Vanillekipferl, Zimtstern und Co. brauchen passende Begleiter. Was liegt da näher als ein heißes, süßes Warmgetränk. Gerade um die Weihnachtszeit feiern Glühwein, Glögg und Punsch Hochsaison. Woher diese Getränke eigentlich kommen und wie Sie die Klassiker zubereiten, lesen Sie hier.
Glühwein – Heißgetränk aus der Antike
Schon die antiken Römer wussten ein Glas Würzwein zu schätzen. Damals wurde das süffige Getränk Conditum Paradoxum genannt. Das Rezept entnahmen die durstigen Römer dem Kochbuch des Apicius. Demnach wird Honig mit etwas Wein eingekocht. Hinzu gaben die römischen Köche folgende Gewürze: Pfeffer, Mastix, (Lorbeer-)Blätter, Safran, geröstete Dattelkerne und Datteln. Dann wird die Mischung mit zusätzlichem Wein verdünnt.
Im Mittelalter wurden Würzweine kalt serviert. Die Herstellung war, so vermuten Historiker, schon damals ähnlich, wie heute. Den modernen Glühwein gibt es in zahlreichen Varianten. Ob Weiß- oder Rotwein als Basis dient, ist Geschmackssache. Wer es ganz einfach bevorzugt, greift zu einer Glühweinmischung aus dem Supermarktregal. Allerdings muss das nicht sein, denn der traditionelle Glühwein lässt sich mit folgendem Basisrezept ziemlich einfach selber machen:
Zutaten:
Wein
Zimt
Gewürznelken
Zitronenschale
Sternanis
Zucker
Zubereitung:
Wein mit den Gewürzen nach Geschmack erhitzen und zum Schluss süßen. Bei der Zubereitung sollten Sie darauf achten, dass die Temperatur nicht mehr als 80 Grad Celsius beträgt, da der Alkohol ab 78 Grad verdampft.
Glögg – die skandinavische Variante
Glögg ist die skandinavische Variante des Glühweins. Er wird aus Wein und Hochprozentigem hergestellt. Oft verwenden die Schweden Korn, Wodka oder auch Rum. Seinen Namen hat der Glögg von dem schwedischen Wort „glödga“, das übersetzt „aufwärmen“ bedeutet. Schon im Mittelalter wurde in Skandinavien Würzwein getrunken. Es gibt unzählige Rezepte für Glögg. Meist wird er mit Mandeln und Rosinen serviert.
Eine Variante nach „Opa’s Geheimrezept“ finden Sie hier. Wir haben für Sie das Grundrezept herausgesucht:
Zutaten:
Rotwein
Rum, Weinbrand, Wodka oder Aquavit (variabel)
Zucker
Zimtstange
frischer Ingwer
Kardamom-Pulver
Nelken
Rosinen
Abgezogene Mandelstifte
Zubereitung:
Für einen Liter Rotwein verwenden Sie etwa 8 cl Hochprozentiges. Rotwein mit Rum, Zucker und den Gewürzen, sowie Ingwer und Rosinen erhitzen, aber nicht kochen. Die Rosinen können beim Absieben im Glögg bleiben. Kurz vor dem Servieren kommen noch die Mandelstifte dazu.
Punsch – ein indisches Evergreen
Punsch stammt ursprünglich aus Indien. Auf Hindi bedeutet das Wort pāñč fünf. Und aus fünf Zutaten besteht auch der klassische Punsch. Die traditionellen Zutaten sind Arrak, Zucker, Zitronen und Tee oder Wasser mit Gewürzen. Englische Seefahrer brachten das Getränk im 17. Jahrhundert nach Europa. Im 18. Jahrhundert wurde Punsch auch kalt getrunken. Wolfgang Amadeus Mozart war Fan von Punsch und der deutsche Romantiker E. T. A. Hoffmann hat dem Punsch in seiner Novelle „Der goldne Topf“ ein literarisches Denkmal gesetzt wenn er schreibt: „Der Registrator Heerbrand griff in die tiefe Tasche seines Matins und brachte in drei Reprisen eine Flasche Arrak, Zitronen und Zucker zum Vorschein. Kaum war eine halbe Stunde vergangen, so dampfte ein köstlicher Punsch auf Paulmanns Tische.“
Heute wird die Alkoholkomponente Arrak, eine hochprozentige Spirituose aus Palmzuckersaft und Reismaische, dessen Aroma ähnlich würzig und intensiv ist wie das des Rums, oft durch Rum ersetzt. Die Rezepte für Punsch sind vielfältig. Oft findet man Zutaten wie Beeren oder Früchte. Das Grundrezept kann je nach Lust und Laune variiert werden.
Zutaten:
Jamaika Rum
Orange
Zucker
Gewürznelken
Zimtstange
Zitrone
Wasser
Scotch
Honig
Zubereitung:
Für dieses Rezept kommen 10 cl Rum auf 750 ml Wasser und 1 l Scotch. Den Whisky und den Rum sowie die Früchte und die Gewürze in ein Glas mit Schraubverschluss geben und etwa 1/2 Stunde ziehen lassen. Dann in einem großen Topf das Wasser und das Whisky-Gemisch zusammen erhitzen. Zusätzlich mit Zitronensaft, Honig, Zimt und Würznelken abschmecken. Wer nicht so viel Alkohol verwenden will, kann den Scotch durch Tee ersetzen.
Grundsätzlich ist Tee eine gute Basis für die alkoholfreie Variante von Glühwein, Glögg und Punsch.
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Karin Bornett
Obwohl ich ansonsten kein Weinfan bin, mag ich Glühwein auf Freiluft-Veranstaltungen an kalten Tagen schon gern, am liebsten natürlich selbst gemacht. Glögg klingt auch interessant – bei den Prozenten würde mir wahrscheinlich eine halbe Tasse reichen ;))