Garten als Lifestyle – Warum modernes Gärtnern mehr ist als Trend und wie es Körper, Geist und Alltag bereichert

mann pflanzt im garten

 

Gärtnern ist längst mehr als ein Hobby: Es verbindet Ästhetik, Achtsamkeit und Bewegung und prägt so einen modernen Lifestyle, der Körper und Geist stärkt. Ob am Land, im Selbstversorger Garten oder auf dem Balkon – schon kleine Routinen bringen spürbare Veränderungen in den Alltag.

Ein Gastbeitrag von Ing. Matthias Jünger, MBA , garden-shop.at | 18.09.2025

Studien zeigen: Schon 20 Minuten Gartenarbeit können den Stresspegel deutlich senken und das Wohlbefinden steigern(1). Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen den Garten nicht nur als Freizeitbeschäftigung sehen, sondern als festen Bestandteil ihres Lebensstils. Zwischen Duft von frischer Erde und dem Rascheln der Blätter entsteht ein Raum, in dem Alltagssorgen für einen Moment verblassen.

Gleichzeitig hat das Gärtnern längst eine ästhetische und gesellschaftliche Dimension bekommen. Beete werden zu Designflächen, Balkonkästen zu kleinen Statements und gemeinschaftliche Pflanzprojekte zum Symbol für Achtsamkeit und Miteinander. Wer einmal erlebt hat, wie sehr das eigene Grün Körper, Geist und Alltag bereichert, versteht: Garten ist Lifestyle – und das mit echtem Mehrwert.

Grüner Lifestyle – mehr als nur ein Garten

Wenn man ehrlich ist, hat sich das Bild vom klassischen Schrebergarten längst gewandelt. Heute steht nicht mehr nur die Ernte von Tomaten oder das Umgraben im Mittelpunkt, sondern die Verbindung von Natur mit Ästhetik, Achtsamkeit und einem bewussten Alltag. Gärtnern ist Lifestyle geworden – es ist Ausdruck von Stil, Haltung und einem Stück Freiheit, das man sich direkt vor der Haustüre schafft. Wer einmal erlebt hat, wie ein schlichtes Beet mit ein paar Blumenkübeln oder Pflanzschalen plötzlich zum Ruhepol im Alltag wird, versteht, warum dieser Trend bleibt.

Dabei geht es nicht um Perfektion oder Prestige, sondern um kleine Routinen, die wirken. Ein paar Minuten Unkraut jäten können sich anfühlen wie eine kurze Meditation, das Gießen am Morgen ersetzt für viele den ersten Gang ins Fitnessstudio. Und während die einen Wert auf ein stimmiges Design im Außenbereich legen, entdecken andere das Gärtnern als nachhaltigen Weg, den eigenen Lebensstil zu erden. Es ist diese Mischung aus Sinn, Schönheit und Alltagstauglichkeit, die den grünen Lifestyle so attraktiv macht.

Achtsamkeit im Garten – wie Erde an den Händen den Kopf frei macht

Frau und kleines Mädchen glücklich im Garten
Bild: Adobe Stock | ID: 226337409

Es gibt Momente, da reicht schon der erste Griff in die Erde, um den Kopf zur Ruhe zu bringen. Man spürt die kühle Feuchtigkeit, hört die Vögel zwitschern und merkt, wie die Gedanken leiser werden. Psychologen erklären, dass Gartenarbeit eine Art „Flow-Zustand“ fördern kann – eine Phase, in der man völlig in einer Tätigkeit aufgeht und der Alltagsstress in den Hintergrund rückt. Für mich fühlt sich das manchmal an wie ein Reset-Knopf, den man einfach drücken kann, wenn es zu viel wird.

Gärtnern ist aber nicht nur eine nette Ablenkung, sondern tatsächlich ein wirksames Mittel gegen Stress. Studien zeigen, dass schon kurze Einheiten beim Pflanzen, Schneiden oder Umgraben den Cortisolspiegel senken können (2). Und mal ehrlich: Was gibt es Befreienderes, als den Laptop zuzuklappen, die Hände in die Erde zu stecken und den Rest der Welt für eine halbe Stunde zu vergessen? In diesen Momenten wird der Garten zur Achtsamkeits-Oase – ohne Apps, ohne Anleitungen, einfach durch Tun.

Besonders spannend finde ich, dass es oft die kleinen Routinen sind, die am stärksten wirken. Ein paar Minuten Blumenpflege, das Binden einer Tomatenpflanze oder der Gang mit der Gießkanne können, wie Mini-Meditationen wirken. Wer keinen großen Garten hat, kann mit einfachen Übertöpfen oder Pflanzschalen auf Balkon oder Fensterbrett anfangen – der Effekt bleibt derselbe. Achtsamkeit braucht keinen riesigen Platz, sondern nur die Bereitschaft, den Moment wahrzunehmen und mit allen Sinnen zu erleben.

