Der Riesenbovist ist ein spektakulärer Pilz, da er wirklich sehr groß wird, ergiebig ist und zudem köstlich schmeckt. Pilzfreunde finden ihn weniger im Wald, sondern auf Wiesen und vor allem auch im eigenen Garten!
Da staunt wohl jeder nicht schlecht, wenn er einen solchen Fund macht! Schneeweiß, kugelrund und bis zu 50 cm ist der Riesenbovist groß und es kann sein, dass er in einer kleinen Gruppe wächst, sodass man direkt mehrere Exemplare ernten kann.
Er gehört zwar zur Sorte der Boviste, hat aber mit dem häufigen Waldbovist, der an den Wegesrändern wächst, nicht so viel gemein. Dieser bleibt meist klein, wächst in Grüppchen und wird schnell alt, so dass er in einer kleinen Staubwolke verpufft, wenn man auf ihn tritt, was für Kinder einfach immer wieder faszinierend ist. Auch ihn kann man essen und er schmeckt ein wenig nach Kartoffel. Der große Bruder, der schneeweiße Riesenbovist ist aber ein ganz anderes Kaliber von Pilz! Er hat ein durch und durch festes Fleisch und lässt sich super in große Scheiben schneiden. Das hat man eigentlich bei keinem anderen Speisepilz. Er ist daher super ergiebig und das nicht auf Kosten des Geschmackes, denn er schmeckt sehr aromatisch, aber kein bisschen aufdringlich oder streng wie andere Speisepilze. Er ist ein wenig mit dem Champignon vergleichbar, hat aber doch seinen eigenen Geschmackscharakter. Pilzfreunde müssen ihn einfach lieben!
Superknolle: Der Riesenbovist wächst und wächst und wächst
Man kann dem Riesenbovist beim Wachsen schon fast zuschauen. Innerhalb weniger Tage nimmt er an Volumen ordentlich zu, sodass man den besten Zeitpunkt zum Ernten leicht verpassen kann. Dabei gilt: Auch wenn er faszinierend groß werden kann, sogar bis zu 50 cm in Ballgröße (!) schmeckt er doch am besten, wenn er noch fest und mittelgroß ist. Also nicht größer als ein Fußball. Auch dann sollte man die Druckprobe machen: Das Fleisch sollte nicht zu nachgiebig sein. Er wird beim Wachsen natürlich immer weicher und schwammiger. Am besten schmeckt er aber, wenn das Fleisch noch recht fest ist und man ihn recht gut in Scheiben oder Stücke schneiden kann.
Vielfältige Verarbeitungsweise – Pilzgerichte mit dem Riesenbovist
Das hier abgebildete Exemplar war schon ein wenig zu alt. Daher ist er beim Schnitt ein wenig zerklüftet. Frischere Exemplare lassen sich wirklich in richtige glatte Scheiben schneiden. Dennoch ist er, wenn er so schön fest und schneeweiß innen ist, noch absolut gut genießbar. Er ist dann nur in seiner Konsistenz schwammiger, wie alle etwas älteren Pilze. Nur die Jungen sind fest.
Er lässt sich zu vielerlei leckeren Pilzgerichten verarbeiten. Am beliebtesten ist er als Schnitzel: Man paniert ihn und brät ihn heraus wie ein richtiges Schnitzel! Das schmeckt super und interessant. Noch mehr Aroma aber entfaltet er, wenn er in kleine Würfel geschnitten und individuell gewürzt wird. Es passen Sahne-Saucen und Rahmsaucen aller Art dazu. Besonders auch raffinierte Rezepte etwa mit Whiskey oder Cognac. Er verträgt leichte Kräuterwürze genauso wie eine ganz milde Sahnesauce, aber auch scharf-orientalische Würze. Der Hobbykoch kann mit diesem Pilz einfach viel experimentieren und wird sich immer über den guten Geschmack freuen. Man kann ihn mit Nudeln, Reis, Semmelklößen oder Kartoffeln kombinieren. Gebratenes Fleisch passt auch dazu, aber muss nicht sein. Er ist ein sehr beliebter Pilz bei Vegetariern, weil seine Konsistenz sehr an Soja erinnert und er tatsächlich Fleisch ersetzen kann. Natürlich ist es ideal ihn mit Zwiebeln anzurösten. Auch die Variante mit Speck mundet. Lesen Sie auch unsere Rezension zum Pilzbuch „Omas Pilze: Die Geheimrezepte“.
Da er so auffällig und schneeweiß ist, kann er auch von nichtkundigen Pilzsammlern genossen werden, denn es gibt im Grunde keine Verwechslungsgefahr.
Riesenbovist als Schnitzel gebraten:
So verrückt kann der Bovist im Garten wachsen! Wenn Sie die Schnittabfälle immer im Garten verteilen, haben Sie bald auch so eine Zucht!
J. Florence Pompe ist freiberufliche Texterin seit 2010. Nach dem Studium der Germanistik und Pädagogik arbeitete sie einige Jahre in einem kleinen Lehrmittelverlag.
Als Texterin führt sie mehrere eigene WordPress-Blogs und arbeitet für Kunden redaktionell.
Am liebsten schreibt sie über Mode, Schmuck, Interieur, Design und Kunst. Alles, was mit Farben und Formen zu tun hat, fasziniert sie. Zum Thema Mode hat sie eine besondere Affinität, da sie in ihrer Jugend viel genäht hat und sich mit Stoffen und Schnitten gut auskennt.
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