Mit dem Keltendorf Gabreta ist die Bayerwald-Gemeinde Ringelai seit 1998 um eine Besuchereinrichtung reicher: Das Keltendorf Gabreta ist ein Freilichtmuseum, welches nach der antiken Bezeichnung für den Böhmerwald benannt wurde. Dort erhalten die Besucher einen Einblick in das Leben und den Alltag des mysteriösen Volkes, können alte Nutztierrassen bestaunen oder bei den wichtigsten Festen feiern wie die Kelten.
So ist das Keltendorf Gabreta entstanden
Dem Landwirt und Hobbyarchäologen Paul Freund ist es zu verdanken, dass das Keltendorf Gabreta überhaupt errichtet wurde: Jener hatte auf seinen Äckern über Jahrzehnte hinweg Steine und Scherben zusammengetragen. Darunter befanden sich nicht wenige Stücke aus der Zeit der Kelten. Damit ist es ihm erstmals gelungen, nachzuweisen, dass die Kelten auch nördlich von Passau gesiedelt hatten. Mittlerweile ist Freunds Sammlung auf stolze 30.000 Exponate angewachsen.
Um das Keltendorf Gabreta schließlich zu errichten, wurde eine Allianz aus verschiedenen Einrichtungen wie der Universität Passau geschmiedet. Die Finanzierung konnte über Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds sichergestellt werden, sodass Gabreta im Rahmen einer deutsch-tschechischen Kooperation erbaut wurde.
Das Keltendorf Gabreta wächst
Das eigentliche Dorf entstand in den Jahren 1996 und 1997 und wurde in den folgenden Jahren kontinuierlich erweitert. So weisen seit 2009 zwei keltische Krieger den Weg vom Parkplatz zum Dorf. Ein eigener Tempelbezirk nach keltischer Tradition folgte 2009 und 2010. Anders als bei christlichen Kirchen handelt es sich bei den keltischen Tempeln nicht um Versammlungsräume, in welchen Gottesdienste zelebriert wurden. Vielmehr betrachteten die Kelten ihre Tempel als Wohnsitz der Götter – entsprechend war der Zutritt ausschließlich den Priestern vorbehalten. Kultische Handlungen hingegen wurden vor dem Tempel zelebriert.
Veranstaltungen im Keltendorf Gabreta
Gelegentlich werden im Keltendorf Gabreta Freilichtspiele mit inhaltlichem Bezug zu den Kelten oder dem Keltendorf aufgeführt. Kleine Keltenfans erwartet in der Ferienzeit ein umfangreicher Veranstaltungskalender mit vielen Aktionen. Bei diesen Gelegenheiten haben die Besucher die Möglichkeit, sich selbst einmal als keltische Handwerker zu versuchen. Selbstverständlich wird im Dorf zu besonderen Anlässen auch gern gefeiert – insbesondere bei besonderen keltischen Festen wie Beltane oder Samhain.
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Harry Pfliegl
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