Die Stiftung für Mensch und Umwelt prämiert jährlich engagierte Projekte zur Förderung der Biodiversität – so auch beim diesjährigen Pflanzwettbewerb „Deutschland summt!“.
Insgesamt wurden 45 Gruppen für ihre Bemühungen, insektenfreundliche Flächen zu gestalten, ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am vergangenen Samstag im idyllischen Ambiente der „Gärten der Welt“ in Berlin statt. Über 100 Gäste nahmen an der Veranstaltung teil, bei der zahlreiche Geld- und Sachpreise überreicht wurden. In neun Kategorien hatten insgesamt 392 Projekte aus ganz Deutschland teilgenommen, darunter Beiträge von Familien, Schulklassen und Unternehmen. Gemeinsam wurden etwa 28 Hektar an Blühflächen geschaffen, die einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Insekten leisten.
Unter den Ehrengästen befanden sich auch politische Vertreterinnen, wie Staatssekretärin Britta Behrendt und Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic. Beide lobten das große Engagement der Teilnehmenden und hoben die Bedeutung des Wettbewerbs für den Erhalt der Biodiversität hervor. Durch das Programm führte Julia Sander, die als Wettbewerbsleiterin und Mitglied der Stiftungsleitung die Auszeichnungen vornahm.
Julia Sander zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der Projekte: „Es ist faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich die Teilnehmergruppen und die gestalteten Flächen sind. Vom kleinen Vorgarten bis hin zu großflächigen Firmengeländen – überall gibt es Platz für naturnahes Gärtnern. Besonders erfreulich ist es, dass Menschen jeden Alters aktiv werden, von Kindergartenkindern bis hin zu Unternehmenschefs.“ Auch Staatssekretärin Behrendt betonte die Wichtigkeit solcher Initiativen vor dem Hintergrund des globalen Artensterbens.
Preise im Wert von 7.000 Euro vergeben
Neben der Schaffung insektenfreundlicher Flächen stand auch die Weitergabe von Wissen im Fokus des Wettbewerbs. Die Projektteilnehmenden wurden dazu ermutigt, ihre Aktionen öffentlichkeitswirksam zu präsentieren – sei es durch Gartenführungen, Beiträge in sozialen Medien oder Artikel in lokalen Zeitungen. Ziel ist es, die Akzeptanz und das Bewusstsein für naturnahes Gärtnern zu erhöhen und damit zur Förderung der Artenvielfalt beizutragen.
Besonders stark vertreten waren in diesem Jahr Schulen und Jugendclubs, die mit 94 Beiträgen die fleißigsten Teilnehmergruppen stellten. Auch Kindergärten und Privatgärten trugen maßgeblich zur Wettbewerbsbilanz bei. Insgesamt 392 Einreichungen verzeichnete der Wettbewerb, wobei Nordrhein-Westfalen mit 76 Beiträgen die aktivste Region war. Dank der Unterstützung von Sponsoren, darunter die Ricola Deutschland GmbH und SCHWARTAUER WERKE GmbH & Co. KG, konnten Preise im Gesamtwert von über 7.000 Euro an die Gewinner*innen vergeben werden.
Hintergrund des Wettbewerbs
Der Rückgang der Insektenpopulationen in Deutschland ist alarmierend. Über ein Viertel der Insektenarten gelten laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) als gefährdet. Besonders dramatisch ist die Situation bei den Bienen: Fast die Hälfte der 557 in der Roten Liste bewerteten Arten ist in ihrem Bestand bedroht oder bereits ausgestorben. Die Ursachen sind vielfältig, von der Zerstörung von Lebensräumen bis hin zur Reduzierung der Nahrungsgrundlage durch intensive Landwirtschaft. Initiativen wie der „Deutschland summt!“-Pflanzwettbewerb tragen dazu bei, dem Verlust der Biodiversität entgegenzuwirken und das Bewusstsein für die Bedeutung von Insekten für das Ökosystem zu schärfen.
Weitere Informationen und eine Übersicht der diesjährigen Gewinnerprojekte finden Sie unter: [www.wir-tun-was-fuer-bienen.de]
Titelbild: eyvisual zum Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb 2024 (RGB) © Stiftung für Mensch und Umwelt
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