Kinder im Internet: Medienkompetenz beginnt nicht erst am PC

Medienkompetenz
alphalight1 / Pixabay

Kinder sind neugierig und wollen die Welt erkunden. Auch im Internet. Oft tippen schon Kindergartenkinder und sogar noch jüngere Kleinkinder auf dem Tablet oder Handy herum. Schließlich lockt ein großes Angebot an bunten Seiten. Für Eltern ist das Onlineangebot praktischer Babysitter. Doch das kann gefährlich sein. Dann, wenn Eltern ihre Kinder im www alleine lassen.

Schlüsselwort Medienkompetenz

Die Grundlage für sicheres, verantwortungsvolles und kritisches Verhalten kann und sollte möglichst früh vermittelt werden. In diesem Zusammenhang ist Medienkompetenz von besonderer Bedeutung. „Es geht hier nicht um die Benutzung von Geräten, sondern ganz wesentlich um die Stärkung des Selbstbewusstseins der jungen Nutzerinnen und Nutzer, den kritischen Umgang mit Informationen und Quellen, das Bewusstsein für ein höfliches und respektvolles Miteinander im Netz sowie nicht zuletzt um einen verantwortungsvollen Umgang mit eigenen Daten“, erklärt Maximilian Schubert, Generalsekretär von ISPA – Internet Service Providers.

Das können Eltern tun: Grundlagen schaffen

Die Grundlagen für Medienkompetenz schaffen Eltern indem Sie ihre Kinder zu selbstbewussten und reflektierten Menschen erziehen. Medienkompetenz beginnt nicht erst vor dem PC oder dem Tablet. Medienkompetenz beginnt mit einigen grundlegenden Kompetenzen, die jedes Kind mitbekommen sollte:

1. Selbstbewusstsein und Resilienz des Kindes stärken

Wichtige Bestandteile von Medienkompetenz sind Widerstandsfähigkeit (Resilienz) sowie Vertrauen in sich und das eigene Urteil (Selbstbewusstsein).

In diesem Zusammenhang sollten Kinder ermutigt werden, Dinge kritisch zu hinterfragen und zum Beispiel Falschmeldungen oder manipulierte Bilder als solche zu erkennen. Besprechen Sie mit Ihren Kindern Beispiele. Stärken Sie das Selbstvertrauen Ihres Kindes. Es ist zum Beispiel ok, nicht jeden Trend mitzumachen. Wenn Sie ihrem Kind ein starkes Selbstvertrauen geben, helfen Sie ihm den Alltag online und offline besser zu meistern.

2. Vertrauensbasis aufbauen

Dabei geht es darum, Interesse für die Lebenswelt des Kindes zu zeigen und ungefähr auf dem Laufenden zu bleiben, was die Online-Aktivitäten betrifft. Um das reibungslos zu ermöglichen, gilt es, eine gute Kommunikationsbasis aufzubauen, die Grundlage für eine Vertrauensbeziehung ist. Reagieren Sie also immer mit Verständnis und erklären Sie ihrem Kind geduldig, wenn es etwas falsch gemacht hat, wo die Fehler lagen und wie es das nächste Mal besser agieren kann. Vorwürfe helfen dem Kind nicht und führen unter Umständen dazu, dass es sich in Zukunft nicht mehr an Sie wendet.

3. Selbstkompetenz fördern

Selbstkompetenz meint die Fähigkeit, sich mit sich selbst auseinandersetzen und Verantwortung für die eigene Person übernehmen zu können.

Konkret ist damit das Benennen und Artikulieren der eigenen Gefühle gemeint (auf das Bauchgefühl zu hören, wenn sich eine Situation bedrohlich anfühlt), das Kennen der eigenen Rechte (z.B. das Recht am eigenen Bild) und die Fähigkeit, Hilfe zu holen, wenn sie benötigt wird. Reden Sie mit Ihrem Kind über diese Themen sobald es alt genug ist.

Medienkompetenz
cuncon / Pixabay

Das können Eltern tun: Erste Schritte

Finden Sie ein sicheres Umfeld

Die ersten Schritte im Internet sollten in einem sicheren Umfeld stattfinden. Wählen Sie geeignete Angebote aus, die altersgerecht und idealerweise auch medienpädagogisch gestaltet sind. Achten Sie auf eine einfache, aber ansprechende grafische Oberfläche, die es Kindern ermöglicht, diese alleine zu bedienen. Außerdem sollten die Onlinedienste keine Werbung einblenden, um die Kinder nicht von den eigentlichen Inhalten abzulenken und eventuelle Fehleinkäufe zu vermeiden.

Das können Eltern tun: Mobbing, Sucht und Co.

Medienkompetenz
Alexas_Fotos / Pixabay

Das Internet birgt viele Gefahren für Kinder. Dazu zählen:

  • Internet- und Handysucht
  • Cybermobbing
  • Cybergrooming
  • unkontrolliertes/unbeabsichtigtes Onlineshopping
  • Posing und Sexting

Zu all diesen Themen bietet das mittlerweile in mehrere Sprachen übersetzte ISPA Kinderbuch „Der Online-Zoo“, in dem die Zoodirektorin Elsa ihren Tieren bei deren ersten Schritten in die Online-Welt mit Rat und Tat zur Seite steht, eine Unterstützung für Eltern.

Im Rahmen der Projektmitarbeit bei Saferinternet.at hat die ISPA vor kurzem auch ein pädagogisches Begleithandbuch herausgebracht, das die Hintergründe der einzelnen Geschichten erklärt. Darüber hinaus informiert es ausführlich über Maßnahmen zur Stärkung von Medienkompetenz bei jungen Menschen, bietet aber auch konkrete Tipps für den Alltag zu Hause, im Kindergarten und in der Schule.

„Der Online Zoo“ und das zugehörige Begleithandbuch können Sie auf der Seite der ISPA kostenlos herunterladen.

Wer übrigens seine Kinder vom Bildschirm weglocken möchte, dem empfehlen wir unseren Beitrag mit Tipps für verzweifelte Eltern gelangweilter Kinder.

Karin Bornett

Welche Erfahrungen haben Sie mit Ihren Kindern und dem Internet schon gemacht? Welche Tipps können Sie anderen Eltern mitgeben? Wir freuen uns über Ihren Kommentar.

Amazon.de
4.0
90 Tage Dankbarkeitstagebuch für Kinder: Mein Ausfüllbuch für mehr Achtsamkeit, Dankbarkeit und positives Denken
Amazon.de
Mädchen!: Wie sie selbstbewusst und glücklich werden

2 Kommentare

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


*