LOL-Halloween Special – gelungene Staffel

Fans der LOL-Serie mit Bully Herbig konnten die neue Staffel zu Halloween kaum erwarten. Doch wie kam die neue Staffel mit drei Folgen an? Angeblich sind viele Fans enttäuscht. Ich habe mich aber eigentlich gut amüsiert: Ein Resumée (nicht lesen, wer sich noch überraschen lassen will).

Die Serie LOL: Last One Laughing von Michael „Bully“ Herbig ist eine deutsche Comedy-Show auf Amazon Prime Video, die seit ihrer ersten Staffel im Jahr 2021 zahlreiche Zuschauer begeistert. Das Konzept stammt ursprünglich aus Japan und wurde international adaptiert, wobei Bully Herbig die deutsche Version als Gastgeber moderiert.

In der Show treten zehn prominente Comedians gegeneinander an und versuchen, sich gegenseitig zum Lachen zu bringen, ohne selbst dabei zu lachen. Das Ziel ist es, sechs Stunden lang ernst zu bleiben, während die anderen Teilnehmer mit verschiedenen skurrilen und witzigen Einlagen versuchen, die Konkurrenz zum Lachen zu bringen. Wer lacht, bekommt eine Verwarnung, und wer zweimal lacht, fliegt aus dem Spiel. Am Ende bleibt nur eine Person übrig, die den Titel und ein Preisgeld von 50.000 Euro für einen guten Zweck gewinnt.

Das Besondere an LOL: Last One Laughing ist die Vielfalt der Comedians und die kreativen und spontanen Einlagen, die oft überraschend und komplett improvisiert sind. Mit dabei waren in verschiedenen Staffeln Stars wie Anke Engelke, Kurt Krömer, Carolin Kebekus, Bastian Pastewka, Otto, Torsten Sträter, Annette Frier und einfach das Who-is-who der deutschen Comedy-Szene.

Die Serie lebt vom Zusammenspiel der unterschiedlichen Charaktere, die teils subtile, teils extrem überzogene Taktiken anwenden, um die anderen aus der Fassung zu bringen.

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So weit so gut! Ich persönlich habe jede Staffel genossen und auch diese. Die immer wieder neue Zusammenstellung der Comedians und Promis hat seinen eigenen Reiz. Natürlich ist es besonders fein, wenn sich die echten Größen duellieren wie Torsten Sträter, Otto, Olaf Schubert, Mirko Nontschew (RIP), Anke Engelke, Mirja Boes, Annette Frier, Martina Hill, Bastian Pastewka, Wigald Boning und wie sie alle heißen.

Das Zusammentreffen verschiedener namhafter Comedians, die sich gegenseitig zum Lachen willen bringen wollen, ist ein absolut todsicheres Konzept, das immer wieder aufgeht. Und zum Glück haben etliche Comedians trotz aller Anstrengungen, die eine Staffel/Sendung mit sich bringt, oft Lust, wiederholt anzutreten.

Und hat ein Torsten Sträter das erste Mal triumphierend gesiegt, so scheitert er doch die nächsten Male schneller, weil er einfach mit der Zeit „weichgekocht“ wird und die notorisch ernste Miene nicht halten kann. Wie auch immer: Jeder Sieg ist absolut schwierig zu erreichen und eine echte Leistung. Daher wollte es auch Anke Engelke noch mal wissen und trat mehrfach an um dann schließlich in der 3. Staffel auch mal zu gewinnen. Seither ist sie gern gesehener Gast und bringt mit Bastian Pastewka gemeinsam die Kollegen um den Verstand.

Jetzt auch Promis statt Comedians

Kritiker bemängeln, dass jetzt nicht mehr nur Comedians, sondern auch Prominente Gäste sind und die Sendungen deshalb nicht mehr so lustig seien. Ich finde das nicht, denn irgendwann würde sich das Konzept wohl totlaufen, wenn immer die gleiche Gästekonstellation mit ein wenig Variation erscheinen würde.

Neue Gesichter und Charaktere sind auch für die Stamm-Mitglieder eine Herausforderung, weil sie nicht eingeschätzt werden können. Und es ist ja ganz gewiss nicht so, dass es den Comedians besonders leicht fiele, nicht zu lachen – im  Gegenteil! Ihr Beruf ist ja der Humor und natürlich lachen sie besonders gerne. Daher sind die Promis durchaus als Herausforderung zu verstehen.

Klar, einige Prominente sind so gar nicht für das Konzept geeignet und scheiden sehr schnell aus – allerdings wären sie bei einem zweiten Male auch besser vorbereitet, wie man an Anke Engelke sehen konnte, die in der 3. Staffel den Dreh raushatte. Ein Highlight war natürlich die Staffel mit Urgestein Otto, der seine Kollegen mit Leichtigkeit herauskegelte.

