Flugangst: wenn die Geschäfts- oder Urlaubsreise zum Horrortrip wird

StockSnap / Pixabay

Rund 15 Prozent aller Menschen in Deutschland leiden unter Flugangst, in der Fachsprache auch Aviophobie genannt. Wie das Allensbacher Institut für Demoskopie ermittelt hat, fühlen sich weitere 20 Prozent aller Menschen in einem Flugzeug alles andere als wohl. Vor dieser Angst vorm Fliegen bleiben übrigens selbst Flugbegleiter nicht verschont. Die mit der Flugangst einher gehenden Symptome können völlig unterschiedlich auftreten: Während die einen Menschen schon Tage vor der anstehenden Flugreise unter den Symptomen leiden, treten sie bei anderen unmittelbar vor dem Flug oder sogar erst im Flugzeug aus.

Welche Symptome treten bei Flugangst auf?

Grundsätzlich werden die meisten Betroffenen von einer Panik ergriffen. Sie haben das Gefühl, dass diese den ganzen Körper lähmt. Zu den typischen Symptomen zählen:

  • Herzrasen bei gleichzeitig flacher Atmung
  • starke Schweißbildung an den Händen
  • Krämpfe im Magen- Darmtrakt
  • Schwindelgefühle, die mit Übelkeit und Kopfschmerzen einher geht.

Flugangst: woher kommt sie?

Etwa 37 Prozent der Menschen, die unter Flugangst leiden, haben Angst vor dem Kontrollverlust, 34 Prozent befürchten, dass die Maschine abstürzen könnte. In diese Problematik spielt aber auch die Angst vor Höhe sowie die Angst vor dem Medium Luft, welches für den Menschen nicht sicht- oder greifbar ist, eine Rolle.

Das Diagnostic an Statistical Manual of Mental Disorders ordnet die Flugangst den sogenannten spezifischen Phobien zu. Das bedeutet: Diese Angst bezieht sich nicht auf ein konkretes Objekt, wie es etwa bei der Angst vor Spinnen der Fall ist. Vielmehr ist die Flugangst eine Kombination aus verschiedenen Ängsten. Jedoch ist es oft schwierig, die Ursache herauszufinden. Der Grund: Zahlreiche Ängste und innere Konflikte werden eher unbewusst gesteuert. Erschwerend kommt hinzu, dass auch Menschen, die noch nie geflogen sind, von der Flugangst betroffen sein können.

So wird die Flugangst therapiert

In der Schulmedizin wird zur Therapie von Flugangst üblicherweise die Konfrontationstherapie genutzt. Der Betroffene wird im Rahmen einer Verhaltenstherapie also unmittelbar mit den Reizen, welche die Angst in ihm auslösen, konfrontiert. Ferner gibt es Angebote für Flugangstseminare. In diesen erfahren die Betroffenes wichtige technische Grundlagen des Fliegens. Darüber hinaus werden ihnen in psychologischen Unterrichtseinheiten die Mechanismen, die bei einer Angst greifen, erklärt. Die Erfolgsquote von schulmedizinisch arbeitenden Therapeuten liegt zwischen 70 und 95 Prozent.

Es gibt aber auch alternative Behandlungskonzepte. Hierbei wird eher so gearbeitet, dass der Betroffene seine Ängste in einer kontrollierten Situation kennenlernt und sich dieser bewusst wird. Anschließend erarbeiten die Therapeuten zusammen mit dem Betroffenen Werkzeuge und Hilfsmittel, durch welche er seine Ängste unter Kontrolle halten kann.

Harry Pfliegl

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