Buchrezension “Jeden Tag kreativ sein” von Marion Deuchars

Dieses Buch gibt über 100 Anregungen im Alltag kreativ zu sein und verschiedene Materialien und Motive zu entdecken. Für jedes Alter, jedes Talent sehr inspirierend.

Wollen Sie auch mal wieder mehr kreativ sein? Einfach zum Pinsel greifen und etwas Schönes malen oder sind Sie bereits kreativ, aber stets auf der Suche nach neuen Ansätzen oder neuen Ausdrucksformen? Dann ist dieses neue Buch von Marion Deuchars genau das richtige.

Hier gibt es 192 Seiten voller Inspiration, schön bebildert und einfach und anschaulich erklärt. Das Wichtigste ist, dass man hierfür kein besonderes Talent haben muss oder vorgebildet sein muss, sondern mit einfachen Gegenständen aus dem Alltag im Handumdrehen etwas Tolles zaubern kann, was wirklich nach Kunst aussieht.

Die Autorin lehrt uns, mit offenen Augen durch den Tag zu gehen und zu entdecken, wo Kunst überall auf uns “lauert” und ausgelebt werden kann. Sei es beim Herbstspaziergang, wo man bunte Blätter farblich sortieren und auslegen kann, sei es beim Terrasse säubern und Bilder mit nassem Besen zu malen.

Marion Duchars ist gelernte Illustratorin und besonders das Handlettering hat es ihr angetan. In diesem Bereich hat sie auch zahlreiche Auszeichnungen erhalten und Werbekampagnen produziert. Und Handlettering ist auch etwa für alle, die keine Begabung fürs Zeichnerische und Malen haben.

Denn Buchstaben schreiben kann zunächst jeder, diese individuell mit breiten oder schmalen Pinseln zu malen oder zu drucken, das ist dann etwas, was eigentlich jedem Spaß macht und was schnell besondere Ergebnisse produziert.

Die Autorin lehrt uns, dass wir den inneren Kritiker ausschalten sollen, der von Erwachsenen ständig erwartet, dass sie etwas Herausragendes, Anspruchsvollen produzieren müssen und führt uns dahin, die Kreativität wieder wie als Kind anzugehen.

Die Natur hält viele verwertbare Dinge für uns parat. So bastelt die Autorin aus Blüten, Kräutern und Borsten eigene Pinsel, taucht sie in Tinte und produziert damit erstaunliche Bildnisse, ganz ohne, dass man eine genaue Pinselführung können muss.

Malen, Stempeln, Kleben, Basteln – aber nicht wie in der KiTa

Viele der vorgestellten Techniken erinnern vielleicht an den Kunstunterricht für Kinder, aber die Ergebnisse sind einfach nicht kindlich, sondern erfreuen eben das Erwachsenenauge. Und dies ist eine interessante Gratwanderung, die die Autorin mit ihrem Buch erfüllt hat und somit eben grade den Erwachsenen, die die eigene Kreativität in der Kindheit zurückgelassen haben, wieder einen Zugang ermöglicht.

Sie lehrt uns bestimmte Farbkompositionen wahrzunehmen und sich bei Postkarten, Drucken u.ä. zu bedienen. Kunst ist für sie auch schon ein altes Foto mit Schablone bunt zu übermalen. Das sind alles Ideen, auf die ein nicht künstlerisch aktiver Erwachsene nicht so einfach kommt, bzw. woran ihn der innere Kritiker einfach ständig hindert.

Wer bei Stempeln an den kindlichen Kartoffeldruck denkt, schränkt sich selbst ein, denn es kann so viel mehr sein. Es reicht ein Radiergummi, den man individuell einschnitzt. Stempeln geht auch mit verschiedenen Blättern aus der Natur, die in bunte Stempelkissen gedrückt werden.

Das Wichtigste ist einfach, dass die Autorin den erwachsenen Lesern die Hemmschwelle nimmt, sie selbst im Alltag künstlerisch zu betätigen.

Die Anleitungen und Vorlagen sind herrlich einfach gehalten, aber keineswegs primitiv. Auch braucht es keine Vorbereitung und vor allem nicht viele Stunden Zeit! Das Buch ist einfach sehr empfehlenswert für alle, die ihrem Alltag ein bisschen kreative Magie einhauchen wollen und die auf der Suche nach künsterlischer Aktivität sind, aber ihr Medium und ihre Kunstform noch nicht gefunden haben.

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