Es sind übrigens noch immer nicht alle deutschen Comedians dabei gewesen, warum weiß man nicht so genau, es fehlt zum Beispiel ein Dieter Nuhr, der sich wunderbar mit Torsten Sträter duellieren könnte.  Es fehlt eine Enissa Amani, ein Faisal Kawusi, eine Hella von Sinnen, ein Chris Tall, ein Hape Kerkeling, ein Kayar Yanar. Aber auch: Bülent Ceylan, Cindy von Marzahn, Atze Schröder, Mario Barth, Rüdiger Hoffmann, Monika Gruber, Vince Ebert, Guido Cantz.

Auch in der Riege der Nachwuchstalente gibt es noch reichlich „Material“ wie Toni Bauer oder Joyce Ilg. Es bleibt also noch viel offen für viele neue Staffeln. Daher ist nicht so ganz nachvollziehen, warum in den letzten Staffeln vermehrt Promis zum Einsatz kamen, wo noch nicht alle Comedians dabei waren. Aber sie werden sicher ihre Gründe haben.

Halloween-Staffel – liebevoll inszeniert

Vielleicht sollte man die Halloween Staffel nicht 1:1 mit den anderen Staffeln vergleichen. Ich fand die Inszenierung sehr gelungen, besonders das Bühnenbild, die Halloween-Elemente wie den fahrenden und sprechenden Kürbis, der Olaf Schubert als Papa auserkoren hat. Die verschiedenen Schreck- und Ekelmomente würzten die Sendung.

Die Staffel hat Halloween würdig gefeiert und das ist auch ein Pluspunkt, den man anerkennen sollte. Es war dadurch eine besondere Stimmung und klar, man hätte dies alles noch steigern können mit gruseligeren Kostümen, Splatter-Effekten etc. aber alles in allem habe ich mich gut amüsiert.

Was ist über die Kaulitz-Brüder als Gäste zu sagen? Ich finde sie haben sich gut geschlagen, sie sind sympathischer als sie in den sozialen Medien präsentiert wurden und weniger affektiert als man es dachte. Sie haben sich perfekt an die Show angepasst und die Teilnahme auch genossen, nicht nur ihre eigene Präsenz, wie man vielleicht anderen Promis vorwerfen könnte. Vielleicht war es aber auch eine schöne Abwechslung Tom Kaulitz zur Abwechslung mal nicht neben Heidi zu sehen…

Toms unablässiges Äpfelkauen wurde zum Runnig-Gag, ebenso wie Bills Flirtversuche mit Olaf Schubert. Sie passten erstaunlich gut ins Team und haben mehr komödiantisches Talent bewiesen als frühere prominente Gäste. Ebenso neu war Palina Rojinski, die aber durch ihre Teilnahme bei den Joko – und Klaas-Sendungen auch als Ulknudel gilt. Sie war als Gegenspielerin zu Olaf Schubert nicht nur ein optisches Highlight, sondern passte auch so gut ins Konzept.

Insgesamt lebt die Sendung auch von einer überraschenden Zusammenstellung der Gäste und knallhartes permanentes Duellieren der professionellen Comedians ist manchmal auch zu anstrengend. Da ist es ebenso witzig die verkrampften Gesichter der Newbies zu sehen und wie sie sich winden müssen.

Die Sendung funktioniert ja auch von Anfang an schon so, dass andere Comedians auftreten können und die Teilnehmer zum Scheitern bringen, daher kann man jetzt nicht sagen, dass Comedians fehlen würden und zu viele Promis dabei wären. Zudem sind die Stamm-Mitglieder nach mehrmaliger Teilnahme dann oft doch zu „geschult“ und haben sich Strategien zurecht gelegt.

Alles in allen war es meiner Meinung nach eine halloweenwürdige Sendung. Komödiantisches Highlight war für mich wiederholt Olaf Schubert, der über erstaunliche Schlagfertigkeit und spontanen Wortwitz verfügt und sich bei seinem skurril schrulligen Auftreten von den anderen nicht groß beirren lässt. Auch zeigt er sehr viel Teamgeist, indem er sich wie in der letzten Staffel von Torsten Sträter instrumentalisieren lässt und als Marionette auf seinem Schoß saß, was auch bei beiden eine enorme Disziplin und Kontrolle der Lachmuskeln erforderte. Ebenso waren die Szenen mit den blauen Außerirdischen ein Knaller – ja, so gesehen war die letzte Staffel noch besser. Aber was soll’s die Serie ist insgesamt ein Highlight.

 

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