Brasilien in Franken: das Samba-Festival Coburg 2019

Schild mit der Aufschrift "Coburg Samba-City"
Coburg wird Samba-City, ab 12. Juli 2019. Foto: Sambaco

Wer an diesem Wochenende (12. bis 14. Juli) noch nichts vorhat, für den/die ist vielleicht das Internationale Sambafestival Coburg ein guter Tipp. Mitten in Oberfranken finden sich weit über 3000 KünstlerInnen aus aller Welt zusammen, um das weltweit größte Sambafestival außerhalb Brasiliens zu feiern.

Festival mit langer Geschichte

Schon zum 28. Mal verwandelt sich Coburg am zweiten Juli-Wochenende in „Samba-City“. 1992 startete das Festival mit zunächst 250 MusikerInnen und TänzerInnen. Die Idee wurde begeistert aufgenommen: 30.000 Gäste fanden sich in der Stadt ein, viel mehr als erwartet. Vor allem wenn man bedenkt, dass Coburg mit etwa 41.000 Einwohnern keine besonders große Stadt ist. Seitdem fand das Festival jedes Jahr statt, inzwischen mit etwa 3000 KünstlerInnen und 200.000 BesucherInnen.

Bühnen in der ganzen Innenstadt

Während des Festivals verwandelt sich die ganze Innenstadt von Coburg in ein kunterbuntes Spektakel. Zehn Bühnen sind verteilt, auf denen von Freitag Nachmittag bis Sonntag getrommelt wird, was das Zeug hält. Die Hauptbühne befindet sich auf dem Schlossplatz, in der malerischen Kulisse zwischen Ehrenburg und Landestheater. Hier gibt es neben Sambaauftritten auch Tanz- und Capoeira-Wettbewerbe und die Wahl zur „Miss Coburg-Cabana“ sowie Auftritte von Promis. Zwischen den Bühnen sind unzählige Verkaufsstände aufgebaut. Und immer wieder finden sich auch in den Nebengassen Sambagruppen zum spontanen Spielen ein.

Samba-Tänzerin in blauem Federkostüm
3000 KünstlerInnen und 200.000 BesucherInnen werden beim Sambafestival erwartet. Foto: Sambaco

Samba total von Freitag bis Sonntag

Das Festival beginnt am Freitag (12. Juli) um 17 Uhr. Bis in die Nacht hinein bringen die Rhythmen die Stadt in Bewegung. Ab 23.30 Uhr verlegt sich die Sambastimmung dann vor allem ins Kongresshaus Rosengarten.

Am Samstag startet das Festival um 9.30 Uhr mit einem Percussion-Workshop im Kongresshaus. Von 10 bis 24 Uhr heißt es dann „Samba total“ auf allen Bühnen. Ab 23.30 Uhr startet die Große Roda im Kongresshaus.

Tradition hat der Samba-Gottesdienst am Sonntag Morgen. Er findet um 10.30 Uhr auf der Bühne am Marktplatz statt. Ab 14 Uhr startet der große Samba-Umzug durch die Innenstadt, auf dem sich noch einmal (fast) alle Sambagruppen präsentieren. Danach klingt das Festival bis in den späten Nachmittag hinein auf der Bühne am Schlossplatz aus.

Tipps: Gute Bands und lauschige Ecken

Ein paar persönliche „Geheimtipps“ von mir:

  • Schaut euch mindestens einmal „Houba“ an (http://www.houba.org/). Man sollte kaum glauben, dass man Samba und Punk gut verbinden kann, aber dieser Gruppe gelingt es meisterhaft. Ein riesiger Spaß und hochsympathische Leute, die man auch zwischendurch gut mal anquatschen kann.
  • Kein Wunder, dass es auch in Coburg inzwischen mehrere Sambaschulen gibt. Besonders viel Spaß machen mir „Aipalé“ (http://www.aipale.de/).
  • Im Kongresshaus und am Schlossplatz ist das Gedränge am größten, und auch der Abstand zwischen Künstlern und Publikum. Näher dran ist man an den kleineren Bühnen oder in den Nebengassen, zum Beispiel an den Auftrittsorten Salzmarkt oder Wein Oertel. Hier spielen zwar seltener die ganz großen Bands, dafür ist die Stimmung noch ein ganzes Stück besser.

Und was kostet der Spaß?

Ein Wochenendticket für das Sambafestival Coburg 2019 kostet an der Tageskasse 28 Euro, Kinder bis 12 Jahre kommen kostenlos. Auch Begleitpersonen für Menschen mit Behinderung (Merkzeichen „B“) bekommen eine Freikarte. Es gibt außerdem Tickets für die einzelnen Tage: Freitag für 21 Euro, Samstag für 24 Euro und Sonntag für 14 Euro.

Allerdings ist ein Ticket nicht einmal unbedingt nötig, um Sambafeeling mitzubekommen: Einzelne Bühnen liegen außerhalb des abgesperrten Festival-Bereichs, zum Beispiel der Albertsplatz und das Stadtcafé. Auch der Samba-Umzug verläuft zum guten Teil durch Bereiche, für die man kein Ticket braucht. Außerdem kann man die Fußgängerzone und den Marktplatz am Samstag Vormittag auch ohne Bändchen betreten und dann dort bleiben, solange man will. Für das volle Festival empfiehlt sich das Sambabändchen natürlich trotzdem. Alleine schon, um dieses wirklich besondere Event zu unterstützen.

Birgit Oppermann

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