Gartenarbeit als Workout – Bewegung, die Freude macht

Viele unterschätzen, wie körperlich fordernd Gartenarbeit sein kann. Wer schon einmal ein Beet umgegraben, Sträucher geschnitten oder Gießkannen durch den Garten getragen hat, weiß: Das ist Training pur. Laut Experten werden beim Graben, Heben und Tragen beinahe alle großen Muskelgruppen beansprucht, und der Kalorienverbrauch kann locker mit einer lockeren Fitness-Session mithalten. Das Schöne daran: Die Bewegung hat ein direkt sichtbares Ergebnis – anstelle von Hanteln hebt man Erde, und am Ende des Tages steht ein frisch bepflanztes Beet.

Besonders motivierend ist, dass jede Tätigkeit einen Sinn hat. Statt stumpfer Übungen auf der Matte arbeitet man an etwas, das wächst und gedeiht. Und anders als im Fitnessstudio steckt man die Energie nicht in Geräte, sondern in den eigenen Lebensraum. Studien bestätigen, dass gerade diese Kombination aus körperlicher Aktivität und sinnstiftender Aufgabe die Zufriedenheit nach getaner Arbeit deutlich erhöht. So wird der Garten zum wohl schönsten Fitnessraum, den man sich vorstellen kann – mit frischer Luft und einer Portion Natur inklusive.

Nachhaltigkeit im Alltag – wenn der Garten Kreisläufe schließt

Keim in Eierschale mit Erde
Bild: iStock | ID: 1308949815

Nachhaltigkeit klingt oft nach großen Konzepten, dabei beginnt sie direkt vor der Haustür. Wer kompostiert, Regenwasser sammelt oder Mulch aus eigenen Resten nutzt, merkt schnell: Kleine Handgriffe können eine erstaunliche Wirkung entfalten. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern Stück für Stück Ressourcen zu schonen – und dabei gleichzeitig den eigenen Garten gesünder zu machen.

Das Schöne daran: Man spürt die Ergebnisse unmittelbar. Der selbst hergestellte Kompost sorgt für fruchtbare Erde, die wieder neues Wachstum ermöglicht. Regenwasser, das in der Tonne gesammelt wird, spart nicht nur Kosten, sondern fühlt sich auch besser an, wenn man es verteilt. Und wenn sich der Kreislauf schließt, entsteht ein Gefühl von Unabhängigkeit und Verantwortlichkeit, das weit über den Gartenzaun hinausgeht.

Warum der Garten bleibt – ein Lebensgefühl mit Zukunft

Trends kommen und gehen, doch der Garten bleibt. Selbst wenn sich Stile, Pflanzen oder Techniken verändern, die Sehnsucht nach einem Ort im Grünen ist zeitlos. Viele Menschen berichten, dass sie nach getaner Gartenarbeit eine tiefe Zufriedenheit verspüren – eine Mischung aus körperlicher Müdigkeit und innerer Ruhe, die man anders kaum findet (3). Genau dieses Gefühl macht den Garten so unverzichtbar: Er ist nicht nur Freizeitbeschäftigung, sondern Rückzugsort, Energiequelle und Inspirationsraum zugleich.

Am Ende geht es weniger um das perfekte Beet oder die größte Ernte, sondern um die Verbindung. Mit sich selbst, mit der Natur, mit dem Rhythmus der Jahreszeiten. Wer einmal erlebt hat, wie sehr kleine Routinen Körper, Geist und Alltag bereichern, erkennt: Gärtnern ist kein kurzfristiger Trend, sondern ein Lebensgefühl, das bleibt. Und vielleicht ist genau das die schönste Form von Nachhaltigkeit – eine, die nicht nur dem Planeten, sondern auch uns selbst guttut.

 

Quellen

Kurzporträt des Autors

Matthias JuengerMatthias Jünger schreibt seit vielen Jahren über die Verbindung von Garten, Gesundheit und nachhaltigem Lebensstil. Dabei beschäftigt er sich nicht nur mit ökologischer Gestaltung, sondern auch mit der Frage, wie Gärtnern Körper, Geist und Alltag bereichern kann. In seinem aktuellen Beitrag zeigt er, warum das Arbeiten im Grünen weit mehr ist als ein Hobby – nämlich ein moderner Lifestyle, der Ästhetik, Achtsamkeit und Aktivität miteinander verbindet.

Als Betreiber des spezialisierten Onlineshops garden-shop.at setzt Matthias auf umweltfreundliche Produkte, die das Gärtnern praktisch und alltagstauglich machen. Seine Texte verbinden wissenschaftliche Erkenntnisse mit persönlichen Erfahrungen und geben Leserinnen und Lesern konkrete Impulse, wie sie ihren eigenen Garten zu einer Quelle von Kraft, Ruhe und Inspiration entwickeln können.

 

Titelbild:  Adobe Stock | ID: 151010362

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