowohl wenn der Winter als auch, wenn der Sommer vor der Tür steht. Hefte, Stifte, Collegeblöcke und Co. können Mütter und Väter klassischerweise in den Sommerferien günstig ergattern.

Aktionen, Coupons und Angebote bergen eine Menge Sparpotential.
geralt / Pixabay Aktionen, Coupons und Angebote bergen eine Menge Sparpotential.

Kinderkleidung gebraucht kaufen:
Flohmarkt, Second-Hand-Laden und Onlinebörsen

Baby- und Kinderflohmärkte beheimaten so einige Schätze! Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig Geld Eltern in die Hand nehmen müssen, um den Schützling komplett neu einzukleiden. Hosen, Bodys, Shirts und Co. gibt es da schon ab 1 Euro pro Teil und da sagt der Preis nicht einmal etwas über die Qualität aus! Selbst wenn die Latzhose schon zum zweiten Mal gebraucht verkauft wird: Die Kleinen werden so schnell groß und viele Sachen sehen aus wie ungetragen.

Auch Spielzeug, Bücher, Kinderwagen und Umstandsmode bieten aus zweiter Hand gekauft ein enormes Sparpotential. Selbst wer sich neue, unbenutzte Kindersachen leisten kann, profitiert vom Flohmarkt – insbesondere aus Kleidung, Kuscheltieren und Kinderwagenwäsche sind produktionsbedingte Schadstoffe bereits herausgewaschen und stellen so keine Gefahr mehr für die Kleinen dar. Zum Thema Schadstoffbelastung in Baby- und Kinderprodukten gibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung weitere Informationen.

Wer keine Lust auf Verhandeln und Wühlen auf dem Flohmarkt hat, kann auch bequem vom Computer aus Second Hand shoppen: Einschlägige Online-Auktionshäuser, Kleinanzeigen sowie Marktplätze der sozialen Netzwerke laden zum Stöbern und Sparen ein. Oftmals werden dort ganze Kleiderpakete für Jungen und Mädchen nach Größe sortiert verkauft – das ist manchmal sogar noch günstiger, als Hosen, Pullis und Jacken einzeln zu kaufen (und kostet dann auch in der Regel weniger Versand). Der Nachteil: Es kann schon vorkommen, dass sich auch das ein oder andere Teil im Paket befindet, das Verfärbungen, Löcher oder andere Gebrauchsspuren aufweist. Mit etwas Geschick kann man diese Kleidungsstücke nähen oder mit fantasievollen Bügelbildern aufhübschen!

Babymassage und Pekip – Spaß, der ins Geld geht

Ohne Zweifel – gerade als junge Mutter in Elternzeit kann einem mit einem kleinen Baby schnell die Decke auf den Kopf fallen. Angebote von regionalen Elterninitiativen und Volkshochschulen kommen da wie gerufen. Neben einer netten Baby-Bespaßung sind neue, ebenso nette Kontakte zu anderen Müttern meist inklusive. Nicht zu verachten: Die körperliche und geistige Entwicklung des Schützlings stehen im Mittelpunkt! Aber brauchen wir das wirklich?

Wenn das Geld knapp wird oder für andere Dinge verplant ist, dann tut’s vielleicht auch ein Spielplatzbesuch (meist sind hier auch neue nette Kontakte ein Nebeneffekt). Auch bei einem ausgiebigen Spaziergang durch den Wald oder Park können Mutter/Vater und Kind abschalten. Das sogenannte Waldbaden – völlig unentgeltlich – kann darüber hinaus eine heilende Wirkung auf Körper und Seele haben! Gerade für Babys und ganz kleine Kinder sind viele Eindrücke die ersten und die Wirkung auf die Entwicklung von Körper und Geist ist nicht zu unterschätzen! Bei schlechtem Wetter bieten viele Cafés oder Bibliotheken aufregende Spiel- und Leseecken, deren Nutzung ganz und gar kostenlos ist (bis auf den Kaffee oder Kakao, den man verzehrt).

Der Kontakt zu Gleichaltrigen ist schon für Babys wichtig – und kostet kein Geld!
briefkasten2 / Pixabay Der Kontakt zu Gleichaltrigen ist schon für Babys wichtig – und kostet kein Geld!

Essen und Trinken: Gut geplant ist halb gespart

Gerade für unsere kleinen Esser möchten wir hochwertige, möglichst unverarbeitete und schadstofffreie Lebensmittel kaufen – und die gehen ins Geld. Der fünfte Ratschlag lautet daher: Wer die Mahlzeiten für die ganze Familie wochenweise im Voraus plant, spart Geld und wirft weniger weg. Fleisch oder Fisch gehören außerdem nicht jeden Tag auf den Tisch. Es darf dann auch ruhig mal ein teures Bio-Hühnchen sein, wenn man an sechs Tagen pro Woche einigermaßen vegetarisch lebt.

Zum Thema „Gläschen oder selbst kochen“ gibt es unterschiedliche Meinungen. Babybrei aus Gläschen muss sich äußerst strengen Kontrollen unterziehen, das sagen die einen. Die anderen sind überzeugt davon, dass sich Kinder, die von Beginn an Mamas (oder Papas) selbstgekochtes Essen zu sich nehmen, später zu gesünderen Essern entwickeln. Günstiger ist es allemal, selbst zu kochen, am besten in großen Mengen, die sich einfrieren lassen. Wer sich an die Herstellung von Babybrei wagt, sollte zu Bio-Gemüse und Bio-Fleisch greifen und sich außerdem über die genaue Zubereitungsweise der verschiedenen Sorten informieren.

Klassischerweise beginnen viele Eltern bei der Beikosteinführung mit Möhrchenbrei, der sich ganz leicht selbst kochen lässt:

Für eine Portion braucht man etwa:

  • 100 g Möhren (am besten aus ökologischem Anbau),
  • 1 Tl Öl (zum Beispiel Rapsöl).

Zubereitung:

Möhren waschen, schälen und in Scheiben schneiden, anschließend in wenig Wasser ca. sechs, höchstens acht Minuten dünsten. Öl dazugeben und zu einem feinen Brei pürieren.

Umgang mit Geld überdenken und Vorbild sein

„Gelderziehung“ gehört ganz sicher zu den sehr individuellen Aspekten des Elternseins. Klar ist aber: Kinder adaptieren alles, was sie wahrnehmen. Deshalb ist es wichtig, dass Mama und Papa mit gutem Beispiel vorangehen und ihren Umgang mit Geld überdenken. Geld ist nicht unendlich – auch nicht in den reichsten Familien. Daher empfiehlt es sich, etwa in einem Alter von 4 bis 5 Jahren mit ein wenig Taschengeld zu beginnen. Das Bundesfamilienministerium empfiehlt in diesem Alter 50 Cent pro Woche. Kinder machen die Erfahrung, dass Geld schnell weg ist, wenn sie es achtlos unter die Leute bringen. Ein maßvolles Konsumverhalten schon im Kindesalter zu lernen, wirkt sich positiv auf den Umgang mit Geld im Erwachsenenalter aus.

Verena Hohmann

 

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